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Titan 05

Titan 05

Titel: Titan 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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diese Weise auf die Probe gestellt habe, aber zum Nutzen aller anderen in der Kolonie mußte ich mich vergewissern, daß Sie bereit waren, Ihre Sache durchzufechten, bevor ich Ihnen Weiteres erzählen konnte.«
    »Kolonie?« fragt Edie.
    »Weiteres?« fragt Hank.
    Neun Stunden später, schon in der Abenddämmerung, kann man sehen, wie sich ein kleiner gutgepflegter grauer 1937er Sedan dem Tor einer gewissen militärischen Einrichtung in Neu‐Mexico nähert. Er hält an dem großen Tor an. Zwei Militärpolizisten mit weißen Helmen treten an das Fahrzeug heran. Eine kurze Konversation findet zwischen ihnen und dem Fahrer statt, und dann marschieren sie mit ziemlich steif und hölzern wirkenden Schritten zu ihrem kleinen, verglasten Wachgebäude zurück. Der Sedan setzt seine Fahrt fort ins Innere der Einrichtung.
    Eine knappe Stunde später, nach einigen weiteren Gesprächen dieser Art, bleibt der Sedan stehen. Seine drei Insassen steigen aus und gehen auf ein weiteres Tor zu. Sie passieren eine weitere Wache, passieren ein weiteres Tor und stehen schließlich am Fuß einer gigantischen, nach oben spitz zulaufenden Metallkonstruktion.
    Ungefähr ein halbes Dutzend Wachsoldaten stehen um die Konstruktion herum, aber nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Ältesten der Dreiergruppe legen sie sich alle neben ihre Waffen, strecken alle viere von sich und fangen an zu schlafen.
    »Nun, da wären wir«, sagt der Älteste unserer Dreiergruppe, der, wie wir längst erraten haben, niemand anderes als Mr. Willer ist.
    Die anderen beiden sind sprachlos und starren das riesige Schiff vor ihnen an. Sie scheinen sehr beeindruckt zu sein.
    »Wird es…«, beginnt Edie, aber ihre Stimme versagt ihr den Dienst.
    »Wird es euch beide zur Venus tragen? Mit Sicherheit!« sagt Mr. Willer, wobei er die glatte Oberfläche seines Malacca‐Spazierstokkes streichelt. »Ich hatte gerade vor einer Woche noch ein langes Gespräch mit einem der maßgeblichen Leute des Teams, das es entworfen hat. Sie brauchen bloß diese Instruktionen zu befolgen…« Er greift in eine der Innentaschen seines Mantels und zieht ein mit Maschine beschriebenes Blatt Papier hervor, das er Hank gibt. »Gehen Sie lediglich den einzelnen Punkten der Liste nach, tun Sie alles schön der Reihe nach, wie vorgeschrieben, und schon fliegen Sie los.«
    Hank übernimmt das Blatt Papier ziemlich behutsam. »Sieht nach Diebstahl aus«, murmelt er.
    »Nicht, wenn Sie nicht daran denken«, beruhigt ihn Mr. Willer. »Es ist zum Segen der Kolonie, für das höchste Gut der Menschheit.« Er legt seine runzlige Hand vertrauensvoll auf Hanks Arm. »Mein Junge, all dies ist so plötzlich über euch beide gekommen, daß es sicher ein harter Schock für euch sein muß. Aber ihr werdet euch mit der Zeit darauf einrichten. Das Schicksal hat euch zwei junge Menschen dazu auserwählt, zu jener geweihten Gesellschaft psychologischer Pioniere zu gehören, die eines Tages die Menschheit erheben werden aus diesem Morast von Angst, Schmerz und Ungewißheit, in dem sie watet, seit der erste Mensch sein Antlitz in Ehrerbietung und Erstaunen gen Himmel wandte. Vertraut eurem eigenen Schicksal!«
    »Ja«, sagt Hank, noch immer ein wenig von Zweifeln geplagt. Edie hingegen schaut Mr. Willer mit großen, leuchtenden Augen an.
    »Oh!« ruft sie verzückt aus. »Ist es nicht wunderbar, Hank?«
    »Ja«, sagt Hank.
    »Nun denn«, sagt Mr. Willer, tätschelt ihnen beiden den Arm und schiebt sie sanft auf die Metalleiter zu, die an dem Halterungsturm längs des Schiffes nach oben führt. »So, nun hoch mit euch. Macht euch keine Gedanken über die Kontrollgeräte. Dieses Schiff ist nach einem neuartigen Verfahren konstruiert. Es ist so leicht zu steuern wie ein Auto.«
    »Moment mal!« ertönt plötzlich eine durchdringende Stimme. Sie halten inne und wenden sich vom Raumschiff ab. Aus Nordwest nähert sich etwas mit rasender Geschwindigkeit aus der Luft, etwas, das man nur beschreiben kann als eine funkelnde Wolke, umgeben von himmlischem Glanz. Sie schießt herab, landet direkt vor ihnen und löst sich in Nichts auf. Vor ihnen steht ein großer, schöner Mann, bekleidet mit einem enganliegenden Anzug aus silbernem Netzwerk.
    »Schon wieder deine alten, miesen Tricks, Wilo?« schnauzt er Mr. Willer an. »Kannst du deine Finger nicht davon lassen? Willst, daß alles so läuft, wie es dir in den Kram paßt?«
    »Toren platzen da hinein, wohin Engel sich zu schreiten fürchten«, sagt Mr. Willer.
    »Wie

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