Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
um in gutem Licht dazustehen, wenn sie rechtzeitig das sinkende Schiff verließ.
Während der folgendem Wochen und zwei weiteren Liveshows, von denen die eine gerade lief, bot Sam Meagan als ruhender, starker Gegenpol den nötigen Halt.
Sie stand hinter der Bühne und sah dem Auftritt eines weiteren Megastars zu, während alle auf die Resultate und die Namen der drei schlechtesten Kandidaten warteten.
Aus der Schlacht mit den Cupcakes hatten sie eine sehr witzige Episode zusammengeschnitten, die sie als Gegensatz zu dem Bericht über die Geschehnisse beim Tornado gezeigt hatten. Gestern war es gesendet worden, und aufgrund der Quoten war sofort der Ruf nach einer weiteren Staffel laut geworden. Meagans Agent bestand jetzt darauf, dass alle weiteren Vertragsgespräche aufgeschoben wurden, weil die weiteren Quoten für Meagan nur Vorteile bedeuten konnten.
Kurz darauf betrat Derek die Bühne, um die Namen der drei am schlechtesten beurteilten Kandidaten zu verlesen.
Meagan hielt den Atem an.
„Tabitha“, verkündete Derek zum ersten Mal wieder seit der ersten Show, und das Publikum applaudierte und buhte. Tabitha polarisierte die Zuschauer. Viele liebten sie, aber genauso viele hassten sie.
„Als Nächstes“, fuhr Derek fort, „Kevin.“
Kevin, ein schlanker und ruhiger Kerl mit braunem Haar, kam nach vorn gelaufen. Er war nicht sehr populär, weil er nur wenig Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Und schließlich“, Derek machte eine Pause, „Carrie.“
Sofort fing Meagans Herz an zu rasen. Genau wie Sam hatte Carrie es überraschenderweise geschafft, sich in ihr Leben zu schleichen. Auf andere Weise zwar, aber auch sehr intensiv, hing Meagan an ihr. Carrie war für sie wie die jüngere Schwester, die sie nie gehabt hatte.
In diesem spannenden Moment wurde ein Werbeblock gesendet, und Shaylas Stimme erklang in Meagans Headset. „Ich hoffe wirklich, dass sie nicht gehen muss.“
„Ich auch“, flüsterte Meagan. „Ich auch.“
Am anderen Bühnenrand erschien Sam. Genau dort brauchte Meagan ihn. Auch er war wegen Carrie besorgt, das sah sie ihm an.
Manchmal befürchtete sie, zu stark von ihm abhängig zu werden. War sie ohne ihn überhaupt noch stark genug?
Als sie wieder live auf Sendung waren, kam es zur Entscheidung.
Derek verkündete den ersten der drei Kandidaten, der in die nächste Runde kam. „Tabitha.“ Die Menge tobte.
Carrie und Kevin reichten sich die Hand, und Meagan sah, wie sehr Carrie zitterte. Dies war Meagans Show, ihre Vision, aber sie war sich jetzt nicht mehr sicher, ob sie auf Dauer ertragen konnte, wie enttäuscht die Kandidaten waren, wenn sie ausschieden.
„Und der nächste Kandidat oder die nächste Kandidatin, der oder die es in die nächste Runde schafft, ist … Carrie. Kevin, du musst leider zurück nach Hause.“
Meagan stieß die Luft aus und schämte sich im selben Moment für die Erleichterung, die sie darüber empfand, dass Carrie noch eine weitere Woche mit dabei war.
Der arme Kevin. Was sollte sie ihm sagen? Wie konnte sie ihn trösten? Zugegeben, er war aus zigtausenden Bewerbern ausgewählt worden, doch das änderte nichts am Ergebnis. Sein Traum war zerstört, er musste nach Hause.
Meagan beobachtete, wie Carrie, Ginger und DJ Kevin umringten und ihn trösteten.
Seufzend gab Tabitha Autogramme, ohne Kevin zu beachten.
Ich will nicht, dass Tabitha gewinnt, dachte Meagan und ärgerte sich im gleichen Moment über sich selbst, weil sie emotional viel zu stark involviert war.
Stunden nach der Sendung erledigte Meagan hinter der Bühne gerade noch einigen Papierkram, als ihr Handy klingelte. Als sie Sams Nummer sah, musste sie lächeln. Wahrscheinlich war er für heute auch mit seinem Job fertig.
„Hey.“
„Hey, Sweetheart. Hör mal, ich brauche hier noch eine ganze Weile. Ich rufe nur an, weil ich dir sagen wollte, dass Carrie immer noch im Probenraum ist.“
„Wie bitte? Was tut sie da?“
„Sie tanzt im Dunkeln und weint.“
Meagan rang nach Luft. „Oh. Ich gehe sofort zu ihr.“
Im Probenraum war das Licht gedämpft, Musik lief, und Carrie saß mitten auf dem Parkett vor den dunklen Spiegeln und weinte schluchzend.
Meagan stellte ihre Handtasche ab und holte aus ihrer Tasche die alten Ballettschuhe, die sie immer als Erinnerung bei sich trug. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als sie ihre Straßenschuhe auszog und sich die Ballettschuhe schnürte.
„Möchtest du Gesellschaft?“ Sie schaltete das Licht an.
„Meagan.“ Carries Stimme
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