Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Menge Signale in seine Richtung gegeben. Vielleicht war sie deshalb davongerannt? Weil sie genau spürte, dass es zwischen ihnen knisterte. Nein, das stimmte so nicht. Sie rannte nicht wegen des Knisterns davon, sondern wegen der Komplikationen, die es mit sich brachte. Jetzt wurde ihm einiges klar.
Ein Kellner riss ihn aus seinen Gedanken und führte ihn zu einer kleinen Sitzecke. Da er bereits wusste, was er wollte, gab er seine Bestellung sofort auf. Vorsichtshalber orderte er noch ein paar Behälter zum Einpacken dazu. Als sein Getränk, eine Dr. Brown’s Cream Soda mit Eis, vor ihm stand, holte er sein Handy raus.
Er zögerte einen Moment lang, doch dann beschloss er, die Dinge nicht unnötig zu verkomplizieren und einen unbeschwerten Ton anzuschlagen.
Kann dir gern was mitbringen, wenn du möchtest. Vielleicht ein bisschen gebratene Leber?
Nate musste lächeln. Shannon verabscheute Leber in jeglicher Form. Doch als die Sekunden vergingen, schwand sein Lächeln. Vielleicht hätte er ihr lieber keine Nachricht schicken sollen. Sie war gefahren, weil sie sich nicht wohlgefühlt hatte, und er konnte nur Vermutungen anstellen, woran das lag. Was, wenn das Knistern zwischen ihnen reines Wunschdenken war? Er brauchte sie nur anzusehen oder zu berühren, schon wurde ihm heiß und kalt zugleich. Aber wer sagte, dass es ihr genauso ging?
Vielleicht lief sie nicht vor möglichen Komplikationen davon, sondern vor ihm. Das Apartment hatte sie sich womöglich nur angeguckt, weil sie sich Dannys bestem Freund gegenüber verpflichtet fühlte. Und weil sie wollte, dass er aus ihrem Haus auszog. Mein Gott, was hatte er …
Als sein Handy piepste, um eine neue Nachricht anzukündigen, hätte er es beinah fallen lassen.
Nein danke. Tut mir leid, dass ich abgehauen bin.
Macht nix. So was kommt vor.
Aber es war unhöflich. Ich wollte dich was fragen.
Ich bin ganz Ohr, oder besser Auge.
Nates Körper spannte sich erwartungsvoll an. Vom Hals bis zu den Waden. Völliger Unsinn, vermutlich würde sie ihn etwas völlig Harmloses fragen.
Hast du Interesse an einem Date, während du in der Stadt bist?
Ein Date? Sie fragte ihn nach einem Date? Per SMS? Also hatte er doch recht gehabt. Das Knistern zwischen ihnen. Er hatte es gleich gewusst. So etwas passierte nicht einfach, ohne dass es beide bemerkten. Vor allem nicht, wenn einer der beiden nur ein Handtuch mit einer beginnenden Erektion darunter trug. Trotzdem: Er würde es langsam angehen lassen. Auf gar keinen Fall wollte er sie noch mal verschrecken.
Sicher. Was schwebt dir vor?
Er nahm einen Schluck von seiner Limonade und wartete. Und wartete. Das musste ein ziemlich langer Text sein, denn sie ließ sich verdammt viel Zeit. Eine Kellnerin brachte seine Essen, doch er ließ das Handy nicht aus den Augen, während sie die großen Teller auf dem kleinen Tisch arrangierte. Dann endlich. Ein Pling.
Sofort war die Anspannung wieder da, doch dieses Mal vor Vorfreude.
Meine Cousine Ariel hat dich auf der Hochzeit kennengelernt. Sie würde sich gern mit dir auf ein paar Drinks morgen Abend im Molly’s treffen. Sie ist umwerfend. Und sieht gut aus. Du wirst sie mögen.
Unwillkürlich hatte er die Luft angehalten. Mit einem lauten Seufzer atmete er nun aus. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemand namens Ariel auf der Hochzeit getroffen zu haben. Er hatte kein Interesse daran, mit Shannons Cousine auszugehen. Wie hatte er es nur so vermasseln können?
Klar. Schick mir ihre Nummer. Ich ruf sie an.
Er tippte langsam, und jeder Tastendruck war wie ein Schlag in den Magen. Schweren Herzens drückte er auf Senden.
Die Behälter, die die Kellnerin gebracht hatte, würden nicht ausreichend. Mit einem Schlag war ihm der Appetit vergangen. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte alles stehen lassen. Aber das war natürlich albern. Shannon tat ihm nicht absichtlich weh. Da war nichts zwischen ihnen, und es würde auch nichts sein. Sein Interesse war einseitig. So etwas kam vor. Es war ihm bislang noch nicht passiert, was vermutlich auch der Grund dafür war, dass es ihn nun so überraschend traf. Er war einfach nur der Freund ihres Bruders. Das war alles.
Sie tat, was man unter Freunden so tat. Es war nett von ihr, ihm ein Date zu vermitteln.
Das Piepen ertönte erneut. Er hoffte, sie würde sich nicht verabschieden. Doch genau das machte sie.
Als Shannon am nächsten Tag von dem lauten Summen ihres Weckers geweckt wurde, fühlte sie sich schrecklich und völlig
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