Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
ganz in Ordnung. Natürlich hat man in der Branche nicht viele Freiheiten. Deswegen bin ich gerade dabei, ein Portfolio mit eigenen Arbeiten im Internet zusammenzustellen.“
„Hört sich gut an.“
„Ja, ist zwar noch nicht viel, aber das wird schon noch. Ein paar private Aufträge habe ich schon an Land gezogen.“
„Wirklich? Warum hast du mir deine Arbeiten nie gezeigt?“
Danny grunzte. „Weil du ein egoistischer Idiot bist, der nie danach gefragt hat?“
„Danke, Danny, ich habe dich auch lieb. Aber jetzt mal ernsthaft: Finde ich die Sachen im Internet unter deinem Namen?“
„Ja.“ Danny setzte sich aufrecht hin und zog etwas aus der Gesäßtasche, das aussah wie eine Baseball-Tauschkarte, und schob es seinem Freund rüber.
„Das hast du gemacht?“ Das Bild auf der Vorderseite der Karte war verdammt eindrucksvoll. Eine der besten Comic-Zeichnungen, die Nate je gesehen hatte. „Du nimmst mich auf den Arm, oder?“
„Wieso?“
Nate starrte ihn an. „Du bist ein Comic-Zeichner?“
Danny lächelte ihn an. „Noch nicht. Aber hab ich mich bereits bei einigen Verlagen beworben, ein paar vielsagende Absagen bekommen. Aber ich werde es weiter versuchen – bis dahin ist der Job in der Agentur ganz okay.“
„Du hast schon immer viel gezeichnet, aber das hier ist wirklich etwas anderes.“ Nate drehte die Karte um. Auf der Rückseite befanden sich ein kurzer Lebenslauf mit Dannys Kontaktdaten sowie zwei weitere kleine Zeichnungen. „Clever“, sagte er und hielt die Karte hoch. „Die hast du bestimmt bei euch in der Druckerei gedruckt oder?“
Danny nickte. „Viele Künstler haben inzwischen Tauschkarten. Ist gerade in.“
„Kann ich die behalten?“
„Was denkst du, wofür sie da ist?“, fragte Danny und gab Peggy, der Kellnerin, ein Zeichen. „Nervig ist nur, dass ich wegen der Prinzessin überhaupt noch in der Agentur arbeiten muss. Wenn sie nicht wäre, könnte ich mich voll und ganz aufs Zeichnen konzentrieren.“
„Wie meinst du das?“
Danny seufzte. „Sie ist fest entschlossen, die alten Druckmaschinen am Laufen zu halten, und reißt sich ein Bein aus dafür. Und unsere Eltern lassen nicht zu, dass wir ihr sagen, was für eine Zeitverschwendung das ist.“
„Zeitverschwendung?“
„Weißt du, wie viel Geld das Grundstück wert ist? Meine Eltern wollten in Rente gehen. Mein Vater will nach Irland, meine Mutter lässt sich heimlich Broschüren über Florida schicken. Brady hat etliche gute Jobangebote bekommen, die er alle nur deswegen nicht annehmen kann, weil die Prinzessin nicht wissen darf, das Tauschkarten niemals genug sein werden. Obwohl, nein, das ist nicht fair. Wenn es nach ihm ginge, würde er ewig in der Druckerei bleiben. Aber in Wahrheit sieht es doch so aus: Die Aufträge gehen nach und nach zurück, und das Grundstück ist so viel mehr Wert als die Druckerei, dass die Sache langsam nicht mehr witzig ist. Die ganze Situation ist das Dümmste, was mir seit Langem untergekommen ist. Wir sprechen hier über etliche Millionen Dollar. Und wenn wir dann auch noch das Haus verkaufen würden? Unvorstellbar.“
„Aber die Druckerei ist seit Generationen im Besitz eurer Familie. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Eltern das Haus aufgeben würden“, sagte Nate, obwohl ihm der Gedanke selbst erst vor Kurzem gekommen war. Er hatte es sogar Shannon gegenüber erwähnt, allerdings nur im Scherz.
„Wetten?“
Nate nahm einen Schluck von seinem Guinness, während er über das Gehörte nachdachte. „Alle außer Shannon wissen also Bescheid?“
„Sogar der Postbote weiß es. Leider natürlich auch die Angestellten. Sie warten nur darauf, dass man ihnen die Hiobsbotschaft überbringt. Die Stimmung ist ziemlich mies. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor jemand einen Unfall vortäuscht und uns verklagt. Die Druckerei ist veraltet, mein Vater will aber keine Neuanschaffungen tätigen, da es sich nicht mehr rechnet. In dieser Situation gibt es nur Verlierer. Und alles nur, weil niemand Shannons Gefühle verletzen möchte.
„Sie wäre am Boden zerstört.“
„Ich weiß. Wir alle wissen das.“ Danny schüttelte den Kopf. „Und da kommst du ins Spiel.“
„Wie bitte?“
Danny richtete sich auf und lehnte sich über den Tisch. „Ihr beide versteht euch sehr gut. Sie mag dich, und du gehörst gewissermaßen zu Familie. Und du hast Erfahrung in solchen Sachen. Leuten zu helfen, die alles verloren haben, gehört zu deinem Job. Wobei Shannon garantiert
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