Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
Vom Netzwerk:
Detail kannte, das dort sein musste , jeden Vorfall, der sich ereignen musste –, sodass sie noch gar keine Gelegenheit gehabt hatte, die Stadt auf dieser Seite des Hudsons kennenzulernen.
    Ein Stück von der Brücke und der South 6th Street entfernt fand sie ein Gewirr ruhiger Seitenstraßen. Besonders in einer davon waren sehr viele kleine Boutiquen, die Kleidung aus zweiter Hand und verstaubte alte Bücher verkauften. Das Durcheinander der vor den Läden auf der Straße ausgestellten Waren erinnerte sie ein bisschen an einen Markt in der Nähe des Hauses in Mumbai, in dem sie mit ihren Eltern gewohnt hatte.
    Sie wischte eine Träne fort, die ihr über die Wange rollte, und tadelte sich selbst dafür, dass sie um ihre Eltern weinte. Denn in Wirklichkeit waren sie ja gar nicht tot. Die Katastrophe, die ihr Leben beenden würde, würde erst in 25 Jahren stattfinden. An diesem Punkt in der Zeit waren ihre Mutter und ihr Vater Teenager in ihrem Alter, die sich erst in zehn Jahren kennenlernen würden. Wie eigenartig das war. Wenn sie jetzt nebeneinanderstehen würden, würden ihre Mutter und sie vermutlich wie Schwestern aussehen.
    Ihr fiel ein Laden auf, dessen Wirrwarr alter Gebrauchtwaren förmlich aus dem Eingang auf den Bürgersteig hinauszuquellen schien. Antik wirkende Möbel, ein Schaukelpferd und Kleider, die aus dem Fundus einer Theatergarderobe hätten stammen können, rahmten ein Fernsehgerät, einen Toaster und einen Staubsauger ein. Offenbar wurde hier tatsächlich ein bisschen was von allem verkauft.
    Sie nahm an, dass die Wahrscheinlichkeit, hier etwas für Bob zu finden, so hoch wie anderswo war, und außerdem schien alles hier ziemlich billig zu sein. Also trat sie ein und quetschte sich an einer Reihe verchromter Barhocker und einigen abgenutzten Schaufensterpuppen in Ledermiedern und Federboas vorbei.
    Â»Junge Dame, kann ich Ihnen helfen?«
    Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen und sie zuckte erschrocken zusammen. Dann bemerkte sie eine zierliche alte Dame mit pechschwarzem Haar, die noch kleiner als sie selbst war.
    Â»Ich … äh … Sie haben mich erschreckt!«
    Die alte Dame lächelte. »Das tut mir leid, Liebes. Ich scheine hier im Laden gut getarnt zu sein.«
    Sal lachte. Sie stellte sich vor, wie ein Kunde zehn Dollar auf den Ladentisch legte, »für die realistische Alte-Damen-Schaufensterpuppe«, sie sich unter den Arm klemmte und mit ihr den Laden verließ.
    Â»Suchst du etwas Bestimmtes, Liebes?«
    Â»Haben Sie auch Bekleidung?«
    Â»Im Hinterzimmer.« Die alte Dame zeigte mit dem Arm in die Richtung. »Ganz viele Regale voller alter Klamotten. Es sind auch Partykostüme dabei. Eine Menge aussortierter Kostüme von den Broadwaytheatern und auch ein paar antike Stücke.«
    Â»Danke schön.«
    Sal bummelte langsam durch den Laden in Richtung Hinterzimmer. Der Staub, der hier auf allem zu liegen schien, kitzelte sie in der Nase, es roch nach Mottenkugeln und Terpentin. Beim Anblick des wilden Durcheinanders der im Hinterzimmer ausgestellten Kleidungsstücke hätte sie beinahe laut aufgelacht. Sie sah die Sachen durch, die an Kleiderstangen hingen, kicherte über einige exotische Kostüme und bewunderte halblaut extravagante Kleider. Schließlich fand sie ein paar Sachen, die Bob passen könnten: eine weite gestreifte Hose mit scheinbar extralangen Beinen, die möglicherweise einmal Teil eines Clownkostüms gewesen war, und ein pinkfarbenes Hawaiihemd, das er trotz seiner überbreiten, muskelbepackten Schultern tragen könnte.
    Â»Das muss ja ein sehr großer Freund sein, den du da hast«, meinte die alte Dame, als Sal ihre Einkäufe bezahlte und sie Hemd und Hose zusammenlegte, um sie in einer Plastiktüte zu verstauen.
    Â»Onkel«, erwiderte Sal. »Die sind für meinen Onkel Bob. Er ist ein sehr großer Mann.« Sal hätte beinahe hinzugefügt, dass er auch sehr einfältig und kindlich war, als ihr ein Stück auffiel, das an einem Kleiderbügel an der Wand hing: eine weiße, an der linken Seite durchgeknöpfte Jacke mit einem Aufnäher auf der Brust, den sie sofort wiedererkannte: das Symbol der White Star Line. Es war eine Kellnerjacke wie die, die Liam besaß.
    Sie zeigte darauf. »Ist das … ist das eine Uniform von der Titanic ?«
    Die alte Dame sah hin. »Das? Ach nein, sie wäre wesentlich teurer, wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher