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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Verärgerung. Seine Berechnungen waren korrekt gewesen, soweit er sie selbst durchgeführt hatte. Aber hatte es Grund zu der Annahme gegeben, daß sie ihre Forschungen auf eine Richtung beschränken würden? Nein, ohne Zweifel hatten sie die ganze Milchstraße überprüfen wollen.
    Taphetta wurde bleich. Viermal so viele Menschen also, mit denen es galt sich auseinanderzusetzen! Die anderen drei Viertel waren ihm bis jetzt noch nicht begegnet – und für ihn war das ganz und gar kein angenehmer Gedanke.
    »Nach langen Vorbereitungen sandten wir mehrere Schiffe aus, um einen der näheren Planeten zu besiedeln, den wir bei der ersten Expedition ausgewählt hatten. Zu unserem Leidwesen fanden wir, daß die Plage sich dort schon eingenistet hatte – obwohl das bei unserem ersten Besuch noch nicht der Fall gewesen war!«
    Halden runzelte die Stirn. Die erwiesen sich immer weniger als biologische Experten. Diese Plage… es mußte einen Grund für ihre Abreise gegeben haben, und Krankheit war ein ebensoguter Grund wie jeder andere – aber wenn er sich nicht sehr irrte, darin wurde das Wort Plage hier nicht im strengen semantischen Sinn benutzt. Das lag vielleicht an der Übersetzung.
    »Die Kolonisten weigerten sich, den Planeten zu besiedeln; sie kamen sofort zurück und erstatteten Meldung. Wir sandten unsere schnellsten Schiffe aus, mit schwerer Bewaffnung. Wir hatten nicht Zeit, exakt die ursprüngliche Route abzufliegen, denn wir hatten an zahllosen Orten Halt gemacht. Immerhin überprüften wir einige Planeten auf der nach außen gerichteten Route und auch auf der Rückflugbahn aller vier Reisen. Und überall wo wir nachsahen, war die Plage, und wir wußten, daß wir dafür verantwortlich waren.
    Wir taten, was wir konnten. Indem wir unsere Nuklearwaffenvorräte fast völlig erschöpften, vernichteten wir die nächstliegenden Planeten aller vier Reiserouten.«
    »Ich habe mich doch immer wieder gefragt, weshalb die Route endete«, raschelte Taphetta, aber keiner gab Antwort, keiner einen Kommentar.
    »Wir rekonstruierten das Geschehen. Die Plage hatte lange Zeit in unseren Abflußsystemen gelebt, sich von Abfällen ernährt. Des Nachts, weil sie klein sind und sich ausnehmend schnell bewegen können, konnten sie sich in unsere Schiffe schleichen. Sie waren bei jeder Reise an Bord. Wir wußten, daß sie da waren, aber weil sie so klein waren, war es schwierig, sie aus ihren Nistplätzen zu vertreiben. Und so tolerierten wir schließlich ihre Existenz.«
    »Besonders schlau waren sie nicht«, sagte Taphetta. »Wir haben uns das schon lange überlegt. Unser Schiff ist da zwar eine Ausnahme, aber wir sind nirgends gelandet, und werden es auch nicht, so lange wir es nicht von Ungeziefer befreit haben.«
    »Wir kamen nicht darauf«, fuhr die Botschaft fort, »daß jene winzigen Geschöpfe ganz nahe an der Außenwand der Schiffe draußen im Weltall harter Strahlung ausgesetzt waren, daß jene winzigen Geschöpfe dort gefährliche Mutationen durchmachen und am Ende entkommen und die Planeten bevölkern würden, auf denen wir landeten. Es waren schon immer abscheuliche, kleine Biester gewesen, die gingen, anstatt zu rollen oder zu kriechen, aber jetzt wurden sie sogar noch bösartiger, vermehrten sich explosiv und kämpften mit der gleichen hartnäckigen Gewalt. Schon immer hatten sie Krankheiten mit sich herumgeschleppt, die auch auf uns übergriffen, aber jetzt sind sie wahre Gewächshäuser für noch kleinere Parasiten geworden, die uns ebenfalls infizieren können. Zuletzt sind wir ihnen gegenüber allergisch geworden, und wenn sie auch nur im Umkreis einiger Kilometer von uns auftreten, ist es eine Agonie zu rollen oder zu kriechen.«
    Taphetta sah sich um. »Wer hätte das gedacht? Sie haben Ihre Herkunft völlig falsch eingeschätzt.« Kelburn starrte vor sich ins Leere, sah aber nichts. Meredith lehnte sich gegen Halden; sie hatte die Augen geschlossen. »Endlich hat die Frau ihre Wahl getroffen, jetzt, da sie weiß, daß sie einmal Ungeziefer war«, klickte der Bänderich. »Aber sie hat Tränen in den Augen.«
    »Die Intelligenz des Tieres hat sich ein wenig weiterentwickelt, obwohl der Unterschied zwischen den höchsten und den niedrigsten Stufen nicht besonders groß ist – und wir haben die beiden Endpunkte aller vier Reiserouten überprüft. Aber ursprünglich war es relativ ruhig und ordentlich. Jetzt ist es auf bösartige Weise wahnsinnig.«
    Taphetta klapperte mit seinen Bändern. »Schalten Sie ab! Sie

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