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Titan 03

Titan 03

Titel: Titan 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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Klumpen in seiner Linken. Er gab einen Marna und einen Pearce. Der Alte begann mit bräunlichen Zahnstummeln daran zu knabbern.
    Harry zupfte die gröbsten Schmutzteilchen weg, dann konnte er seinen Hunger nicht mehr bezähmen. Selten hatte ihm ein Frühstück so geschmeckt.
    Sie wanderten weiter, nicht schnell, aber in gleichmäßigem Tempo. Pearce beklagte sich nie. Er zwang seine krummen alten Beine zum Weiterstolpern, und Harry gab es auf, ihn antreiben zu wollen.
    Sie kamen an einer Hydroponikfarm vorbei, an die eine automatische Konservenfabrik angebaut war. Niemand war zu sehen. Nur die Förderbänder liefen und brachten die Tanks zur Ernte in die Fabrik oder mit frischer Nährlösung versehen und neu bepflanzt ins Freie zurück.
    »Wir sollten uns etwas zu essen verschaffen«, sagte Harry. Das war zwar Diebstahl, aber für einen guten Zweck. Er konnte sich ja vom Gouverneur selbst freisprechen lassen.
    »Zu gefährlich«, sagte Christopher.
    »Alle möglichen Zugänge sind mit Strahlenschranken und automatischen Waffen versehen«, erklärte Marna.
    »Christopher wird uns ein gutes Abendessen besorgen«, sagte Pearce mit seiner brüchigen, leisen Stimme.
    In der Ferne sahen sie auf einem Hügel eine Villa, aber auch dort rührte sich nichts. Sie stapften weiter die grasüberwachsene Autobahn entlang in Richtung Lawrence.
    Plötzlich rief Christopher: »Runter! In den Straßengraben!«
    Diesmal reagierte Harry sofort, ohne erst Fragen zu stellen. Er half Pearce die Böschung hinunter – der alte Mann war federleicht – und warf sich neben Marna in den Graben. Eine Minute später hörten sie ganz nahe Motoren vorüberdonnern. Als der Lärm verklang, wagte Harry einen Blick über die Böschung. Eine Gruppe von Motorrädern, in Richtung Stadt unterwegs, war noch in der Ferne zu erkennen. »Was war das?« fragte Harry erschrocken.
    »Ein Wolfsrudel!« sagte Marna, Haß und Abscheu in der Stimme.
    »Aber sie sahen aus wie Polizisten«, meinte Harry. »Wenn sie älter sind, werden sie Polizisten sein«, erklärte Marna. »Ich dachte, die Wolfsrudel bestünden aus entflohenen Bürgern«, sagte Harry.
    Marna starrte ihn verächtlich an. »Hat man Ihnen das erzählt?«
    »Ein Bürger«, flüsterte Pearce, »hat es schon allein schwer genug, am Leben zu bleiben. Eine ganze Gruppe würde hier draußen keine Woche überstehen.«
    Sie kletterten auf die Straße zurück und nahmen ihre Wanderung wieder auf. Christopher schien unruhig zu sein. Er blickte sich immer wieder nach allen Seiten um. Bald wurde Harry von seiner Nervosität angesteckt.
    »Hinlegen!« schrie Christopher.
    Irgend etwas pfiff durch die Luft, und Harry bekam einen Sekundenbruchteil später einen harten Schlag ins Kreuz, der ihn zu Boden schleuderte. Marna schrie auf.
    Harry rollte sich zur Seite, und die Bewegung hätte ihm auch mit gebrochenem Rückgrat nicht mehr weh tun können. Christopher und Pearce lagen neben ihm auf der Straße, aber Marna war verschwunden.
    Über ihnen dröhnte ein Düsenmotor auf. Weiter vorne ein zweiter. Pearce schaute hoch. Ein Motorsegler stieg steil in den Himmel auf. Marna hing darunter; sie drehte und wand sich verzweifelt, um sich zu befreien. An dem Rumpf des zweiten Seglers hingen leere Klauen – gepolsterte Greifer, wie sie sich um Marna geschlossen hatten. Beinahe wäre Harry auch erwischt worden.
    Harry richtete sich auf die Knie auf und umklammerte sein Handgelenk. Es begann so zu schmerzen, daß er glaubte, sein Arm werde von Flammen verzehrt. Das einzige, was ihn davor bewahrte, sich in Qualen auf der Straße zu winden, war der unbändige Zorn, der in ihm hochflutete. Er schüttelte die geballte Faust gegen die rasch hochziehenden Düsensegler.
    »Dr. Elliott!« rief Christopher dringlich.
    Harry sah sich nach ihm um. Die Straße verschwamm vor seinen Augen. Der Junge lag wieder im Straßengraben, der alte Mann auch.
    »Sie werden zurückkommen! Legen Sie sich hin!« rief Christopher.
    »Aber sie haben Marna entführt!« schrie Harry.
    »Es hilft nichts, wenn Sie sich umbringen lassen.«
    Ein Segler stürzte sich nach unten wie ein Habicht auf eine Maus. Der andere, an dem Marna hing, stieg in weiten Kreisen höher. Harry rollte sich in den Graben. Eine Geschoßgarbe zersplitterte das Pflaster an der Stelle, wo er eben noch gelegen war.
    »Ich dachte, sie wollten uns entführen«, keuchte er.
    »Sie haben auch nichts gegen ein paar Kopfprämien«, sagte Christopher.
    »Wichtig ist der Nervenkitzel«,

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