TimeRiders
geistige und körperliche Funktionalität wird im Alter von 19 Jahren erreicht. Aufgrund dieser Fakten bist du immer noch ein Kind.«
»Ach ja? Und was ist mit dir? Was bist du dann?«
Becks fiel der Unterkiefer herunter. Diesen Gesichtsausdruck hatte Liam bei ihr bisher noch nie gesehen. Und bei Bob auch nicht. Becks Augen starrten lange Zeit ins Feuer, und ab und zu flatterten ihre Augenlider.
Sie scheint wirklich ernsthaft darüber nachzudenken.
»Ich werde nie ein vollständiges menschliches Wesen sein«, sagte sie nach einer Weile.
Lauras Blick wurde freundlicher. Noch vor einer Minute hatte sie ausgesehen, als würde sie am liebsten auf Becks losgehen, und jetzt sah sie aus, als täte ihr die Support Unit beinahe leid. »Du hörst dich so an, als wärst du traurig darüber.«
»Traurig?«, fragte Becks nachdenklich. »Traurig«, wiederholte sie dann leise. »Meine künstliche Intelligenz ist so programmiert, dass ich menschliche Verhaltensmuster beobachten und kopieren kann. Ich bin allerdings unfähig, Gefühle unmittelbar zu erleben. Dies würde meine Effektivität als Support Unit beeinträchtigen.«
»Also, damit wir uns richtig verstehen«, sagte Laura und rückte ein Stück näher an sie heran, damit das, was sie zu sagen hatte, nicht von dem Gespräch über Dinosaurier übertönt wurde, das Kelly, Whitmore und Franklyn schon seit geraumer Zeit führten. »Du bist aus Fleisch und Blut, genau wie ein Mensch, aber dein Kopf ist ⦠wie soll ich sagen? ⦠Voll und ganz ein Roboterkopf?«
»Mein Körper ist ein genetisch verbesserter weiblicher, menschlicher Körper. Mein Muskelgewebe befähigt mich aufgrund seiner optimierten Faserstruktur zu 576%-iger Leistung.«
Laura sah fragend Liam an. »Bedeutet das, dass sie ⦠ähm ⦠ungefähr sechsmal so stark ist, wie sie normalerweise sein sollte?«
Liam nickte. »Aye, das kommt so ungefähr hin.«
»Ich verfüge auÃerdem über ein mit Kalzium verstärktes Gerüst von hoher Dichte â¦Â«
»Starke Knochen«, erklärte Liam.
Laura nickte. Sie schien von alleine draufgekommen zu sein.
»AuÃerdem bin ich mit einem schnell reagierenden, eine groÃe Anzahl von weiÃen Blutkörperchen enthaltendem flüssigen Reparatursystem ausgestattet«, fuhr Becks, an Laura gewandt, fort. »Mein Blut gerinnt rasch.«
»Aha.«
»Diese fortschrittliche Gentechnologie wird im Jahr 2043 von W. G. Systems für militärische Zwecke entwickelt werden. Um genetisch erzeugte Kampfeinheiten herzustellen.«
»Wow!«, staunte Laura. »Du meinst, so etwas wie Supersoldaten?«
»Korrekt. Ich war ursprünglich für Kriegseinsätze gedacht. Speziell für Täuschungsmanöver und verdeckte Operationen.«
»Aber lass dich davon nicht abschrecken«, meinte Liam grinsend zu Laura. »In Wirklichkeit ist sie so sanft wie ein Lämmchen.«
Becks sah ihn neugierig an. »Lämmchen?«
Liam legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie ungeschickt an sich. »Wir kennen uns schon eine ganze Weile, Becks und ich. Kannst du dir vorstellen, dass sie früher mal ein Mann war? Ein riesiger Kerl! Sah so ähnlich aus wie dieser Muskelmann, der Schwarzenhoffer hieÃ, oder so ähnlich. Anscheinend wird er irgendwann euer Präsident werden.«
»Oh mein Gott!« Laura schnitt eine Grimasse. »Du meinst doch wohl nicht Arnold Schwarzenegger ?«
»Ja, genau den. Jedenfalls hieà Becks damals Bob. Aber dann ⦠na ja, dann gab es einen hässlichen Unfall, und â¦Â«
»Vorsicht!«, mahnte Becks. »Es ist nicht ratsam, Einzelheiten früherer Missionen zu verraten.«
Liam verstummte. Vielleicht hatten sie schon mehr erzählt, als gut war. »Ja, du hast recht. Tut mir leid, Laura.« Liam beschloss, das Thema zu wechseln. »Becks, wir sollten überlegen, was für eine Botschaft wir in der Erde hinterlassen wollen.«
Becks nickte. »Positiv. Das ist wichtig.«
Kelly hatte gehört, was Liam zuletzt gesagt hatte. »Besprecht ihr den Hilferuf?«
Daraufhin hörten alle am Lagerfeuer auf zu reden, sogar Franklyn.
»Ja«, antwortete Liam. »Ich denke schon länger darüber nach. Wir müssten dafür allerdings eine genaue Zeitangabe machen und die Position unserer Einsatzzentrale verraten, Becks.«
Sie
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