Tiffany Sexy Christmas Band 04: Eine sexy Bescherung / Tannenduft und heisse Küsse / Süsser als ein Zimtstern /
bat er seinen Bruder eindringlich wohl zum hundertsten Mal. „Ich übertrage dir die Verantwortung für die Ställe. Du konntest schon immer gut mit Tieren.“
Damon schnaubte verächtlich. Ein Stallbursche? Eine Scheinaufgabe, nur um ihn ruhigzustellen? Er dachte nicht daran. „Sorry“, erwiderte er. „Kein Interesse.“
Santas normalerweise heitere Miene wurde ernst. „Das habe ich befürchtet. Dich scheint einzig und allein zu interessieren, dich über die Familientradition hinwegzusetzen und in unserer Hauptsaison Unheil zu stiften. Dank der zunehmenden Vermarktung der Feiertage herrscht ja in der Zwischenzeit fast überall Weihnachtsstimmung, aber dir macht es offensichtlich nur Spaß, neue Wege zu finden, die Menschen unglücklich zu machen, den Schmuck vom Christbaum am Times Square abzureißen, die Weihnachtsparade zu sprengen …“
Damon grinste. Das waren einige seiner Meisterstücke gewesen.
„Ganz zu schweigen davon, wie du in meine Rolle geschlüpft bist und im gröten Spielwarenladen von New York Kondome verteilt hast.“
„Ich habe lediglich für Safer Sex geworben“, verteidigte sich Damon mit Unschuldsmiene. Aus den Augenwinkeln sah er die Liste auf dem Schreibtisch seines Bruders, und schon formte sich in seinem Kopf ein neuer Plan. „Was war daran schlecht?“
Statt darauf zu antworten, schaute Santa nur himmelwärts, als ob er Geduld aus einer göttlichen Quelle erflehte. „Ich bitte dich als dein Bruder, nicht als Santa Claus: Bitte, bitte, bitte lass dieses Jahr deine üblichen Possen. Nach neuesten Umfragen betrachten immer mehr Erwachsene Weihnachten eher als eine Last denn als Freude, und die Anzahl der Kinder, die nicht mehr an mich glauben, ist deprimierend hoch.“ Santa seufzte, wobei sein riesiger Bauch den Gürtel seines Morgenmantels zu sprengen drohte, und nahm einen Keks vom Teller. „Ich bin jetzt mehr denn je darauf angewiesen, dass du dich benimmst.“
Mich benehmen, dachte Damon bitter. Nicht richtig mitmachen, nicht ernsthaft helfen. Nur benehmen. So war es schon immer gewesen. Als erstgeborener Sohn hatte Santa die Position des Oberhaupts der Weihnachtsfamilie – die Geschäftsleitung, wenn man so wollte – geerbt. In Damon hingegen hatte man immer nur das schwarze Schaf gesehen. Als Kind hatte er sich schlecht benommen, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Später war er auf Dauer in die Rolle des Unruhestifters geschlüpft.
Insgeheim musste er zugeben, dass ihm sein Part gefiel.
Er schlenderte zum Christbaum und ließ die Liste im Vorbeigehen unauffällig unter seinem Mantel verschwinden, während er so tat, als ob er den neuesten Baumbehang, eine kleine Schneekugel mit einer malerischen Weihnachtsszene, bewunderte.
„Was meinst du dazu, Damon? Kannst du das? Kannst du gut sein?“
Sicher, dachte Damon. Besonders gut war er darin, schlecht zu sein.
1. KAPITEL
Verdammt, sie ist immer noch heiß . Riley Kinnard sah aus dem Fenster des Kleinbusses, der ihn vom Tucson International Airport zu dem Haus gefahren hatte, in dem er die ersten achtzehn Jahre seines Lebens verbracht hatte. Auf der anderen Straßenseite war seine Freundin Hayden, mit der er während der Highschoolzeit zusammen gewesen war, damit beschäftigt, den Vorgarten weihnachtlich herzurichten. Vor Kurzem hatte sie ihren Eltern das Haus abgekauft und wollte jetzt offensichtlich genauso darin leben, wie sie es getan hatten. Wenn Riley gehofft hatte, sich über seine Gefühle klar zu werden, bevor er Hayden Manchester begegnete, hatte er sich also getäuscht.
Einfach ins Haus zu gehen, ohne sie zu begrüßen, wäre unhöflich und darüber hinaus feige gewesen. Hayden wusste, dass er kam, und hatte den Shuttlebus wahrscheinlich gehört, auch wenn sie ungerührt fortfuhr, den Hammer zu schwingen. Als er ausstieg und zum Heck des Busses ging, wo sein Koffer verstaut war, fielen ihm die Worte seiner Mutter ein: Es ist schade, dass wir ausgerechnet jetzt, wo du zu Vorstellungsgesprächen kommst, die Kreuzfahrt machen. Aber wenn du tatsächlich wieder hierher ziehst, ist es ja nicht so schlimm. Wir werden Hayden sagen, dass sie sich nicht um die Post zu kümmern braucht. Und falls du dich aus Versehen aussperren solltest, denk daran, dass sie einen Schlüssel hat.
Die Manchesters und die Kinnards hatten für den Notfall schon vor fünfunddreißig Jahren Haustürschlüssel ausgetauscht. Als Kind war Riley dafür bekannt gewesen, sich ständig selbst auszuschließen. Hayden nicht. Sie machte
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