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Titan 7

Titan 7

Titel: Titan 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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spektakulär auszudrücken – zu überzeugen. Diese Leute haben geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen. Die Gruppe besteht zum größten Teil aus engsten Familienmitgliedern des Observatoriumsstabes, einigen Leuten von der Saro-Universität sowie ein paar Außenseitern. Es sind insgesamt ungefähr dreihundert Personen, aber drei Viertel davon sind Frauen und Kinder.«
    »Ah, ich verstehe schon. Die sollen sich irgendwo verstecken, wo die Dunkelheit und die… hm… Sterne ihnen nichts anhaben können, und sie sollen als einzige übrig bleiben, während die übrige Welt hops geht.«
    »Wenn sie es schaffen. Es wird gar nicht so einfach sein. Stellen Sie sich das einmal vor: Wenn die gesamte Menschheit dem Wahnsinn verfällt und wenn alle großen Städte in Flammen aufgehen, wie wenig einladend zum Überleben die Umwelt dann noch sein wird. Aber immerhin haben sie Lebensmittel, Wasser, ein Dach über dem Kopf und Waffen…«
    »Und nicht nur das«, sagte Aton, »sie haben alle unsere Aufzeichnungen, natürlich bis auf die, die wir heute machen werden. Diese Aufzeichnungen werden für den nächsten Zyklus lebensnotwendig sein, und die müssen unbedingt durchkommen. Alles andere kann ruhig draufgehen.«
    Theremon stieß einen langen, leisen Pfiff aus und grübelte ein paar Minuten lang nach. Die Männer, die die ganze Zeit um den Tisch herumgestanden hatten, brachten jetzt ein Multi-Schachbrett herein und begannen eine Partie zu sechs Personen. Es wurde still in dem Raum. Lautlos und schnell glitten die Figuren über das Brett. Alle Augen starrten in gebannter Konzentration auf das Spiel. Theremon beobachtete die Männer eine Weile beim Spielen. Dann stand er auf und ging auf Aton zu, der sich ein wenig abseits vom Geschehen im Flüsterton mit Sheerin unterhielt.
    »Hören Sie mal«, sagte er. »Wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen, wo wir die anderen nicht stören? Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    Der betagte Astronom runzelte die Stirn und blickte ihn säuerlich an, aber Sheerin zwitscherte hocherfreut: »Aber gern. Ein bißchen Reden tut mir jetzt sicherlich gut; eigentlich tut es mir immer gut. Aton erzählte mir gerade, was Sie so meinen betreffs der Reaktion der Öffentlichkeit, falls die Voraussage sich als falsch erweist – und ich muß Ihnen sagen, ich stimme da mit Ihnen überein. Übrigens, ich lese Ihre Artikel ziemlich regelmäßig, und im großen und ganzen gefallen mir Ihre Ansichten.«
    »Sheerin, ich muß doch bitten«, grollte Aton.
    »Wie bitte? Ach so, natürlich. Gehen wir doch einen Raum weiter. Da sind die Sessel ohnehin bequemer.«
    Und in der Tat, im nächsten Raum gab es bequemere Sessel. Außerdem hingen vor den Fenstern dicke, rote Vorhänge. Den Boden bedeckte ein kastanienbrauner Teppich. Das Ganze sah in dem ziegelfarbenen Licht von Beta aus wie getrocknetes Blut.
    Theremon lief ein Schauer über den Rücken. »Glauben Sie mir, ich gäbe mein letztes Hemd im Augenblick für ein bißchen anständiges weißes Licht, und wenn es nur für ein paar Sekunden wäre. Ich wünschte, Gamma oder Delta stünden jetzt am Himmel.«
    »Nun, was wollen Sie wissen?« fragte Aton. »Bitte denken Sie daran, daß wir nur begrenzt Zeit haben. In etwas mehr als einer und einer Viertelstunde gehen wir nach oben, und danach werden wir keine Zeit mehr für Gespräche haben.«
    »Also, dann fangen wir mal an.« Theremon lehnte sich in seinem Sessel zurück und faltete die Hände vor der Brust. »Wissen Sie, allmählich fange ich an, tatsächlich an Ihre Voraussagen zu glauben. Sie und Ihre Mitarbeiter sind alle mit einem solchen Ernst bei der Sache. Würden Sie mir bitte einmal erklären, um was es denn nun im einzelnen eigentlich geht?«
    »Was?« Aton explodierte förmlich. »Wollen Sie damit etwa andeuten, daß Sie uns nun schon die ganze Zeit mit Ihren Artikeln der Lächerlichkeit preisgegeben haben, ohne überhaupt eine Vorstellung zu haben, worum es geht?«
    Der Reporter grinste wie ein Unschuldslamm. »So schlimm ist es nun auch wieder nicht, Sir. Der Grundgedanke ist mir schon klar. Sie behaupten doch, daß in ein paar Stunden eine weltweite Dunkelheit ausbricht und daß die gesamte Menschheit dem totalen Wahnsinn verfallen wird. Was mich nun interessiert, sind die wissenschaftlichen Belege für Ihre Behauptungen.«
    »Das lassen Sie mal besser bleiben«, mischte sich Sheerin ein. »Wenn Sie Aton danach fragen, wird er – falls er überhaupt in Stimmung ist, zu antworten – seitenlange

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