Tiffany Sexy Christmas Band 7
und konzentrierte sich dann auf den Verkehr. Denn wenn er den Krankenwagen zu Schrott führe, vergäße Henry ihm das nie. Als er sicher vor der Dienststelle des Ambulance Corps ankam, parkte er den Krankenwagen und atmete tief durch. Drinnen spielte das Einsatzteam, das Tagschicht hatte, ein Computerspiel.
„Tracy hat gekündigt. Pech für Sie“, sagte Lily. Die dünne Schülerin der Highschool wollte Krankenpflegerin werden und machte ein Praktikum. „Sie hat das Handbuch für Festtagsdekorationen in Ihr Fach gelegt.“
Eric runzelte die Stirn. Er wusste, dass er hereingelegt worden war, wollte aber keinen Streit anfangen – schon gar nicht mit einem Mädchen. Weihnachtsdekorationen waren nicht die Aufgabe des Hauptmanns des Sanitätscorps. Dieser Job wurde den jüngsten Nachwuchskräften wie Lily übertragen, die sich offenbar auf diese Weise davor drücken wollte.
Das konnte er nur zu gut verstehen. Pine Crest Ladies Auxiliary, der aus Hausfrauen bestehende Hilfsverein vor Ort, bastelte schon seit vierzig Jahren jedes Jahr Weihnachtsdekorationen, um sie dem Rettungsdienst zu übergeben. In dieser Zeit hatte sich bei den Rettungssanitätern ein ganzes Lager mit Weihnachtsschmuck angesammelt, der zum Teil schon ziemlich ramponiert war.
Dazu zählten unter anderem Schneemänner aus Filz und handbemalte Weihnachtsmänner aus Keramik mit amerikanischen Flaggen auf dem Sack mit den Geschenken. Besonders lange hielten sich unzählige mit Goldspray besprühte Engel. Denn Sprühfarbe war anscheinend das weltbeste Konservierungsmittel. Wenn alle Kisten ausgepackt waren, verwandelte sich das Gebäude in eine wahre Weihnachtshölle. „Ich delegiere den Job an Raul“, sagte Eric, weil er schließlich der Hauptmann und damit der Chef war.
„Raul und Maureen fahren morgen nach Vermont. Sie kommen erst nach Neujahr zurück.“ Lily lächelte wie ein Engel.
Er tat so, als zöge er die anderen Möglichkeiten in Betracht. „Dieses Jahr können wir ohne Weihnachtsschmuck auskommen oder vielleicht spärlicher dekorieren.“
„Ladies Auxiliary wird empört sein. Nachdem Price Mansion abgebrannt ist, halten es alle für wichtiger denn je, Weihnachten mit viel Tamtam zu feiern. Das Komitee des Weihnachtsballes der Feuerwehr tagt rund um die Uhr, und jede neue Idee ist noch verrückter als die vorhergehende. In diesem Jahr wird Weihnachten ein Fest werden, an das man sich in Pine Crest erinnern wird. Daran besteht kein Zweifel. Der Bürgermeister spendiert jeder Rettungsdienststelle fünftausend Dollar aus der Stadtkasse. Wir sind angewiesen, ja, angewiesen, Geld in noch mehr Weihnachtsschmuck zu investieren.“
„Das kann ich jetzt überhaupt nicht brauchen“, meinte Eric.
„Gibt es jemals im Jahr eine geeignete Zeit für eine Orgie weihnachtlicher Dekadenz?“, schaltete sich Henry in das Gespräch ein, ohne vom Computerspiel aufzusehen.
Bei den Worten Orgie und Dekadenz dachte Eric wieder an Chloe, und sein Blut geriet erneut in Wallung. „Ich gehe nach oben.“
„Sie kümmern sich dieses Jahr um die Weihnachtsdekoration?“, fragte Lily.
Er wollte ablehnen. Aber dann entschied er sich anders. Chloe Skidmore war wieder in der Stadt. Inzwischen war sie verheiratet, ohne Begleitung ihres Ehemannes hier und litt unter einem vorübergehenden Gedächtnisverlust. Der weihnachtliche Overkill wäre die perfekte Ablenkung, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. „Sicher“, stimmte er ohne eine Spur von fröhlicher Festtagsstimmung zu. Dafür musste dann wohl der Weihnachtspunsch sorgen.
„Ho, ho, ho. Ich kann es kaum erwarten, das Ergebnis zu sehen, Hauptmann Marshall. Oder soll ich Sie Hauptmann Zuckerfee nennen?“ Lily spielte auf das beliebte Geschichtenbuch „The Night Before Christmas“ an, in dem die Zuckerfee wie der Weihnachtsmann durch den Schornstein kam und den Kindern im ganzen Land Süßigkeiten bescherte.
Eric lief eilig zur Treppe. Die Zuckerfee vor seinem geistigen Auge beschleunigte seinen Puls. Er sagte sich, dass es die Zuckerfee wäre und nicht Chloe, die ihn auf Touren brachte. Nein, bestimmt nicht Chloe.
Heute Vormittag sah sie besser aus, weniger nervös. Eine Krankenpflegerin hatte ihr die dunklen Haare gewaschen. Mit den langen Locken sah Chloe sexier aus, als es irgendeine Frau tun sollte, die ein total hässliches, blaues Krankenhaushemd trug. Eric hatte gehofft, sich im hellen Tageslicht die erotischen Bilder aus dem Kopf schlagen zu können, die ihn im Traum verfolgt hatten. Aber
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