Tiffany Sexy Christmas Band 7
ganz bei sich waren. „Von wem reden wir?“
„Von ihr.“ Er deutete mit dem Kopf auf die rauchenden Trümmer. Das Foyer und die Halle im Erdgeschoss des vornehmen Hauses hatte die Feuerwehr vor den Flammen retten können. Aber dort, wo früher die hintere Hälfte des Hauses gestanden hatte, gab es einen Wintergarten. Die Gläser der Fenster waren herausgebrochen. Der Weihnachtsbaum aus Plastik war zu einem Klumpen geschmolzen. Auf dem Rasen standen vier antike Chippendale-Stühle. Aber unter all den Wrackteilen gab es keine „Sie“. Als zuerst am Brandort eingetroffene Rettungskräfte wüssten das die Sanitäter.
In diesem Moment piepte sein Funkgerät, und Eric hörte die Rufe, dass eine Überlebende entdeckt worden war. Er vergaß den Weihnachtsmann, seinen Vater und seinen üblichen Widerwillen gegen den ganzen Festtagsschnickschnack und raste einsatzbereit zum Krankenwagen.
Nachdem sie die Frau auf der Trage in den Wagen geladen hatten, setzte sich Henry hinter das Steuer und fuhr los. Eric kontrollierte die Atmung, den Puls und die Atemwege der Patientin. Die Werte waren nicht so schlecht in Anbetracht der Tatsache, dass sie dem Rauch lange Zeit ausgesetzt gewesen war. Die Atmung war flach. Aber um den Mund befanden sich keine Brandspuren. Als Sofortmaßnahme legte er ihr die Sauerstoffmaske an.
Der Weihnachtsmann hatte recht gehabt. Es gab eine „Sie“. Er schätzte die Frau auf Ende zwanzig. Sie war bewusstlos und hatte eine schlimme Platzwunde auf dem Hinterkopf, der fast weiß von dem daran klebenden Mauerputz war. Eine Menge Mörtel, der ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Während der reine Sauerstoff in ihre Lungen gepumpt wurde, maß er den Kohlendioxidgehalt in ihrem Blut. Erleichtert stellte er fest, dass die rote LED-Anzeige fast im normalen Bereich aufleuchtete.
Eric beobachtete, dass ihr kalkweißes Gesicht allmählich wieder etwas Farbe annahm – das erste Anzeichen dafür, dass sie sich erholte. Er war sicher, dass die Patientin nicht in Pine Crest zu Hause war. Denn er war mit allen Frauen in der Kleinstadt bekannt und hatte das eine oder andere Mal mit der einen oder anderen geschlafen.
Als sich ihre Atmung stabilisierte und sie allmählich wieder zu Bewusstsein kam, griff sie mit beiden Händen nach der Sauerstoffmaske. Er bemerkte den riesigen Ehering am Ringfinger ihrer linken Hand. Mit verheirateten Frauen ging er nicht ins Bett. Für ihn gab es Grenzen, die er nicht überschritt – im Gegensatz zu seinem Vater.
Sanft schob er ihre Hände wieder zur Seite und sah in ihre rot geränderten, blauen Augen, mit denen sie ihn nervös und voller Angst anstarrte. „Es ist alles in Ordnung. Sie sind in einem Krankenwagen. Wir bringen Sie ins Pine Crest General.“ Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und versuchte zu sprechen. „Sie müssen nichts sagen“, klärte er sie auf. „Das könnte wehtun. Der Rauch greift die Stimmbänder an.“
Wieder bewegte sie die Lippen. „Reden tut nicht weh.“
„Wie heißen Sie?“ Erneut kontrollierte Eric ihren Pulsschlag, der erhöht war. Jedoch nicht alarmierend.
Die Patientin öffnete den Mund, schloss ihn wieder. „Ich heiße … Ich heiße …“ Sie hielt inne. „Ich heiße …“
Er schüttelte den Kopf. „Reden Sie nicht. Ernsthaft. Das macht mir überhaupt nichts aus. Ich bin kein geschwätziger Typ.“
„Ich heiße …“ Sie schloss die Augen und runzelte die Stirn.
„Haben Sie Schmerzen?“
Die Frau nickte.
„Ihr Kopf?“
Wieder nickte sie.
Eric strich ihr die staubigen Haare aus dem Gesicht und untersuchte ihren Hinterkopf. Der Mörtel hatte wie ein Verband gewirkt. Geronnenes Blut klebte an ihrem Kopf. Das war modisch nicht gerade der letzte Schrei, hatte die Wunde jedoch gut verschlossen. Er sah die Angst in ihren Augen. Ihre Pupillen waren geweitet. Sie suchte seinen Blick, als wenn sie seine Stärke brauchte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Nicht nur wegen des Schmerzes, nahm er an, sondern auch aus Angst. Er wünschte, er könnte ihr beides nehmen – was nicht seiner sonst so unbeteiligten und effizienten Herangehensweise entsprach, auf die er stolz war.
Allerdings musste er sich deshalb nicht zu viele Gedanken machen. Denn wenn sie die Patientin ins Krankenhaus eingeliefert hatten, war sein Job erledigt. Das war das Angenehme am Rettungsdienst. Laut Protokoll beschränkte sich der Normalbetrieb auf die medizinische Erstversorgung und den Transport. Wenn die Frau erst einmal in der Klinik
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