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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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erfahrene Künstler ignoriert die Herausforderung. Er spielt ein höfliches Instrument, läßt sich nicht provozieren und vertraut darauf, daß der Fremde gehen möge.«
    Thissell hob seinen Kiv. »Der edle Maskenmacher mißversteht mich völlig…«
    Ein Stakkato vom Strapan des Maskenmachers unterbrach ihn. »Jetzt hält der Fremde es für richtig, das Auffassungsvermögen des Künstlers ins Lächerliche zu ziehen.«
    Thissell kratzte wie wild an seinem Strapan. »Um mich vor der Hitze zu schützen, betrete ich einen kleinen, unauffälligen Maskenladen. Der Künstler, immer noch abgelenkt von der Neuheit seiner Werkzeuge, verspricht gute Entwicklung. Er arbeitet eifrig, um sein Geschick zu verbessern, so sehr, daß er sich weigert, mit Fremden zu sprechen, gleichgültig, was sie benötigen.«
    Der Maskenmacher legte vorsichtig sein Schnitzwerkzeug weg. Er erhob sich, ging hinter einen Wandschirm und kehrte kurz darauf mit einer Maske aus Gold und Eisen zurück, die von simulierten Flammen umhüllt war. In einer Hand trug er ein Skaranyi, in der anderen einen Degen. Er schlug eine Folge wilder Töne an, und sang: »Selbst der berühmteste Künstler kann sein Strakh vermehren, indem er See‐Ungeheuer, Nachtmänner und lästige Nichtstuer tötet. Eine solche Gelegenheit bietet sich. Der Künstler verzögert seinen Angriff um genau zehn Sekunden, weil der Beleidiger eine Mondmotte trägt.« Er wirbelte seinen Degen und ließ ihn kreisen.
    Thissell zupfte verzweifelt an seinem Strapan. »Ist ein Waldkobold in den Laden gekommen? Hat er ihn mit einer neuen Maske verlassen?«
    »Fünf Sekunden sind verstrichen«, sang der Maskenmacher mit monotoner Stimme.
    Thissell rannte wütend hinaus. Er überquerte den Platz und sah sich nach allen Seiten um. Hunderte von Männern und Frauen schlenderten an der Pier entlang oder standen auf den Docks ihrer Hausboote, und jeder von ihnen trug eine Maske, die ausgewählt war, seine Stimmung, sein Prestige und seine besonderen Attribute auszudrücken. Überall erklangen Musikinstrumente.
    Thissell wußte nicht weiter. Der Waldkobold war verschwunden. Haxo Angmark bewegte sich frei in Fan, und Thissell hatte den dringlichen Befehl von Castel Cromartin nicht ausgeführt.
    Hinter ihm klangen die beiläufigen Töne eines Kiv. »Ser Mondmotte Thissell, Ihr steht in Gedanken versunken.«
    Thissell wandte sich um und sah neben sich eine Höhleneule, in einen düsteren Umhang von schwarzgrauer Farbe gehüllt. Thissell erkannte die Maske, die Bildung und die geduldige Erforschung abstrakter Ideen symbolisierte; Mathew Kershaul hatte sie getragen, als sie sich vor einer Woche begegnet waren.
    »Guten Morgen, Ser Kershaul«, murmelte Thissell.
    »Und was machen die Studien? Haben Sie die Cis‐Tonleiter auf dem Gomapard gelernt? Wie ich mich erinnere, hatten Sie Schwierigkeiten mit diesen Intervallen.«
    »Ich habe an ihnen gearbeitet«, sagte Thissell mit niedergeschlagener Stimme. »Aber da man mich wahrscheinlich nach Polypolis zurückrufen wird, wird das Ganze sich vielleicht als Zeitvergeudung erweisen.«
    »Hm? Wieso das?«
    Thissell erklärte die Situation, die sich in bezug auf Haxo Angmark ergeben hatte. Kershaul nickte ernst. »Ich erinnere mich an Angmark. Keine sympathische Person, aber ein ausgezeichneter Musiker mit schnellen Fingern und einem echten Talent für neue Instrumente.« Er zupfte nachdenklich am Spitzbart seiner Höhleneulenmaske. »Was sind Ihre Pläne?«
    »Es gibt keine«, sagte Thissell und entlockte seinem Kiv ein paar klagende Töne. »Ich habe keine Ahnung, was für Masken er tragen wird, und wenn ich nicht weiß, wie er aussieht, wie kann ich ihn dann finden?«
    Kershaul zupfte an seinem Bart. »Früher bevorzugte er den Exo‐Cambischen Zyklus, und ich glaube, er hat damals eine ganze Reihe der Bewohner der Unterwelt benutzt. Aber sein Geschmack kann sich heute geändert haben.«
    »Genau«, beklagte sich Thissell. »Er könnte zwanzig Schritte von mir entfernt sein, und ich würde es nicht wissen.« Er blickte bitter über die Esplanade zum Laden des Maskenmachers hinüber. »Niemand will mir etwas sagen; ich bezweifle, daß es denen etwas ausmacht, ob ein Mörder in ihrer Stadt unterwegs ist.«
    »Völlig richtig«, pflichtete Kershaul ihm bei. »Sirene hat völlig andere Maßstäbe als wir.«
    »Sie besitzen kein Verantwortungsgefühl«, erklärte Thissell. »Ich bezweifle, daß sie einem Ertrinkenden ein Seil zuwerfen würden.«
    »Es ist wahr, daß sie es

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