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Titan 08

Titan 08

Titel: Titan 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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bluffen zu können.«
    »Wenigstens wissen wir so viel, daß sie nicht sofort eine Rettungsexpedition schicken. Sobald und falls wir hier mit heiler Haut herauskommen, können wir Captain Forsythe ja immer noch funken, daß er uns Ersatzmagneten schicken soll. Wenn nicht… aber daran wollen wir besser gar nicht denken.«
    »Glaubst du, daß wir es schaffen werden?« fragte Barclay. »Ich habe schon darüber nachgedacht, ob nicht ein hastiger Bericht über ein Erdbeben mit der rechten Lautuntermalung – wir können ja etwas Sprengstoff unter das Mikrofon legen und dann zünden – Wunder wirken würde. Aber natürlich können wir damit auf die Dauer unsere Jungs nicht von hier fernhalten, obwohl ein gut inszenierter Bericht, Hier spricht der letzte Überlebende!, sie täuschen könnte.«
    Garry lächelte. »Habt ihr darüber schon gesprochen?« meinte er.
    Copper lachte auf. »Wie meinst du das, Garry? Ich bin sicher, daß wir es schaffen werden, das Untier zu besiegen. Aber es wird nicht leicht werden, fürchte ich.«
    Clark, der den Hund streichelte, um ihn zu beruhigen, grinste den Arzt an. »Woher nimmst du diese Zuversicht, Doktor?«
     
     
8
     
    Blair wanderte rastlos in dem kleinen Schuppen umher. Den vier Männern, die bei ihm waren, warf er nur hastige, unsichere Blicke zu: Barclay, einen Meter und achtzig groß und über einhundertneunzig Pfund schwer, McReady, ein bronzefarbener Riese, Dr. Copper, gedrungen und voller Energie, und schließlich Benning, einen Meter siebzig groß und stark wie ein Bulle.
    Der kleine Biologe lehnte sich gegen eine Wand des Schuppens; sein Hab und Gut lag in der Mitte des Raums, neben dem Ofen, so daß es eine Insel zwischen ihm und den vier Männern bildete. Seine Hände zitterten, bis er sie schließlich zu Fäusten ballte. Seine Augen hetzten mit ängstlichem Blick ständig umher, sein vogelähnlicher Kopf wackelte auf und ab.
    »Ich will nicht, daß irgend jemand hierher kommt. Ich koche mir mein Essen selber«, sagte er nervös. »Kinner mag noch ein Mensch sein, aber trotzdem vertraue ich ihm nicht. Ich werde von hier wegkommen, und ich esse das Zeug, das ihr mir kocht, auf keinen Fall. Ich will Dosen, ungeöffnete Dosen!«
    »In Ordnung, Blair, wir bringen dir heute abend welche«, versprach Barclay. »Du hast ja Kohlen und kannst dir ein Feuer anzünden. Zum letzten Mal, Blair…« Er machte einen Schritt nach vorn.
    Blair zog sich sofort in die entfernteste Ecke zurück. »Raus hier! Laßt mich in Ruhe, ihr Monster!« schrie der kleine Biologe und trommelte mit den Fäusten gegen die Wand. »Bleibt weg von mir… verschwindet… ich werde mich nicht imitieren lassen, ich nicht…«
    Barclay entspannte sich und trat zurück. Dr. Copper schüttelte den Kopf. »Laß ihn in Ruhe, Bar. Es ist einfacher für ihn, wenn er uns nicht sieht. Aber wir müssen die Tür hinter uns zusperren, das läßt sich wohl nicht vermeiden.«
    Die vier Männer verließen den Raum. Sofort machten sich Benning und Barclay an die Arbeit. In der Antarktis waren Schlösser überflüssig, niemand hatte genug Privatbesitz, daß sie notwendig gewesen wären. Aber die Männer hatten dicke Schrauben in die Türbalken geschlagen und spannten nun ein besonders starkes Stahlkabel dazwischen. Mit einem Schraubenzieher und einer Säge fräste Barclay eine von außen zu öffnende und zu verschließende Öffnung, durch die man das Essen reichen konnte, ohne die Tür öffnen zu müssen. Zentimeterdicke Bretter, die sie zur Sicherheit vor die Tür hämmerten, verstärkten die Sicherung, so daß die Tür von innen nicht mehr zu öffnen war.
    Blair wandelte ruhelos umher. Unter heftigem Keuchen und wilden Flüchen schleppte er dann irgend etwas zur Tür. Barclay öffnete die kleine Luke und warf einen Blick durch. Blair hatte das schwere Bettgestell vor die Tür geschleppt. Sie konnte nun ohne seine Zustimmung auch nicht mehr von außen geöffnet werden.
    »Ich glaube, daß der arme Blair damit ganz richtig gehandelt hat«, seufzte McReady. »Wenn er ausbricht, wird er in seinem Wahn versuchen, uns so schnell wie möglich umzubringen. Aber auf unserer Seite der Tür gibt es etwas Schlimmeres als nur einen Verrückten. Wenn wir die Wahl haben, einen von den beiden sich austoben lassen zu müssen, werde ich wahrscheinlich hierherkommen und die Verstrebungen lösen.«
    »Wenn du mir rechtzeitig Bescheid gibst«, grinste Barclay, »werde ich dir zeigen, wie du sie ganz schnell von der Tür abbekommst. Aber laßt

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