Tina und Tini 10 - Tina und Tini und die spanischen Zwillinge
lassen!“
Der Steward hatte das Gepäck bereits in die Kabinen gebracht. Sie lagen mittschiffs auf dem Hauptdeck. Herr und Frau Greiling bezogen eine geräumige Zweibettkabine mit Bad, Tina und Tobbi teilten sich eine kleinere Kabine mit Etagenbetten und Dusche. Die beiden warfen eine Münze, um zu entscheiden, wer das obere und wer das untere Bett bekommen sollte. Tina erwischte das obere und freute sich wie ein Schneemann. Jetzt konnte die Besichtigung der Lucia beginnen.
„Um Ihre Plätze im Speisesaal brauchen Sie sich nicht zu kümmern“, berichtete Tini, „mein Vater hat schon den schönsten Tisch für Sie reservieren lassen. Er wird Sie später begrüßen, im Augenblick hat er noch zu tun.“
„Aber das ist doch selbstverständlich, Kind, dass dein Vater jetzt keine Zeit hat. Wir werden noch genügend Gelegenheit haben, uns miteinander zu unterhalten. Nur schade, dass deine Mutter diesmal nicht mitkommen konnte“, meinte Frau Greiling .
„Ja, wirklich. Aber sie will im Winter mit meinem Vater die große Sri Lanka-Indien-Kreuzfahrt mitmachen und da konnte sie jetzt nicht noch zusätzlichen Urlaub nehmen.“
„Wir sind schon arme Waisenkinder, nicht wahr?“, neckte Tobbi sie und hängte sich bei ihr ein. „Wir mit unseren abenteuerlustigen Vätern! Ein Grund mehr, zusammenzuhalten!“
„Nun kommt endlich, wir wollen doch Vati das Schiff vorführen. Wo möchtest du beginnen, Vati?“, drängte Tina.
„Also, um ganz ehrlich zu sein, ich hätte nichts dagegen, die Besichtigung mit einem stärkenden Drink in der Neptun-Bar zu beginnen.“
Ein leises Zittern ging durch den Schiffskörper.
„He, Kinder, es geht los! Wir legen ab!“, rief Tobbi . „Kommt rauf an Deck, den großen Augenblick dürfen wir nicht verpassen!“
Sie hatten Mühe, noch einen freien Platz an der Reling zu finden. Sämtliche Passagiere hatten sich auf den Decks versammelt, um das Ablegen der Lucia zu beobachten. Die Pier war schwarz von Menschen, Zurufe flogen hin und her, einige Fahrgäste hatten Toilettenpapierrollen in den Händen, die sie entrollt hatten und deren anderes Ende die Freunde oder Verwandten im Hafen festhielten. So schien die Lucia durch Dutzende von Bändern mit dem Festland verbunden. Es sah lustig aus.
„Seht ihr, da! Jetzt wird die Gangway eingeholt!“ Tina zeigte aufgeregt nach unten. „Und die Taue werden auch schon losgemacht. Nanu, da kommt ja noch einer an Bord! Der ist aber ganz schön spät dran!“
„Aber Tina! Das ist doch der Lotse! Er ist dafür verantwortlich, dass die Lucia sicher aus dem Hafen herauskommt“, klärte Tini die Freundin auf.
„Natürlich! Ich Schaf, wie konnte ich das vergessen!“
Die Lucia gab zum Abschied einen ohrenbetäubenden Sirenenton von sich. Das Rufen, Lachen und Schreien steigerte sich zum Orkan. Langsam löste sich der schwere Schiffsleib von der Pier. Die zahlreichen Papierbänder strafften sich und zerrissen. Wetten wurden abgeschlossen, welches am längsten halten würde.
„Kinder, zwei Wochen an Bord! Ist es nicht fantastisch?“, seufzte Tina glücklich.
„Ja — zwei Wochen lang um Irland und England! Schottland, die Färöer- und die Orkney -Inseln nicht zu vergessen. Schon die Namen riechen nach Abenteuer“, fügte Tini strahlend hinzu. „Ich bin gespannt, was uns die Reise diesmal für Überraschungen beschert!“
„Nun, hoffentlich keine unangenehmen“, meinte Frau Greiling , die hinter den Kindern stand, lachend. „Ich für meinen Teil möchte mich richtig erholen und nicht von einer Aufregung in die nächste fallen!“
„Das sollst du auch Mutti, wir werden dich ganz in Ruhe lassen“, versprach Tobbi augenzwinkernd. „Wir werden das Schiff auf den Kopf stellen, ohne dass du etwas davon merkst.“
„Wenn wir noch einen Platz in der Neptun-Bar bekommen wollen, sollten wir uns auf den Weg machen, solange unsere Reisegefährten noch alle hier draußen stehen“, schlug Herr Greiling vor. „Nachher wird es vermutlich einen wilden Ansturm geben.“
„Richtig“, sagte Tini. „Los, Tina, Tobbi , wir laufen voraus und reservieren einen Tisch!“
„Gute Idee. Ihr werdet doch hinfinden, Vati? Na ja, Mutti ist ja bei dir, sie kennt den Weg.“
Es war ein guter Einfall gewesen, vorauszulaufen. Sie erwischten gerade noch die letzten Plätze. In der Neptun-Bar wurden die Tischreservierungen für den Speisesaal vorgenommen und zahlreiche Passagiere warteten bereits darauf, sich in die Liste eintragen zu lassen.
Tini, die sich
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