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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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hochragenden Eingang, eine winzige Gestalt in einem Raumanzug. Er blickte an der Tür hinauf, während die drei näherkamen. »Wir brauchen sie bloß zu öffnen«, sagte er.
    »Wie?« fragte Meredith. Sie schien vergessen zu haben, daß sie ihn nicht mochte. Er hatte zufällig etwas entdeckt, weil er nichts zu tun hatte, während die anderen beschäftigt gewesen waren. Aber sie sah darin einen weiteren Beweis für seine Überlegenheit.
    Es war schwer mitansehen zu müssen, wie sie Kelburn anstrahlte. Halden mußte sich abwenden. »Drücken Sie einfach den Knopf!« sagte er.
    Emmer bemerkte seinen Ausdruck. »Das ist aber ein großer Knopf«, wandte er ein. »Es wird schwer sein, ihn zu erkennen, wenn wir ihn finden.«
    »Da ist irgendeine Inschrift«, sagte Kelburn von oben herab. »Das Ding ist hier absichtlich stehengeblieben. Irgendwo muß es eine Bedienungsanleitung geben.«
    »Von hier aus wirkt es wie eine komplizierte Wellenform«, raschelte eine Stimme in ihrem Radio – Taphetta, vom Raumschiff aus. »Wir brauchen bloß die richtige Basis im elektromagnetischen Spektrum finden und das dann duplizieren, dann sollte sich die Tür öffnen. Sie stehen zu dicht davor, um sie so deutlich zu sehen, wie ich das kann.«
    Vielleicht waren sie dem großen Vorfahren zu nahe, entschied Halden etwas mürrisch, als sie zurückgingen. Ein Großteil ihrer Gedanken war davon überschattet gewesen, und wer wußte denn wirklich, wie der Vorfahr gewesen war und was ihn bewegt hatte?
    Aber bezüglich des Signals hatte der Bänderich recht, wenn sie auch ein paar Tage brauchten, bis sie es entdeckten. Und dann schwang die mächtige Tür beiseite, und Luft pfiff heraus.
    Dahinter erwartete sie eine weitere Enttäuschung – eine nackte, leere Halle, mit einer Rampe, die nach oben führte, und die an der Decke endete. Sie hätten sich gewaltsam Zugang verschaffen können, aber sie verspürten nicht den Wunsch, sich den Weg durch die Barriere mittels eines Schneidbrenners zu bahnen – angesichts der vielfältigen Vorsichtsmaßregeln, denen sie bereits begegnet waren, mußte man logischerweise annehmen, daß sie weitere erwarteten.
    Emmer fand schließlich die Lösung. »Dem Aussehen nach gleicht es einem Raumschiff. Gehen wir doch einmal davon aus, daß es eines ist, nur ohne Motoren. Es war nie zum Fliegen bestimmt. Hören Sie!«
    »Es gibt hier keine Luft, also kann man nichts hören«, sagte Halden ungeduldig.
    »Aber wenn es Luft gäbe, könnten Sie das. Legen Sie die Hände gegen die Wand!«
    Ein entferntes Vibrieren durchlief den ganzen Bau. Bevor die Tür sich geöffnet hatte, war dieses Vibrieren nicht zu bemerken gewesen.
    Irgendein Mechanismus war ausgelöst worden. Das Poltern setzte sich fort, hielt inne und begann von neuem. War das irgendeine Art von Kommunikation?
    Hastig umgebaute Maschinen wurden ins Innere der Kammer gezerrt, um dort Luft zu produzieren, damit Geräusche für die Recorder erzeugt werden konnten. Übersetzungsgeräte wurden aufgebaut und eingestellt. Und dann wurde die Tür nach einigen Experimenten mit Signalen langsam geschlossen. Niemand blieb drinnen; es gab keinerlei Garantie, daß es ebenso einfach sein könnte, den Bau wieder zu verlassen, wie es einfach gewesen war, sich Zugang zu verschaffen.
    Sie warteten eineinhalb Tage und zeichneten die Geräusche auf. Die Verzögerung kam ihnen endlos vor. Am glücklichsten von der ganzen Mannschaft war Kelburn. Im biologischen Sinn das höchst entwickelte menschliche Wesen der Expedition, fühlte er sich stimuliert. Er wanderte ziellos umher und lächelte freundlich, tätschelte Meredith, wenn er sie sah, in der freundlichsten Weise. Verblüfft erwiderte sie sein Lächeln und sah sich um. Halden stand hinter ihr.
    Wenn ich nicht dagewesen wäre, dachte Halden – und sorgte künftig dafür, immer da zu sein.
    Meredith war erregt, aber nicht gerade glücklich. Sie hatte jetzt keinenEinfluß mehr auf die Arbeit, bis die Übersetzungsgeräte geborgen waren. Als zweithöchster biologischer Typ spürte sie auch die Wirkung, bis sie schließlich ostentativ in ihr Zimmer ging und es von innen abschloß.
    Halden hielt sich mit Aufputschmitteln wach, zum Teil, weil ja die Möglichkeit bestand, daß Meredith ihre Meinung bezüglich Kelburn änderte, und zum Teil wegen jener verschlossenen Tür.
    Emmer versuchte es mit Phlegma, allem Anschein nach mit Erfolg. Taphetta gab sich gleichgültig; für ihn war dies eine interessante, vielleicht auch nutzbringende

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