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Titan 18

Titan 18

Titel: Titan 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brain W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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öffneten sich Hautfalten und zogen sich zusammen und öffneten sich dann erneut konvulsivisch im Reflex des Todes.
    Es gab nur einen leichten Ruck, als das Schiff, eingehüllt in eine Flammenwolke, auf dem Boden aufsetzte. »Eine gute Landung, Lieutenant«, lobte Captain Griswold. »Wirklich eine gute Landung.«
    Er blickte auf und sah auf den Schirm, wo jetzt die Landschaft durch Staub und Dampf allmählich wieder sichtbar wurde.
    »Bereiten Sie sich darauf vor, in etwa sechs Stunden von Bord zu gehen, Lieutenant. Bis dahin sollte sich die Hitze hinreichend gelegt haben. Die Schiffsoffiziere, die Ziv … äh … die wissenschaftliche Gruppe, eine Gruppe von Männern. Ich werde die Führung übernehmen. Sie, Lieutenant, werden die Fahne und das nötige Gerät für die Zeremonie tragen. Wir werden sie unverzüglich abhalten.«
    Auch Berkeley blickte auf den Bildschirm. Er fragte sich, welche Auswirkung die Hitze ihrer Landung auf die Kanäle haben würde. Er fragte sich, weshalb man es für nötig gehalten hatte, genau auf der Kreuzung zu landen; weshalb der Mensch stets instinktiv das tut, was den meisten Schaden anrichtet.
    Er tat es mit einem Achselzucken ab. Wo auch immer sie landeten, war vielleicht der falsche Ort gewesen.
    Ein Stück von der Landestelle entfernt, wo die Hitze sie nicht hatte erreichen können, begannen die Marsianer aus ihren schützenden Bauten hervorzukommen. Sie hatten den Meteor herabstürzen sehen, und ihr Instinkt pflegte sie dazu zu treiben, den Bau aufzusuchen, wenn sich irgendein bedrohendes Phänomen ereignete.
    Flammende Meteore waren schon früher vom Himmel gefallen, aber ihr verbundenes Rassengedächtnis kannte keinen einzigen Fall, wo ein Meteor direkt auf eine Kanalkreuzung gestürzt war. Ihr Bewußtsein nahm den geschmolzenen Sand, die zerbrochenen Tonwände und das durch die Wände zerkochende Wasser, nahm die ganze Vergeudung wahr. Sie spürten, wie das Wasser auf der anderen Seite der Sperre versickerte und den Sand ungefüllt ließ. In den Nerven der eigenen Körper spürten sie die vorausgeahnten Schmerzen feiner Wurzelfäden, die im Sand nach Wasser suchten und es nicht fanden.
    Und es überkam sie der Drang, sie alle, die sie in der Region anwesend waren, diesen Meteor zu entfernen; die Kanäle wiederherzustellen, sobald die Hitze dies zuließ. Sie begannen sich zu sammeln, umkreisten den Meteor, umkreisten den in seinem Umkreis verbrannten Boden. Der Drang, ihn zu erreichen, ehe zuviel Wasser verlorenging, trieb sie auf den heißen Boden.
    Die ungewohnte Hitze hielt sie zurück. In immer größerer Zahl drängten sie sich unsicher um den Meteor.
    Da Captain Griswold ihn nicht gebeten hatte, während der Landeoperation den Kontrollraum zu verlassen, stand Berkeley immer noch da und blickte auf den Bildschirm. Als er die Marsianer aus dem Boden hervorkommen sah, rief er in großer Erregung aus:
    »Da sind sie! Da sind sie, Captain!«
    Griswold trat neben ihn und blickte auf den Bildschirm. Seine Augen weiteten sich. »Schrecklich«, murmelte er angeekelt. Der Ekel stieg ihm in die Kehle und machte ihn einen Augenblick lang stumm. Aber dann erfaßte ihn wieder der Atem der Geschichte. »Ich nehme an, wir werden uns mit der Zeit an ihr Aussehen gewöhnen«, räumte er ein.
    »Das sind die Erbauer, Captain. Wunderbar!« Berkeley war entzückt. »Diese schaufelförmigen Vordergliedmaßen; sie sind die Erbauer!«
    »Vielleicht«, räumte Griswold ein. »Aber so wie ein Maulwurf – immerhin, wenn sie intelligent genug wären, daß man sie für Bergwerksarbeiten ausbilden könnte –, aber Sie werden doch diese Geschöpfe sicher nicht als intelligent bezeichnen, Mr. Berkeley?«
    »Woher wissen wir das, Captain?«
    Aber der Kapitän sah sich vergebens nach Gebäuden, nach Fabrikrauch, nach Straßen um.
    »Lieutenant Atkinson!« rief er.
    »Ja, Sir.«
    »Verbreiten Sie sofort im ganzen Schiff den Befehl, daß die Marsgeschöpfe nicht belästigt werden dürfen.« Er sah zu Berkeley hinüber, während er die Anweisung erteilte, und wandte den Blick dann wieder ab. »Verdoppeln Sie die Zahl der Männer der Landemannschaft und sorgen Sie dafür, daß Sie voll bewaffnet sind.« Dann wieder zu Berkeley gewandt: »Ein guter Führer schützt sich gegen jede Eventualität. Aber es wird kein sinnloses Schlachten geben. Dessen können Sie versichert sein. Ich bin ebenso wie Sie besorgt, daß der Mensch …«
    »Danke, Captain«, antwortete Berkeley. »Und das Aufpflanzen der Flagge, die

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