Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
und Sam wusste genau, was zu tun war. „Komm mit.“
Ein paar Sekunden später öffnete Meagan ihre Tür. Sie trug ihren Mickymaus-Pyjama, und ihr Haar war wild zerzaust. Keine Frau konnte jemals so sexy aussehen wie sie in diesem Moment.
Ihr Anblick machte ihn jedoch nicht nur scharf, sondern trieb ihm auch ein glückliches Lächeln ins Gesicht. Er war ihr verfallen.
Sobald Meagan Carrie erblickte, fiel jede Schläfrigkeit von ihr ab. Sie zog das Mädchen in die Arme und wechselte einen Blick mit Sam. Dann holte sie beide zu sich ins Zimmer.
Schon an der Tür begrüßte das Kätzchen Sam mit lautem Miauen. Sam gab dem Tier etwas zu fressen und setzte sich auf einen Stuhl, während Meagan Carrie dazu gebracht hatte, sich im Schneidersitz auf ihr Bett zu setzen und alles zu erzählen.
„Sie hasst mich.“ Carrie schluchzte. „Sie hasst mich abgrundtief.“
„So ein Wettbewerb kann ziemlich brutal sein“, wandte Meagan ein. „Aber weißt du, was? Das, wofür man am härtesten kämpfen muss, ist auch das, was dir letztlich am meisten bedeutet. Bist du bereit für diesen Kampf? Wenn ich deinen gepackten Koffer sehe, bezweifle ich das.“
„Ich will tanzen“, brachte Carrie leise heraus. „Aber ich will nicht mit Tabitha kämpfen. Sie ist der bösartigste Mensch, den ich kenne.“
„Es gibt unzählige Tabithas auf dieser Welt.“ Meagan wechselte einen kurzen Blick mit Sam, der sich auf einen Sessel gegenüber vom Bett setzte. „Hör zu, Carrie, nicht alle Menschen werden immer nett zu dir sein, und dir wird nicht immer alles auf dem Silbertablett serviert werden. Lass es nicht zu, dass Menschen wie Tabitha dich zum Aufgeben bringen.“
„Gestern Abend habe ich mir den Knöchel verstaucht.“ Carrie seufzte. „Ich hab versucht, es zu überspielen, aber es wird immer schlimmer.“ Verbittert lachte sie auf. „Ich wünschte, der Fluch hätte irgendwie anders zugeschlagen als ausgerechnet an meinem Knöchel.“
„Es gibt keinen Fluch“, widersprach Meagan. „Eine Verstauchung kann man bandagieren und behandeln. Dir bleiben noch zehn Tage bis zum ersten Auftritt. Kämpfen oder aufgeben. Du entscheidest.“
„Meinst du wirklich, ich könnte es schaffen?“
„Nur deine eigene Überzeugung zählt. Aber du wärst nicht hier, wenn ich nicht an dich glauben würde.“
Carrie schlang ihr die Arme um den Hals. „Ich werde kämpfen. Ich werde mich gegen Tabitha durchsetzen und bei dieser Show gewinnen.“
„Prima.“ Meagan richtete sich auf. „Ich freu mich darauf, das zu erleben.“
Sie unterhielten sich noch länger und schmusten mit der Katze, bevor Carrie in ihr Zimmer zurückkehrte, um zu schlafen, bis sie zu den Proben musste, die nach dem Zwischenfall im Club ausnahmsweise erst mittags beginnen würden.
Sam wollte auch gehen.
„Warte, Sam.“ Meagan berührte ihn am Arm.
Er spürte es wie Feuer, und seine Erregung steigerte sich, als hätte Meagan ihn gerade zu sich ins Bett eingeladen.
Er hielt die Tür offen, damit nicht noch mehr Gerüchte in Umlauf kamen. Außerdem wollte er nicht in Versuchung geraten, sie zu küssen. Tief sah er ihr in die Augen und erkannte das „Ich kann nicht“ in ihrem Blick.
„Gestern Abend habe ich mich noch mit meinem Team zusammengesetzt. Wir haben eine Pressemitteilung an die Sponsoren verschickt. Einer davon hat mich sofort angerufen und gesagt, er sei begeistert vom Medienrummel um diese Show. Danach hat Kiki es sich liebend gern als ihr Verdienst anrechnen lassen.“
„Freut mich, dass es geklappt hat.“
„Mich auch.“ Sie zögerte, als wolle sie noch etwas hinzufügen.
Abwartend stand er da. Sein Herz klopfte wild. Was wollte sie ihm noch sagen? Wieso sprach sie es nicht aus?
„Ich … ich habe mein Handy und meine Handtasche noch in deinem Pick-up“, sagte sie schließlich.
„Stimmt.“ Sein Puls verlangsamte sich sofort. „Handy und Handtasche. Ich lasse sie dir bringen.“ Wieder einmal ließ sie ihn einfach so gehen. Das war anscheinend eine Angewohnheit, die sie nicht mehr loswurde.
9. KAPITEL
Eine Woche später ging Meagan nervös auf der Bühne des Auditoriums auf und ab, wo in zwei Tagen die erste Live-Show stattfinden würde. Nur noch zwei kurze Tage bis dahin, und bereits eine kleine Ewigkeit ohne Sam.
Er war zwar ständig in der Nähe, nur für sie hatte er keine Zeit mehr. Das war zwar am besten so, weil sie ihn dadurch schützte, doch das spielte im Moment für Meagan keine Rolle. Sie vermisste ihn.
Gestresst strich
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