Tina und Tini 04 - Tina und Tini und das Geheimnis des schwarzen Hundes
Detektivarbeit hat mich total geschafft.“
Frau Neumann schien immer noch nicht zu Hause zu sein. Auf ihr Klingeln erklang weder Flockis aufgeregtes Gekläff noch ließ sich sonst etwas hören.
„Vielleicht ist sie in die Stadt gefahren“, meinte Tina. „Na kommt, dann müssen wir eben ohne ihn gehen.“
Bald darauf stürzten sie sich mit einem Jubelschrei ins kühle Flußwasser. Racker wurde von einer Fontäne kalter Tropfen überschüttet und jaulte empört auf.
„Die Strömung ist verflixt stark an dieser Stelle“, keuchte Tobbi, „sollten wir nicht lieber mit dem Boot zu unserer Badebucht auf der Insel fahren?“
„Ist es dazu nicht schon zu spät?“
„Unsinn. Wir brauchen ja nicht ewig dortzubleiben. Bis zum Abendbrot haben wir noch anderthalb Stunden Zeit.“
„Okay. Komm, Tini! Wir rudern gemeinsam. Auf dem Rückweg lassen wir uns dann von Tobbi über den Fluß schippern.“
„Typisch für euch. Wenn wir dann so richtig k.o. vom Schwimmen sind, laßt ihr euch bedienen.“
„Mecker nicht, nimm lieber Racker die Tube mit dem Sonnenöl aus dem Maul, sonst ist die gleich hin!“
Sie mußten um die Insel herum bis auf die andere Seite rudern, dort gab es eine geschützte Bucht mit herrlichem Sandstrand und ruhigerem Wasser, so daß man nicht ständig gegen die Strömung ankämpfen mußte.
Wenige Meter vom Ufer entfernt sprangen sie ins Wasser und zogen das Boot an Land.
„Wir wollen Racker lieber festbinden, sonst müssen wir nachher die ganze Insel auf den Kopf stellen, um ihn wiederzufinden!“ meinte Tina. „Die Insel ist zwar nicht groß, aber so dicht bewachsen, daß ich noch nie von einer Seite auf die andere gekommen bin.“
„Man müßte sie direkt mal erforschen“, neckte Tobbi die Mädchen, indem er Tinis Stimme kopierte. „Vielleicht wartet dort ein neues Abenteuer auf uns!“
„Das sollte man wirklich tun“, Tini starrte mit gerunzelter Stirn auf einen Fleck unter den Büschen. „Schaut mal her — erinnert euch das nicht an was?“
„Eine Schleifspur — von einem Boot. Mach dir keine Hoffnung, hier kommen oft Leute zum Baden her. Und meistens mit einem Boot“, sagte Tina achselzuckend.
„Und sonst fällt dir nichts auf?“
Tina schaute genauer hin. Plötzlich schlug sie sich mit der Hand vor den Kopf. „Ich Idiot. Schau doch, Tobbi, die Schleifspur beginnt erst hinter dem Gebüsch! Zum Ufer hin ist sie unkenntlich gemacht worden.“
„Tatsächlich. Dort unten haben sie sie sogar mit Zweigen und Steinen zugedeckt. Schauen wir mal, wo sie hinführt.“ Geduckt folgten sie der Spur, die mitten ins Dickicht führte. Mit ihren Handtüchern schlugen sie nach Schnaken und nach den Brennesseln, die ihren nackten Beinen gefährlich nahe kamen. Nach einer Weile kamen sie an einen Durchschlupf, der kaum einen halben Meter hoch war. Einer nach dem anderen krochen sie auf allen vieren hindurch.
„Racker hat’s doch gut!“ stöhnte Tina. „Er hat ein dickes Fell und die Schnaken und Brennesseln machen ihm nichts aus.“
Im Inneren der Insel kamen sie besser vorwärts. Hier standen Buchen und Birken, die mit ihren weitausladenden Zweigen angenehme Kühle spendeten.
„Ich komme mir vor wie im Schloß der Feenkönigin“, meinte Tini.
„Sagen wir lieber, wie in Robinson Crusoes guter Stube“, verbesserte Tobbi, der vorausging. „Seht mal da!“
Unter einem besonders dicht gewachsenen Baum, dessen Zweige bis auf den Boden hingen, stand eine primitive Hütte aus Asten und Baumrinde, das Dach war mit Resten von Dachpappe gegen Regen geschützt, und hoch oben im Baum entdeckten sie einen Hochsitz, von dem aus man die ganze Insel überblicken konnte.
„Gut, daß wir Racker bei uns haben, er wird uns warnen, wenn jemand kommt“, sagte Tina, um das unangenehme Kribbeln in ihrer Magengrube zu verdrängen.
Tobbi hatte die Tür zur Hütte geöffnet und schaute hinein.
„Kannst du was sehen?“ flüsterte Tini, obgleich niemand da war, der sie hätte hören können.
„Nicht viel. Eine alte Gartenliege mit ein paar Decken. Zwei Kisten mit Vorhängeschlössern — sie haben die gleichen komischen Löcher wie die Kisten in dem versteckten Boot. Und jede Menge Kerzenstummel. Hier ist noch eine alte Blechschüssel. Und eine leere Limoflasche.“
„Alles ziemlich nichtssagend. Was mag in den Kisten sein?“ Tini drängte sich neben Tobbi in die Hütte.
„Vorsicht! Daß du keine Spuren hinterläßt! Man kann nie wissen...“
„Glaubst du, es ist das Versteck der
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