Tiffany Sexy Christmas Band 04: Eine sexy Bescherung / Tannenduft und heisse Küsse / Süsser als ein Zimtstern /
Spontan hob er die Hand, mit ausgestrecktem Zeigefinger. Es war das Signal, das den weihnachtlichen Wettstreit zwischen den beiden Familien dreißig Jahre lang angespornt hatte. Wir sind die Nummer eins!
Hayden reagierte mit derselben Geste. Der Kampf hatte begonnen.
2. KAPITEL
Hayden musste über sich selbst lachen. Zuerst hatte sie auf Rileys lächerliche Geste reagiert, und dann hatte sie viel zu viel Zeit damit verbracht, sich für das Abendessen bei den Faulkners zurechtzumachen. Sicher, sie wollte, dass Riley die Augen aus dem Kopf fielen, doch der Aufwand, den sie dafür betrieb, war entschieden zu hoch.
Sie hatte ihre Arbeit an der Weihnachtskulisse früh abgebrochen, um sich sowohl Maniküre als auch Pediküre inklusive roten Nagellacks zu gönnen. Die Pediküre rechtfertigte sie damit, dass sie beschlossen hatte, Peeptoes zu ihrem schwarzen Kleid zu tragen. Der weiche Jersey schmiegte sich an die richtigen Stellen an, aber der Rock war von gemäßigter Länge und schwang beim Gehen sittsam um die Knie.
Das Outfit, das sie mit einer schlichten silbernen Halskette und Creolen ergänzte, war nicht übertrieben sexy – abgesehen vom tiefen Ausschnitt, den Riley mit Sicherheit bemerken würde. Früher hätte sie ein solches Kleid voller Vorfreude auf den Moment getragen, in dem er es ihr ausziehen würde. Heute Abend dagegen sollte ihn der Anblick quälen.
Hayden wusch sich ihr schulterlanges Haar und föhnte es anschließend so, dass es in großzügigen Wellen ihr Gesicht umrahmte. Zufrieden drehte sie sich vorm Spiegel. So hatte sie eine reelle Chance, ihr Ziel zu erreichen: Rileys Blut vor Verlangen zum Kochen zu bringen.
Sie schlüpfte in einen elfenbeinfarbenen Mantel, steckte ihren Schlüssel in die Tasche und verließ fünf Minuten vor sechs ihr Haus. Die Weihnachtsbeleuchtung in den benachbarten Gärten sorgte für interessante Lichteffekte in der zunehmenden Dämmerung. Hayden hatte noch keine Lichter angebracht und wollte es auch erst dann tun, wenn ihre Konstruktion fertig war. Sie hatte eine bestimmte Stimmung im Kopf, die sie nicht mit verfrühter Beleuchtung verderben wollte.
Bis heute Nachmittag hatte sie an der Dekoration gewerkelt, weil es ihr Spaß machte, die Familientradition fortzusetzen, und weil sie sich darauf freute, ihre Mom und ihren Dad Heiligabend zu überraschen. Doch seit Riley Damon Claus bei sich hereingelassen und ihr dabei mit einer eindeutigen Geste den Beginn des Konkurrenzkampfes signalisiert hatte, hatte sie noch ein Motiv mehr.
Als Kinder hatten sie ständig versucht, sich auf jedem Gebiet gegenseitig auszustechen, von Videospielen bis hin zum Sport. Auch nachdem sie angefangen hatten, miteinander auszugehen, hatte diese Rivalität fortbestanden. In mancher Hinsicht war sie sogar noch stärker geworden, angeheizt durch ihre Leidenschaft. Sie hatten sich stundenlange Duelle auf dem Tennisplatz geliefert, und auch beim Korbwerfen in der Einfahrt hatte sie ihm nichts geschenkt.
Früher war der Wettstreit um die originellste Weihnachtsdekoration eher eine Sache zwischen ihren Eltern gewesen. Sie und Riley hatten nur mitgemacht. Diesmal war es jedoch eine Angelegenheit nur zwischen ihnen beiden, und wie in alten Zeiten hatte sie vor, ihn vernichtend zu schlagen.
Köstlicher Duft von gebratenen Zwiebeln und Knoblauch lag in der Luft, als Hayden über den Weg auf das hübsche Haus der Faulkners zuging. Marlena hatte Blumenkübel bepflanzt, um den Vorgarten zu beleben, in dem sonst nur ein Birnenkaktus und ein großer Saguaro standen. An der Tür hing ein Weihnachtskranz, das war bis jetzt die ganze Außendekoration.
Damon Claus hatte ihr erzählt, dass die Faulkners ihn damit beauftragt hatten, eine Lichterkette um den Kaktus zu winden – eine Aufgabe, bei der David sich in den vergangenen Jahren oft blutige Hände geholt hatte. Trotzdem hatte er sich nicht davon abbringen lassen, weil jeder einzelne im Viertel etwas für die Feiertage aufstellte und alle zusammen stolz auf die Wirkung als Ganzes waren. Hayden wohnte aus vielen Gründen gern hier, auch wegen dieses Gemeinsinns. Sie kannte die meisten ihrer Nachbarn, und das war ein gutes Gefühl.
Einen dieser Nachbarn hatte sie ein bisschen zu gut gekannt. Es wäre ihr daher lieber gewesen, wenn er in Chicago geblieben wäre. Sie konnte es Riley allerdings nicht verdenken, dass er nach Tucson zurückziehen wollte. Außerdem, sollte er sich wirklich wieder hier niederlassen, würde er nicht auf der anderen
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