TimeRiders
Dad zu Weihnachten geschenkt hatte â dem letzten Weihnachten mit Rafael. Es war kurz vor elf. Ruphus kam nie vor Mitternacht zurück, so hatte ich also mindestens eine Stunde Zeit. Ich holte den Schlüsselbund, schlich mich die Treppe hinab zu Dads Arbeitszimmer und lauschte an der Tür. Nichts.
Leise drehte ich den Schlüssel im Schloss.
Es war schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal in diesem Raum gewesen war. Die Wände wurden von hohen Bücherregalen beherrscht, in denen Bücher über Computer und Software, gebundene Fachzeitschriften, aber auch uralte Nachschlagewerke standen. An einer Wand befand sich ein groÃer Kamin. Die Vorhänge vor dem Fenster auf der gegenüberliegenden Seite waren zugezogen. In der Mitte des Raums stand ein moderner Schreibtisch mit einem Ledersessel, auÃerdem gab es noch einen runden Konferenztisch mit vier Stühlen.
All das war so, wie ich es kannte, doch etwas war neu. Ein mannshoher Schaltschrank stand neben dem Schreibtisch. Er hatte eine Glastür, hinter der Hunderte von Lämpchen blinkten. Kabel führten zu einem Monitor mit Maus und Tastatur auf dem Schreibtisch.
Der Schrank gab ein leises Summen von sich. Hinter der Glastür sah ich zwei Dutzend waagerechte Einschübe, die jeder das Logo eines Computerherstellers trugen. Offenbar handelte es sich um miteinander verbundene Hochleistungscomputer. Das sah nach einer ziemlich gigantischen Rechenleistung aus. Wozu mein Vater die brauchte, konnte ich mir nicht vorstellen.
Der Bildschirm war schwarz, aber das Blinken der Lämpchen bedeutete, dass der Computer irgendetwas berechnete. Wahrscheinlich hatte sich der Monitor von selbst abgeschaltet, um Strom zu sparen. Ich bewegte die Maus und ein Bild erschien.
Ich weià nicht, was ich zu sehen erwartet hatte â Zahlenkolonnen vielleicht, die über den Bildschirm huschten, oder irgendeine Meldung mit einem Fortschrittsbalken, der anzeigte, wie lange die Berechnung, die mein Vater angestoÃen hatte, noch dauerte.
Stattdessen sah ich ein Gesicht, das mich anblickte.
Mein Gesicht.
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