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Titan 08

Titan 08

Titel: Titan 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Lächeln Nummer drei (besonders anhänglich), das sie auf der Girly-Girl-Schule gelernt hatte. Als sie erkannte, daß es das falsche Lächeln war, versuchte sie, ganz normal zu lächeln. Sie fühlte, daß sie ihm etwas vorgespielt hatte.
    »Sieh mich an«, sagte er, »und überlege, ob du mir vertrauen kannst. Ich bin drauf und dran, sowohl mein als auch dein Leben in meine Hände zu legen.«
    Sie sah ihn an. Welchem unglaublichen Umstand war es zu verdanken, daß er, ein Herr der Instrumentalität, sich mit ihr, einem Untermenschen, abgab? Sie hatten nie etwas gemeinsam gehabt, und sie würden auch nie Gemeinsamkeiten haben.
    Aber sie sah ihn an.
    »Ich will den Untermenschen helfen.«
    Er blinzelte ihr zu. Das war ein sehr direkter Annäherungsversuch, der normalerweise von einer ausgesprochenen Boshaftigkeit begleitet wurde. Aber sein Gesicht leuchtete vor Aufrichtigkeit, und sie wartete ab.
    »Dein Volk hat noch nicht einmal genug politische Macht, um nur mit uns reden zu können. Ich werde an der wahren menschlichen Rasse keinen Verrat begehen, aber ich bin bereit dazu, deiner Seite eine Unterstützung zukommen zu lassen. Wenn du darauf eingehst, wird das auf die Dauer gesehen allen Formen des Lebens eine größere Sicherheit geben.«
    K’mell starrte auf den Boden. Ihr rotes Haar war so weich wie das Fell einer Perserkatze. Es ließ sie aussehen, als ob sie in Flammen gebadet sei. Ihre Augen sahen aus wie die eines Menschen, abgesehen davon, daß sie die Fähigkeit aufwiesen, jeden Lichtstrahl, der sie traf, zu reflektieren; die Iris hatte das satte Grün der Augen einer alten Katze. Als sie vom Fußboden aufschaute und ihn offen ansah, fühlte er sich von dem Glanz ihrer Augen fast körperlich getroffen wie von einem Schlag.
    »Was wollt Ihr von mir?«
    Er sah genauso offen zurück. »Beobachte mich. Achte auf mein Gesicht. Bist du sicher, absolut sicher, daß ich nichts von dir selbst will?«
    Sie sah verwirrt aus. »Was sonst wollt Ihr von mir, wenn nicht meine Liebe? Ich bin ein Girly-Girl. Ich bin nicht jemand, dem auch nur die geringste Wichtigkeit zukommt, und meine Erziehung und Ausbildung war nicht besonders umfassend. Ihr wißt mehr, Sir, als ich je wissen werde.«
    »Das ist möglich«, antwortete er und sah sie an.
    Sie fühlte sich plötzlich nicht mehr wie ein Girly-Girl, sondern wie eine Bürgerin. Dieses Gefühl bereitete ihr Unbehagen.
    »Wer«, sagte er mit großem Ernst, »ist dein Vorgesetzter?«
    »Kommissar Teadrinker, Sir. Er ist verantwortlich für alle Besucher von den Außenwelten.« Sie beäugte Jestocost sorgfältig; es sah immer noch nicht so aus, als habe er vor, ihr einen schmutzigen Trick zu spielen.
    »Ihn meine ich nicht«, sagte er. Er sah etwas verwirrt aus. »Er gehört zu meinem eigenen Stab. Wer ist der Führer unter euch Untermenschen?«
    »Das war mein Vater, bevor er starb.«
    »Vergib mir«, sagte Jestocost. »Bitte setze dich. Aber das meinte ich auch nicht.«
    Sie war so müde, daß sie mit einer so unschuldigen Wollüstigkeit in dem Stuhl Platz nahm, die jeden gewöhnlichen Mann zutiefst verwirrt hätte. Sie trug die Kleidung der Girly-Girls, die so geschnitten war, daß sie, wenn sie stand, der allgemeinen Mode entsprach. Aber ihr Beruf brachte es mit sich, daß ihre Gewänder gleichzeitig so entworfen waren, daß, wenn sie saß, sie überraschenderweise und provokativ viel enthüllten – nicht so viel, daß sie mit ihrer Freizügigkeit einen Mann hätte schockieren können, aber dennoch so raffiniert, geschlitzt und ausgeschnitten, daß er weit mehr visuelle Anregung erhielt, als er erwartet hatte.
    »Ich muß dich darum bitten, daß du deine Kleidung ein wenig zusammenhältst«, sagte Jestocost mit klinischem Ton in der Stimme. »Selbst wenn ich zur Herrschaft gehöre, bin ich auch nur ein Mann, und dieses Gespräch ist für uns beide viel zu wichtig, als daß ich irgendeine Ablenkung dulden könnte.«
    Sein Tonfall erschreckte sie ein wenig. Sie hatte nie beabsichtigt, ihn herauszufordern. Nach dem Begräbnis an diesem Tag hatte sie überhaupt keine Absichten mehr; diese Kleider waren die einzigen, die sie besaß.
    All dies entnahm er ihrem Gesichtsausdruck.
    Gnädigerweise wechselte er das Thema.
    »Meine junge Lady, ich habe dich nach dem Namen deines Führers gefragt, nicht nach dem deines Vorgesetzten oder deines Vaters. Ich will deinen Anführer!«
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie, nahe am Rande eines Aufschluchzens, »ich verstehe nicht.«
    Dann,

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