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Titan 17

Titan 17

Titel: Titan 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn , Wolfgang Jeschke
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riesige Ungeheuer darauf, daß sich ein Opfer in seinem Netz verfing. Die Spinne wartete geduldig. Sie bewegte sich nicht. Wer in ihre Falle geriet, bekam sie erst dann zu Gesicht, wenn sie sich ihrer Beute näherte, um kurzen Prozeß mit ihr zu machen.
    Burl stand am Rande des Abhangs. Er war nicht mehr als eine dumme, kleine Kreatur, an deren Hals ein toter Fisch baumelte und die mit einem Stück Mottenschwinge bekleidet war. In der Hand hielt er das lange Horn eines Minotaurus-Käfers. Hin und her stolzierend musterte er grimmig die weißleuchtende Falle, die sich unter ihm ausbreitete. Er hatte auf die Pilze eingeschlagen und sie waren umgefallen. Er fürchtete niemanden. Ohne Angst marschierte er weiter. Er war fest entschlossen zu Saya zu gehen und sie in dieses Land zu holen, wo es Essen in Hülle und Fülle gab.
    Sechzig Schritte vor ihm führte ein Schacht senkrecht in den sandigen und lehmigen Boden hinab. Er war sorgfältig abgerundet und geglättet worden, führte etwa zehn Meter in die Tiefe und vergrößerte sich dort zu einer Kammer, in dem derjenige, der ihn gebaut hatte, möglicherweise lauerte. Der Eingang zu diesem Erdloch war durch eine Falltür verschlossen, die mit Farn und Erde getarnt worden war. Man mußte schon ein scharfes Auge haben, um die Falltür zu erkennen. Und genau ein solch scharfes Auge blickte auch durch einen schmalen Spalt nach draußen. Es gehörte dem Erbauer dieser unterirdischen Behausung.
    Acht behaarte Beine gehörten zu dem Körper des Geschöpfs, das bewegungslos am Eingang des geglätteten Schachts lauerte. Sein Leib war eine große, mißgestaltete Kugel von schmutzig-brauner Farbe. Zwei grausame Kinnbacken umgaben ein gierig klaffendes Maul. Zwei Augen funkelten bösartig in der Finsternis der Höhle. Der Körper des Wesens war von einem Stumpffarben schmutzigen Fell bedeckt.
    Das Biest in der Höhle war eine Ausgeburt der allerschrecklichsten Bösartigkeit und Gier. Es handelte sich um eine braune Jägerspinne, die einstmals unter der Bezeichnung ›Amerikanische Tarantel‹ bekannt gewesen war. Sie hatte mehr als siebzig Zentimeter Durchmesser, und wenn sie die Beine ausstreckte, bedeckte sie einen Kreis von fast drei Metern. Mit funkelnden Augen musterte die Spinne den sich nähernden Menschen.
    Währenddessen machte Burl sich an den Abstieg. Er kam sich ungeheuer stark und wichtig vor. Das Spinnennetz, das tief unter ihm lag, erschien ihm in diesem Augenblick höchst lächerlich. Er wußte, daß die Spinne es nicht verlassen würde, um ihn anzugreifen. Er blieb stehen und riß einen kleinen Pilz aus dem Boden. Dort, wo er ihn abgebrochen hatte, sah Burl in einer kleinen Pfütze öliger Flüssigkeit ein Gewirr von Maden, die sich einer Freßorgie hingaben. Er warf den Pilz in das Netz hinein und lachte, als die schwarze Gestalt der Spinne ihr Versteck verließ, um nachzusehen, was ihr in die Falle gegangen war.
    Inzwischen zitterte die Tarantel in ihrem Schacht vor Ungeduld. Burl kam immer näher auf sie zu und benutzte seine Hornwaffe erneut als Sichel. Er säbelte alle Pilzgewächse nieder, die ihm den Weg verstellten und warf sie in das Spinnennetz. Die Spinne, die er auf diese Weise hinters Licht führte, eilte von einem Aufprallort zum anderen, untersuchte jeden Brocken und ließ ihn liegen, nachdem sie festgestellt hatte, daß es sich dabei um Gegenstände handelte, die nicht nur leblos, sondern auch zum Verzehr ungeeignet waren. Burl lachte auf, als ein besonders großer Pilz in das Netz hinabflog und die schwarzsilberne Gestalt nur um Haaresbreite verfehlte. Und dann…
    Mit einem kaum wahrnehmbaren Klicken öffnete sich die Falltür. Burl wirbelte herum. Sein Hohngelächter verwandelte sich in einen Entsetzensschrei. Mit unglaublicher Schnelligkeit raste die gigantische Tarantel auf ihn zu und öffnete dabei ihr geiferndes Maul. Sie riß den Rachen weit auf. Ihre giftigen Fänge lagen frei. Nun war sie nur noch dreißig Schritte von Burl entfernt, dann zwanzig, dann zehn… Sie machte einen Luftsprung und ihre Augen blitzten, während sie gleichzeitig alle acht Beine spreizte, um zuzupacken und Burl zu verschlingen.
    Erneut schrie Burl auf. Er riß beide Arme hoch, um den auf ihn niederspringenden Gegner abzuwehren. Daß er ihr dabei das Käferhorn entgegenhielt, war eher instinktiv. Die Spitze seiner Waffe ragte nach oben, und die Tarantel spießte sich auf. Etwa ein Viertel des spitzen Gegenstandes bohrte sich in den Leib der gefräßigen Bestie.
    Die

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