Tiffany Sexy Band 84
phänomenal. Die restlichen neun Jungs werden sich ganz schön ins Zeug legen müssen.“
Jason zeigte seine Grübchen. „Nach mir muss man sich immer ins Zeug legen.“
Alicia ließ ein kurzes, einstudiertes Lachen hören und blickte sie an.
„Und, Marlie, wie schmeckt es?“
Marlie starrte, von der Kamera perfekt ausgeleuchtet, auf ihren Teller. Die Kellner hatten darauf ein Nest aus Rosmarin und Kartoffeln arrangiert und eine Wachtel hineingesetzt. „Es ist viel zu schön, um es zu verspeisen.“ Sie lächelte und hoffte inständig, nicht vor laufender Kamera essen zu müssen.
„Lassen Sie mich nur machen.“
Einer der Köche neigte sich über ihren Teller und köpfte die Wachtel. Marlie verzog das Gesicht. Es herrschte kurz Stille.
„Jason, sagen Sie, wird es ein zweites Date geben?“, fragte Alicia und umschiffte so geschickt den peinlichen Moment. Die Kamera schwenkte herum.
„Na ja …“
Jason zögerte und sah sie fragend an. Der Koch machte gerade Anstalten, sie mit einem Stück Wachtel zu füttern.
„Danke, ich mach das schon“, beeilte sich Marlie zu versichern. Warum antwortet er denn nicht, fragte sie sich, während sie einen Happen Fleisch abschnitt. Andererseits war das keine echte Frage, das alles war nur Schauspielerei. Das Jugendprogramm und das Restaurant profitierten davon, und sie würde gleich sagen, dass sie nie etwas Besseres gegessen hatte, egal, wie es schmeckte. Jason wiederum hatte nichts weiter zu tun, als sein Interesse an einem zweiten Date zu bekunden.
Marlie betete, dass Alicia das Köpfen der Wachtel und Jasons Zögern herausschneiden ließ, doch das bedeutete, sie musste die Lücke mit einer Einstellung von ihr beim Essen füllen.
Entschlossen, der Kamera jede Menge Material zu liefern, nahm Marlie einen Bissen. Zwar war das Gericht kalt, aber wenigstens schmeckte es ganz gut. Sie nickte und schluckte den Happen hinunter.
„Fabelhaft. Das Fleisch ist schön saftig. Wirklich sehr gut.“ Sie schnitt ein weiteres Stück ab, diesmal steckte sie es sich mit etwas Kartoffel in den Mund und schloss die Augen. „Hmm.“ Da sie noch immer das warme Licht der Kamera auf ihrem Gesicht spürte, legte sie den Kopf in den Nacken und schob noch einige Laute der Zustimmung nach, wobei sie kaute.
„Ich will definitiv ein zweites Date“, kam es von Jason.
Perplex starrte Ty auf den Bildschirm und beobachtete Marlies gespielten Orgasmus in den Abendnachrichten. Die Art, wie die Kamera auf ihrem Gesicht verweilte, sagte ihm, dass er nicht der Einzige war, der gebannt verfolgte, wie sie in fast ekstatischer Verzückung eine Wachtel verzehrte. Sie hatte den Kopf leicht nach hinten gelegt und die Augen geschlossen, während sich ihr Mund sinnlich bewegte. Ihre kleinen Seufzer drangen um ein Vielfaches verstärkt aus den sieben Boxen seiner Surround-Tonanlage. Marlies blondes Haar strahlte im Scheinwerferlicht, ihre Wangen waren von einer zarten Röte überzogen. Sie war nicht länger das blasse, ausdruckslose Mauerblümchen, sondern glich einem Pornostar.
Ty wurde es abwechselnd heiß und kalt. Heiß, weil er nun einmal ein Mann war, und kalt, weil er im Hintergrund den begeistert zuschauenden Jason sah. Er dachte an die anderen neun Männer, mit denen sie sich treffen würde. Ob sie diesen Beitrag auch sahen? Wenn ja, bekämen sie einen völlig falschen Eindruck von Marlie. So war sie gar nicht, zumindest bisher. Wäre sie schon immer so gewesen, hätte ihr Ex sie niemals verlassen. Da war er sich sicher.
Was habe ich nur getan? Das ist alles meine Schuld. Dabei hatte er doch nur versucht, sie aus ihrem Trott herauszuholen. Jetzt war sie zur Nymphomanin geworden.
Marlie hatte von ihrer Wirkung auf Männer offenbar keine Vorstellung. Die Reporterin führte sie vor, und Jason füllte sie mit Wein ab. Sie redete und redete und klang so gar nicht nach sich selbst. Das letzte Bild des Beitrags zeigte Jason, der sie lüstern angrinste.
Als die Wettervorhersage begann, bemerkte Ty, dass es bereits halb zwölf war. Wo bleibt sie? Wieder kam ihm der Ausdruck auf Jasons Gesicht in den Sinn. Er wird immer nur die sexy Blondine mit den heißen Kurven sehen. Vom natürlichen Mädchen mit dem Pferdeschwanz hatte er keine Ahnung, ganz im Gegensatz zu mir, dachte er. Dieser Jason sollte seinen Stamm besser unter den Nadeln behalten.
Marlie hat doch garantiert ihr Handy dabei, überlegte Ty, wusste aber nicht, ob sie eine Handtasche mitgenommen hatte. An mehr als ihre roten Zehennägel
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