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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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niedergebrannt.
    Es ist jetzt nur noch eine Ruine. Die allerdings im Augenblick von Archäologen aus Yale und von der Universität von Toulouse ausgegraben wird. Aber ich schätze, das bringt nicht viel.«
    »Aha …« Doch dann erinnerte sich Jimmy an etwas, das der alte Mann vor seinem Tod gesagt hatte. Einen der Unsinnsreime. »Yale in Frankreich ist nicht glorreich.« So in der Richtung.
    »Wo ist das?« fragte er.
    »Irgendwo im Südwesten Frankreichs, am Fluß Dordogne.«
    »Dordogne? Wie schreibt man das?« fragte Wauneka.

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DORDOGNE
    Der Ruhm der Vergangenheit
    ist eine Illusion .
    Ebenso der Ruhm de r
    Gegenwart .
    EDWARD JOHNSTON

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    Der Hubschrauber donnerte durch den dicken grauen Nebel. Diane Kramer, die hinten saß, rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her. Immer wenn der Nebel sich etwas lichtete, sah sie die Baumwipfel des Waldes sehr dicht unter sich. »Müssen wir so tief fliegen?« fragte sie.
    André Marek, der vorne neben dem Piloten saß, lachte. »Machen Sie sich keine Sorgen, es ist völlig sicher.« Allerdings sah Marek nicht so aus, als würde er sich wegen irgendwas Sorgen machen. Er war neunundzwanzig Jahre alt, groß und sehr kräftig, unter seinem T-Shirt zeichneten sich die Muskelstränge ab. Man würde auf jeden Fall nie auf den Gedanken kommen, daß er Dozent für Geschichte in Yale war. Oder der stellvertretende Leiter des Dordogne-Projekts, zu dem sie nun flogen.
    »Der Nebel wird sich gleich lichten«, sagte Marek mit einem Anflug seines niederländischen Akzents. Kramer wußte alles über ihn: Nach seinem Studium in Utrecht hatte er sich zu einem jener neuen »experimentellen« Historiker entwickelt, die es sich zum Ziel machten, Teile der Vergangenheit wiederzuerschaffen, sie direkt zu erleben, um sie besser zu verstehen. Marek war ein Fanatiker auf diesem Gebiet; er hatte sich alles über mittelalterliche Kleidung, Sprache und Gewohnheiten beigebracht; angeblich konnte er mit Schwert und Lanze kämpfen. Und wenn sie ihn so ansah, glaubte sie es sogar.
    Sie sagte: »Es überrascht mich, daß Professor Johnston nicht mit uns gekommen ist.« Kramer hatte eigentlich erwartet, daß Johnston sie persönlich empfangen würde. Sie war schließlich eine Topmanagerin der Firma, die diese Forschung fina nzierte. Und das Protokoll verlangte es, daß Johnston selbst ihr das Projekt zeigte. Außerdem hatte sie vorgehabt, ihn bereits im Hubschrauber zu bearbeiten.
    »Leider hatte Professor Johnston bereits eine Verabredung.«
    »Ach so?«
    »Mit Francois Beilin, dem Staatssekretär für historisches Kulturgut.«
    »Verstehe.« Kramer fühlte sich gleich besser. Natürlich mußte Johnston sich zuerst mit den Behörden beschäftigen. Das Dordogne-Projekt war völlig abhängig von guten Beziehungen zur französischen Regierung. »Gibt es ein Problem?« fragte sie.
    »Ich glaube nicht. Die beiden sind alte Freunde. Ah, jetzt geht's los.«
    Der Hubschrauber flog aus dem Nebel in morgendliches Sonnenlicht. Die steinernen Bauernhäuser warfen lange Schatten.
    Als sie eins der Anwesen überflogen, schlugen die Gänse auf dem Hof mit den Flügeln, und eine Frau in einer Schürze drohte ihnen mit der Faust.
    »Sie ist nicht gerade erfreut über uns«, sagte Marek und deutete mit seinem dicken, muskulösen Arm nach unten.
    Kramer, die hinter ihm saß, setzte ihre Sonnenbrille auf und erwiderte: »Na ja, es ist sechs Uhr morgens. Warum sind wir so früh gestartet?«
    »Wegen des Lichts«, sagte Marek. »Frühe Schatten zeigen am besten Konturen, Geländeunebenheiten und so weiter.« Er deutete an seinen Füßen vorbei nach unten. Drei schwere gelbe Gehäuse waren an den Vorderstreben des Hubschraubers befestigt. »Im Augenblick haben wir Stereo-Geländekameras, Infrarot- und UV-Sensoren und Sidescan-Radar dabei.«
    Kramer deutete zum Rückfenster hinaus, zu einer knapp zwei Meter langen silbernen Röhre, die unter dem Heck des Hubschraubers hing. »Und was ist das?«
    »Ein Protonenmagnetometer.«
    »Aha. Und was macht der?«
    »Sucht nach magnetischen Anomalien im Erdboden, die auf  verschüttete Mauern, Keramik oder Metalle hindeuten können.«
    »Gibt es noch irgendwelche Geräte, die Sie gern hätten, aber nicht haben?«
    Marek lächelte. »Nein, Ms. Kramer. Wir haben alles, was wir wollten, vielen Dank.«
    Bis jetzt hatte der Hubschrauber die sanft wogenden Konturen dichten Waldes überflogen. Aber jetzt sah sie graues Felsgestein, klippenähnliche Steilhänge, die die Landschaft

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