TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
gelangt, dass sie sich selbst niemals solch einem lang anhaltenden Schmerz aussetzen wollte. Folglich hatte sie sich nie auf eine ernsthafte Beziehung eingelassen. Ihre Ängste verhinderten ohnehin, dass sie sich einem Mann so weit öffnete, dass etwas Ernstes daraus werden konnte.
Im kommenden Jahr wollte sie versuchen, all das zu ändern. Sie wollte den Teufelskreis endlich durchbrechen und die Befürchtungen ablegen, die sie seit ihrer ersten Verabredung mit sechzehn beherrschten.
„Hast du Weihnachten mit deiner Mutter gesprochen?“, fragte Shane.
„Ja, aber nur, weil ich sie angerufen habe.“
„Wieder einmal?“, meinte er ungläubig und mitfühlend. Allerdings wusste er genau, dass ihre Mutter sich vom Leben und den meisten Menschen zurückgezogen hatte, aber er wollte sie wissen lassen, dass er es nicht in Ordnung fand.
„Ich fahre am Neujahrstag zu ihr, damit wir uns zusammen die Rosenparade im Fernsehen anschauen können. Das machen wir ja jedes Jahr. Leider bin immer ich diejenige, die es anregt, nicht sie.“
„Ach, Alyssa.“ Er schlang von hinten die Arme um ihre Taille und überraschte sie mit einer tröstenden und unerwarteten Umarmung. „So sollte es nicht sein.“
Alyssa schloss die Augen und genoss die sanfte Art, wie Shane sie festhielt, die Art, wie er sein Gesicht an ihre Wange drückte, und wie er seine Hände auf ihren Bauch legte – in dem Schmetterlinge für ein köstliches Kribbeln sorgten.
Sie schluckte und versuchte, die erregenden Gefühle zu ignorieren, die Shanes Nähe auslösten. „So ist es doch immer gewesen. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt.“ Auch wenn sie die Situation akzeptiert hatte, war sie traurig über diese Gleichgültigkeit, mit der ihre Mutter sie behandelte.
Sie löste sich von Shane und griff nach der großen Schüssel mit Lakritz, die sie als Snack für ihren Fernsehabend schon bereitgestellt hatten. Dann drehte sie sich mit einem strahlenden Lächeln zu Shane um, weil sie nicht wollte, dass dieses ernste Thema ihnen den gemeinsamen Abend verdarb. „Komm, wir haben noch einiges vor uns.“
Fünf Stunden und mehr als acht Twilight-Zone-Episoden später saßen Shane und Alyssa gemütlich nebeneinander auf der Couch. Ihre Schultern und Hüften berührten sich, und wenn eine Szene ihr zu spannend wurde, drehte Alyssa sich zu ihm und legte ihren Kopf an seine Brust. Sehr zu Shanes Freude geschah das ziemlich häufig.
Er hatte schon vor einiger Zeit alle Lampen ausgeschaltet, sodass das Zimmer dunkel und unheimlich wirkte. Die Schatten, die die Fernsehbilder auf die Wohnzimmerwände warfen, verstärkten die unheilvolle Atmosphäre noch zusätzlich. Er schaute zu Alyssa und sah, dass sie gebannt auf den Fernseher starrte. Die Episode, die gerade lief, nahm sie völlig gefangen. „Albtraum in 7.000 Meter Höhe“ war eine seiner Lieblingsfolgen, da Alyssa dabei regelmäßig in Angst und Schrecken versetzt wurde.
Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Körper vor Aufregung angespannt. Mit gebannter Miene verfolgte sie die Geschichte über einen Flugzeugpassagier, der glaubte, während eines heftigen Gewitters ein haariges Monster auf dem Flügel des Jets zu sehen. Und weil er das Gefühl hatte, ihre Anspannung etwas auflockern zu müssen, beugte er sich zu Alyssa und kitzelte sie, während er dicht an ihrem Ohr knurrte wie ein bösartiges Ungeheuer. Natürlich bekam sie prompt einen gehörigen Schrecken.
Sie schrie auf und zuckte zurück, dann funkelte sie ihn böse an und boxte ihn auf den Arm. „Verdammt, Shane, du weißt, wie sehr ich mich bei dieser Folge immer grusele.“
„Ja, und genau deshalb macht es ja so viel Spaß, dir einen Schreck einzujagen“, erwiderte er lachend. „Achtung, jetzt kommt deine Lieblingsstelle.“
Genau genommen war es eine der Szenen, vor der sie am meisten Angst hatte. Der leicht verstörte Passagier öffnet die Gardine vor dem Flugzeugfenster und sieht, wie das Monster seine hässliche Fratze gegen die Scheibe presst.
Erneut entschlüpfte Alyssa ein kleiner Schrei. Sie drehte sich zu Shane und schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals, weil sie die gespenstische Szene nicht länger ertragen konnte. „Himmel, ich hasse dieses grausige Monster!“, sagte sie erschaudernd. „Ich schaue mir diese Episode nicht länger an. Sie ist einfach zu schrecklich. Sag Bescheid, wenn sie vorbei ist.“
Shane legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. „Du Angsthase.“
Für diese Beleidigung bekam er einen
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