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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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siebzig Jahre funktioniert. Mit seinen Händen ist es dasselbe. Wenn diese Arterienverschiebung tatsächlich vorhanden gewesen wäre, dann wären ihm die Finger schon vor Jahren abgefallen. Aber das sind sie nicht. Auf jeden Fall war das eine neue Verletzung, der Befund wurde nämlich schlimmer, während er im Krankenhaus war.«
    »Was wollen Sie mir damit sagen? Daß die Maschine einen Fehler gemacht hat?«
    »Es muß einfach so sein. Stimmt es denn nicht, daß es manchmal zu Fehlern in der Datenerfassung kommt, an denen die Hardware schuld ist? Oder zu Programmierfehlern in der Skalierungssoftware?«
    »Ich habe die Maschine überprüft, Bev. Alles okay.«
    Sie zuckte die Achseln. »Tut mir leid, aber das kaufe ich Ihnen nicht ab. Irgendwo ist da der Wurm drin. Aber hören Sie, wenn Sie so sicher sind, daß Sie recht haben, warum gehen Sie dann nicht runter in die Pathologie und schauen sich den Kerl an?«
    »Das habe ich schon versucht«, sagte Chee. »Aber die Leiche war bereits abgeholt worden.«
    »Wirklich?« fragte Wauneka. »Wann?«
    »Heute morgen fünf Uhr. Jemand von seiner Firma.«
    »Hm, diese Firma ist doch drüben bei Sandia«, sagte Wauneka. »Vielleicht sind sie mit der Leiche noch unterwegs –«
    »Nein.« Chee schüttelte den Kopf. »Wurde heute morgen  verbrannt.«
    »Wirklich? Wo?«
    »Im Krematorium in Gallup.«
    »Sie haben ihn hier verbrannt?« fragte Wauneka.
    »Ich sag's Ihnen ja«, erwiderte Chee. »Irgendwas ist komisch mit diesem Kerl.«
    Beverly Tsosie verschränkte die Arme vor der Brust. Sie musterte die beiden Männer. »Da ist überhaupt nichts komisch«, sagte sie. »Seine Firma hat das so gemacht, weil sie alles telefonisch arrangieren konnte. Man hat im Krematorium angerufen, und die haben ihn abgeholt und verbrannt. Passiert ziemlich häufig, vor allem, wenn es keine Angehörigen gibt. Und jetzt lassen Sie den Blödsinn«, sagte sie, »und rufen Sie den Wartungsdienst an, damit der die Maschine repariert. Mit ihrem Kernspintomographen stimmt was nicht – das ist alles.«
    Jimmy Wauneka wollte den Traub-Fall so schnell wie möglich abschließen, doch als er wieder in der Notaufnahme stand, entdeckte er eine Plastiktüte mit den Kleidern und der persönlichen Habe des alten Mannes. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als noch einmal bei ITC anzurufen. Diesmal sprach er mit einer Vizepräsidentin, einer Ms. Kramer. Dr.  Gordon war in einer Besprechung und nicht zu erreichen.
    »Es geht um Dr. Traub«, sagte er.
    »Ach ja.« Ein trauriges Seufzen. »Der arme Dr. Traub. So ein netter Mann.«
    »Seine Leiche wurde heute kremiert, aber wir haben immer noch seine persönliche Habe. Ich weiß nicht, was ich damit tun soll.«
    »Dr. Traub hat keine Angehörigen«, sagte Ms. Kramer. »Ich bezweifle, ob irgend jemand Interesse an seinen Kleidern oder sonst was hat. Was für Dinge sind denn sonst noch dabei?«
    »Na ja, er hatte ein Diagramm in seiner Tasche. Sieht aus wie eine Kirche oder vielleicht ein Kloster.«
    »Aha.«
    »Wissen Sie, warum er ein Diagramm eines Klosters in der Tasche hatte?«
    »Nein, das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Aber um ehrlich zu sein, Dr. Traub war in letzter Zeit ein wenig merkwürdig. Seit dem Tod seiner Frau litt er an Depressionen. Sind Sie sicher, daß es ein Kloster ist?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich weiß nicht, was es ist. Wollen Sie dieses Diagramm zurückhaben?«
    »Wenn es Ihnen keine Mühe macht, es uns zu schicken.«
    »Und was ist mit diesem Keramikding?«
    »Was für ein Keramikding?«
    »Er hatte so ein Stück Keramik. Ungefähr zweieinhalb Quadratzentimeter, und es steht ›ITC‹ darauf.«
    »Ach so. Okay. Das ist kein Problem.«
    »Ich habe mich nur gefragt, was das sein könnte.«
    »Was es sein könnte? Das ist eine Kennkarte.«
    »So eine habe ich noch nie gesehen.«
    »Es ist eine neue Art. Wir benutzen sie, um durch die Sicherheitstüren zu kommen und so weiter.«
    »Wollen Sie die auch zurück?«
    »Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht. Wissen Sie was, ich gebe Ihnen unsere FedEx-Nummer, dann können Sie alles in einen Umschlag stecken und losschicken.«
    Jimmy Wauneka legte auf und dachte: Blödsinn.
    Er rief Father Grogan an, den katholischen Priester am Ort, und erzählte ihm von dem Diagramm und der Abkürzung am unteren Rand: klo.ste.mere.
    »Das dürfte das Kloster Sainte-Mere sein«, erwiderte der Priester prompt.
    »Dann ist es also wirklich ein Kloster.«
    »Auf jeden Fall.«
    »Wo?«
    »Keine Ahnung. Es ist kein

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