TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
ist außerdem ein Friedensangebot, weil ich mal wieder zu spät gekommen bin. Entschuldige.“
Er nahm das Geschenk überrascht entgegen.„Danke. Was ist das?“
„Na, Weihnachtsplätzchen, Dummkopf“, sagte sie lachend. „Nächste Woche ist Weihnachten. Schon vergessen?“ Sie schaute sich skeptisch in seinem Büro um. „Es sieht ein bisschen trostlos aus hier drinnen. Wie bei Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.“ Nicht einmal ein Tannenzweig schmückte seinen Schreibtisch.
„Scrooge war auch Buchhalter, nicht wahr?“, erwiderte Tom, und die Andeutung eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht. Bevor Merrie darauf etwas sagen konnte, zeigte er auf ihr Kostüm und meinte: „Außerdem bist du dermaßen weihnachtlich gekleidet, dass es für uns beide reicht. Richtest du heute Abend eine Party aus oder bist du einfach nur in Weihnachtsstimmung?“
„Die Baxter-Zwillinge feiern ihren sechsten Geburtstag, und ich sorge für die Stimmung. Es geht in einer Stunde los, ich habe also nicht viel Zeit.“
„Dann lass uns anfangen.“ Er winkte sie zu sich.
Merrie warf einen prüfenden Blick auf ihre Schuhe, bevor sie über den dunkelgrauen Teppichboden zu seinem Schreibtisch aus Kirschholz ging und in dem burgunderroten Sessel davor Platz nahm.
„Hast du deine Quittungen und Belege mitgebracht?“
„Ja.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Und diesmal nicht in einer Tüte.“
„Ausgezeichnet. Du hast also einen Ordner dafür angelegt, wie ich es dir empfohlen habe?“
Sie hielt die Tupperdose hoch. „Nicht direkt.“ Als er die quadratische Dose nur schweigend ansah, fügte Merrie hinzu: „Du musst zugeben, dass das ein Fortschritt ist im Vergleich zu einer Einkaufstüte.“ Sie schüttelte die Dose. „Sieh nur, sie hat einen Deckel und alles.“
Tom widerstand dem Impuls, sich die Haare zu raufen. Stattdessen presste er nur die Lippen zusammen und rieb sich den Nasenrücken. Natürlich war er nicht erstaunt, dass Merrie ihre Belege jetzt in einer Dose aufbewahrte. Vielmehr erstaunte ihn, dass der beige Deckel nicht mit Zuckerstangen verziert war. Außerdem verblüffte ihn, dass er amüsiert war, zumal die Quittungen und Belege vermutlich ungeordnet in die Dose gestopft worden waren, aber das war nun einmal absolut typisch für Merrie.
Wie bei jedem Treffen seufzte er und wiederholte die Worte, die schon zu einem Mantra zwischen ihnen geworden waren: „Du brauchst keinen Finanzberater, sondern einen Finanzretter.“
„Deshalb habe ich dich ja engagiert“, konterte sie völlig unbekümmert und mit einem Lächeln, das er nur als süß beschreiben konnte. Genau genommen war eigentlich alles an Merrie Langston süß, ihr Elfenkostüm eingeschlossen.
Genauso wenig wie ihn überraschte, wie sie ihre Quittungen aufbewahrte, hatte es ihn erstaunt, sie in diesem Kostüm die Hauptstraße entlanggehen zu sehen. In den vergangenen zwei Jahren hatte sie sein Büro als Osterhase, als Kobold und als Freiheitsstatue verkleidet betreten und es jedes Mal fertiggebracht, dabei wundervoll auszusehen. Und sie war temperamentvoll. Ihre goldbraunen Augen leuchteten stets fröhlich, und ihre wilde Mähne aus kinnlangen, honigfarbenen Locken hüpfte bei jeder ihrer energiegeladenen Bewegungen auf und ab. Sie hatte ständig dieses ansteckende Lächeln im Gesicht, das ihre Wangengrübchen zum Vorschein brachte. Ihm war noch niemand begegnet, der so viel lachte wie sie, weshalb er schon oft gedacht hatte, dass ihre Eltern hellseherische Fähigkeiten gehabt haben mussten, um ihrer Tochter diesen Namen zu geben – Merry war das englische Wort für vergnügt, fröhlich.
Er öffnete die Tupperdose und schaffte es, nicht das Gesicht zu verziehen, als ihm ein Bündel Quittungen entgegenquoll wie ein Springteufel.
„Das sind alles Betriebsausgaben, richtig?“, fragte er und nahm eine Handvoll heraus.
„Genau.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Wie schätzt du die Chancen für meinen Unternehmenskredit ein?“
„Ich werde mehr wissen, wenn ich diese Belege durchgegangen bin und deinen Jahresabschluss fertig habe. Je solider die Bank deine Finanzen findet, desto größer ist deine Chance, einen Kredit zu bekommen.“
„Mit anderen Worten: Da ich nächste Woche einen Termin in der Kreditabteilung habe, wäre dies ein guter Zeitpunkt, um im Lotto zu gewinnen.“
„Es ist nie verkehrt, im Lotto zu gewinnen, aber falls das deine Finanzstrategie sein sollte, müssen wir uns dringend noch einmal
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