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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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nicht mögen, wenn man sich einmischt«, pflichtete Kershaul ihm bei. »Sie betonen die Verantwortung des Individuums.«
    »Interessant«, sagte Thissell, »aber ich weiß immer noch nicht weiter.«
    Kershaul musterte ihn ernst. »Und wenn Sie Angmark finden sollten, was werden Sie dann tun?«
    »Die Befehle meines Vorgesetzten ausführen«, sagte Thissell hartnäckig.
    »Angmark ist ein gefährlicher Mann«, sinnierte Kershaul. »Er hat Ihnen gegenüber einige Vorteile.«
    »Das kann ich nicht mit in Betracht ziehen. Es ist meine Pflicht, ihn nach Polypolis zurückzuschicken. Aber wahrscheinlich ist er vor mir in Sicherheit, da ich ja nicht die entfernteste Ahnung habe, wie ich ihn finden soll.«
    Kershaul überlegte. »Ein Außenweltler kann sich nicht hinter einer Maske verbergen, nicht vor den Sirenesen zumindest. Es gibt vier von uns hier in Fan – Rolver, Welibus, Sie und mich. Wenn ein weiterer Außenweltler versucht, hier einen Haushalt zu gründen, dann wird sich das in aller Kürze herumsprechen.«
    »Und wenn er nach Zundar geht?«
    Kershaul zuckte die Achseln. »Ich bezweifle, daß er das wagen würde. Andererseits…« Kershaul verstummte und folgte Thissells Blick, als er bemerkte, daß dieser ihm plötzlich nicht mehr zuhörte.
    Ein Mann in der Maske eines Waldkobolds kam über die Esplanade auf sie zugetaumelt. Kershaul legte Thissell die Hand auf den Arm, aber der stellte sich dem Waldkobold in den Weg, die geliehene Pistole schußbereit. »Haxo Angmark«, rief er, »keine Bewegung, sonst töte ich Sie. Sie sind verhaftet.«
    »Sind Sie sicher, daß es Angmark ist?« fragte Kershaul mit besorgter Stimme.
    »Das werde ich herausfinden«, sagte Thissell. »Angmark, drehen Sie sich um, heben Sie die Hände.«
    Der Waldkobold stand vor Überraschung und Verwunderung wie erstarrt. Er griff nach seinem Zachinko, spielte ein fragendes Arpeggio und sang: »Warum belästigt Ihr mich, Mondmotte?«
    Kershaul trat vor und spielte eine besänftigende Phrase auf seinem Slobo. »Ich fürchte, wir haben es hier mit einer Identitätsverwirrung zu tun, Ser Waldkobold. Ser Mondmotte sucht einen Außenweltler in einer Waldkoboldmaske.«
    Die Musik des Waldkobolds wurde gereizt, und er wechselte plötzlich auf seinen Stimic über. »Er behauptet, ich sei ein Außenweltler? Er soll es beweisen, sonst räche ich mich.«
    Kershaul sah sich verlegen unter der Menge um, die sich rasch angesammelt hatte, und schlug erneut eine besänftigende Melodie an. »Ich bin sicher, daß Ser Mondmotte…«
    Der Waldkobold unterbrach ihn mit einer Fanfare von Skaranyi ‐Tönen. »Er soll Beweise bringen, oder sich darauf vorbereiten, daß Blut fließt.«
    Thissell sagte: »Also gut, Beweise.« Er trat vor und packte die Maske des Waldkobolds. »Zeigen Sie Ihr Gesicht, das beweist Ihre Identität.«
    Der Waldkobold sprang verblüfft zurück. Die Menge stöhnte, und dann begann ein ominöses Summen und Klingen verschiedener Instrumente.
    Der Waldkobold griff sich an den Nacken, zog die Schnur seines Duellgongs und griff mit der anderen Hand nach seinem Degen.
    Kershaul trat vor und spielte erregt seinen Slobo. Thissell, der es jetzt mit der Angst zu tun bekam, trat zur Seite, er spürte die drohenden Klänge aus der Menge.
    Kershaul sang Erklärungen und Entschuldigungen, der Waldkobold antwortete, und dann sagte Kershaul über die Schulter gewandt zu Thissell. »Laufen Sie weg, sonst tötet man Sie! Schnell!«
    Thissell zögerte; der Waldkobold hob die Hand, um Kershaul wegzustoßen. »Schnell!« schrie Kershaul. »Zu Welibus’ Büro, schließen Sie sich ein!«
    Thissell fing zu rennen an. Der Waldkobold verfolgte ihn ein paar Schritte, dann stampfte er mit den Füßen, jagte ihm ein paar schrille, spöttische Handfanfarenstöße nach, während die Menge kontrapunktische Hymerkin ‐ Klänge von sich gab.
    Zu einer weiteren Verfolgung kam es nicht. Statt in dem Import‐Export‐Büro Zuflucht zu suchen, wandte Thissell sich zur Seite und eilte zur Pier hinunter, wo sein Hausboot vertäut war.
    Als er endlich an Bord war, dämmerte bereits der Abend. Toby und Rex kauerten auf dem Vorderdeck, umgeben von den Vorräten, die sie mitgebracht hatten: Weidenkörbe mit Obst und Getreide, Blauglaskrüge mit Wein, Öl und würzigem Saft, drei junge Schweine in einem Weidenpferch. Die beiden Sklaven knackten Nüsse mit den Zähnen und spuckten die Schalen über Bord. Als Thissell an Bord ging, blickten sie zu ihm auf, und es schien, als stünden

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