TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
Mobiltelefon aus ihrer Handtasche und schaute aufs Display. „Ich muss diesen Anruf annehmen – es ist Louis, mein Weihnachtsmann.“
„Kein Problem.“
Tom prüfte den nächsten Beleg aus dem Stapel, doch sein Blick suchte unwillkürlich wieder Merrie, die aufstand und mit dem Handy am Ohr zur Tür ging, wobei die Glöckchen an ihren nach oben gebogenen Schuhspitzen leise klingelten. Ihm entging keineswegs, wie das Samtkostüm ihre verführerischen Rundungen umschmiegte, wie der Rock mit der weißen Fellborte bei jedem Schritt mehrere Zentimeter über ihre Knie hinaufrutschte und wie gut ihre rote Strumpfhose ihre wohlgeformten Beine zur Geltung brachte. Außerdem sah er sie im Geiste in der roten Spitzenunterwäsche, die sie laut eigener Aussage unter dem Kostüm trug.
Er atmete tief durch. Diese sinnlichen Gedanken über Merrie Langston waren völlig unangebracht und höchst unwillkommen. Sie war eine nette Frau, aber absolut nicht sein Typ. Er bevorzugte ruhige, ernsthafte Frauen, und Merrie war so ziemlich das Gegenteil davon. Diese sündigen Fantasien von ihr waren lediglich darauf zurückzuführen, dass er in letzter Zeit zu selten mit ruhigen, ernsthaften Frauen zusammen gewesen war. Es half auch nicht gerade, dass er jetzt ein lebensgroßes Bild von Merrie in rotem BH und Slip vor sich hatte. Das Bild einer ruhigen und ernsthaften Frau war das nicht.
In diesem Moment drehte sie sich zu ihm um, und Tom bemerkte ihre entsetzte Miene.
„Vegas?“, rief sie.
Offenbar handelte es sich um irgendeine Krise, was ihn jedoch wenig überraschte. Merrie war eine von diesen Frauen, die Probleme förmlich anzogen.
„Erst nach Neujahr?“, sagte sie, und ihre Augen weiteten sich. „Aber … aber … na gut, bis dann. Ist schon in Ordnung. Herzlichen Glückwunsch. Mach’s gut.“
Sie beendete das Gespräch und sah ihn an. Sie wirkte plötzlich blass und entmutigt, deshalb ging er besorgt zu ihr.
„Was ist denn los?“
„Louis, mein Weihnachtsmann, hat mich aus Las Vegas angerufen. Aus Vegas“, wiederholte sie geschockt. „Er hat mir mitgeteilt, dass er mit seiner Freundin durchgebrannt ist. Er hätte sich schon früher gemeldet, nur hat er völlig den Zeitunterschied vergessen, weil er damit beschäftigt war, in die Flitterwochen zu starten. Was auch der Grund dafür ist, dass er erst nach Neujahr zurückkommt.“
Sie sah ihn so verzweifelt an, wie er das bei ihr noch nie gesehen hatte.
„Bis Weihnachten sind bei mir noch ein halbes Dutzend Partys gebucht, ganz zu schweigen von der Wohltätigkeitsveranstaltung Heiligabend im Frauenhaus, die ich privat organisiere. Und ich darf gar nicht an die Party der Baxter-Zwillinge denken, die in …“, sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Gütiger Himmel, sie beginnt schon in einer halben Stunde! Ich kann doch keine Weihnachtsparty ohne Weihnachtsmann veranstalten, schon gar nicht für Kinder. Ich brauche einen, und zwar sofort.“
„Warum verkleidest du dich nicht als Weihnachtsmann?“, schlug Tom vor.
„Das wird nicht funktionieren, weil ich nicht gleichzeitig Veranstalterin und Unterhalterin sein kann. Ich muss für die Erfrischungen sorgen, mich um die Spiele kümmern und Fotos von den Kids machen, wenn sie beim Weihnachtsmann auf dem Schoß sitzen. Nein, das ist ein Job für zwei Leute.“
Mit sorgenvollem Gesicht marschierte sie vor ihm auf und ab. Dabei bimmelten ihre Schuhe leise.
„Wen kann ich denn bloß so kurzfristig …“ Sie blieb unvermittelt stehen und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. „Du!“, verkündete sie und zeigte mit dem Finger auf ihn, als wäre außer ihm noch jemand im Zimmer.
Tom drehte sich tatsächlich um. Leider war niemand sonst da, den sie gemeint haben könnte.
„Du kannst mein Weihnachtsmann sein.“
Sein Magen zog sich krampfartig zusammen. „Nein, kann ich nicht.“
„Warum nicht?“
Selbst wenn er geneigt gewesen wäre, was nicht der Fall war, ihr zu erklären, weshalb ihm die Vorstellung ganz und gar nicht behagte, blieb dazu keine Zeit. „Ich bin einfach nicht der Weihnachtsmanntyp.“
„Ich stimme dir zu, dass du nicht der fröhlichste Kerl bist …“
„Vielen Dank.“
„… aber du atmest, und da ich mich in einer verzweifelten Lage befinde, ist das im Moment die einzige Anforderung an den Job.“
Sie ergriff seine Hand, und er fühlte sich wie elektrisiert.
„Bitte, Tom. Der Erfolg meines Geschäfts beruht auf Mundpropaganda, und wenn der Weihnachtsmann auf dieser
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