Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
seinen Armen fühlte ich mich beschützt und geborgen. Ich liebte seinen ästhetischen schlanken Körper, seine seidig zarte Elfenbein-Haut, seine hübschen Augen ... und noch viel mehr liebte ich die Erfahrung, die in seinen Berührungen lag und die mich ständig darüber hinwegtäuschte, dass vor mir kaum ein weibliches Wesen seine intime Zuwendung hatte erfahren dürfen. Nur ganz selten, wenn Santiago ihn dazu gezwungen hatte, musste er sich gegen seinen Willen einem Mädchen schenken.
Die frischen Schnitte auf meiner Haut brannten, besonders die auf meiner Bauchdecke. David meinte, ich hätte mit Santiago noch Sex gehabt, bevor er ... ich ... ich konnte es nicht mal in Gedanken in Worte fassen. Aber der stechende Schmerz brachte unausweichlich eine Erinnerung zurück ... Er hatte sich auf meinen Wunden gerieben ... Ja! ... Plötzlich war ich mir ganz sicher. Sein Schweiß brannte höllisch auf mir und überall war Blut, selbst sein Gesicht konnte ich nun rot verschmiert vor mir sehen, seine Lippen, seine Wangen, alles rot! Der Schrecken jagte ungebremst durch meine Sedierung und ließ mich aufschreien. Ich fuhr in die Höhe und fasste grob in meine Haare.
Sofort war David bei mir. »Was ist passiert?«
»Blut! ... Er hat sich in meinem Blut gerieben ... auf meinem Bauch ... überall!«, keuchte ich.
David nickte mitfühlend. »Ja ... das mag stimmen. Ich hab dich schreien gehört.« Vorsichtig löste er die Krallen aus meinen Haaren. »Aber, sag mir, wenn ich falsch liege, meines Erachtens waren es nicht nur Schmerzensschreie.« Er sah mir prüfend in die Augen und hielt meine Handgelenke fest umklammert.
»Du meinst, es hat mir gefallen?«, hauchte ich.
David zuckte mit seinen Schultern.
Ich war schockiert. Über mich selbst. Obwohl, wenn ich genau in mich hineinhorchte, war ich schockiert, dass es mich nicht schockierte. Erschöpft legte ich mich wieder nieder.
David streichelte über meine Wange und seine Stimme klang nun beruhigend. »Wir wissen beide, dass du gern für ihn leidest. Und wir wissen auch beide, wie sehr ihn das erregt. Du hast dich damit bei ihm bis an die Spitze gehangelt und ich bin mir sicher, dass es ihm jetzt das Herz aus der Brust reißt, wenn du ihn verlässt. Aber er hat sich das selbst zuzuschreiben. Diesmal ist er zu weit gegangen. Viel zu weit!«
So sehr es mich auch interessierte, was David erzählte, mir fielen schon wieder die Augen zu.
»Bleib noch kurz bei mir, bitte!«, verlangte er.
Ich sah ihn wieder an.
»Du bist achtzehn und bildhübsch. Er hat deine Model-Karriere ruiniert! Du trägst sein Brandmal am Hals. Er hat dich in diese Schuhe gezwungen, sodass du nicht mehr barfuß laufen kannst. Und er ließ mich dir diese Wunden zufügen, all die Schnitte auf deinem Körper, die nie wieder unsichtbar werden. Du musst von ihm loskommen! Bitte! Mir fällt es auch nicht leicht, aber ich habe meine Grenzen. Du hättest tot sein können, wenn Jude nicht reagiert hätte!«
Ich schluckte schwer.
»Zahira, ich möchte, dass du bis wir in der Klinik sind über etwas nachdenkst ...« Er drückte meine Hand fest und sah mich eindringlich an. »Du solltest ihn anzeigen! Wenn dich die Ärzte sehen! Du kannst ohnehin nicht verbergen, dass du misshandelt wurdest. Weißt du, was ich meine? Du hast ganz rote Augen, weil dir so viele Äderchen geplatzt sind, als du keine Luft mehr bekommen hast ... und sein Sperma ist noch in dir. Denk an die anderen Mädchen auf Ivory, denen dasselbe zustoßen könnte. Damian hat mir versprochen, er bleibt bei ihm, bis die Polizei kommt. Und ich vertraue ihm – er hatte Santiago heute in seiner Aufgebrachtheit in Handschellen an der Gitterwand fixiert. Damian kennt ihn schon seit frühester Jugend an, er hat sexuell keine Beziehung zu ihm und ist wohl der Einzige, der ihm einen Funken Widerstand bieten kann.«
»In Handschellen? An der Gitterwand?«, fragte ich betroffen.
Plötzlich schlug mich David mit der flachen Hand ins Gesicht. »Zahira, bitte! ... Das gibt’s ja nicht! Ich hätte das überspringen sollen!«
Wenigstens hatte er auf meine gesunde Wange gezielt. In den gesamten vier Monaten, die ich auf Ivory zugebracht hatte, hatte mich David noch nie geschlagen. Ich war ziemlich perplex über seine Entgleisung. Und es dauerte ein paar Sekunden, bis ich das verarbeitet hatte. Ich brauchte den Blick in sein zorniges Gesicht und in seine endlos schönen jadegrünen Augen. Beides bewirkte, dass die Anspannung spürbar aus meinen
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