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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wird sterben«, sagte Sol mit Entschiedenheit. »Durch meine Hand.«
    »Ein Jahr - und ich behalte dann den Namen?«
    »Ja.«
    Er dachte an die Herausforderung, an die Möglichkeit, seine Theorien in der Praxis zu erproben. »Ich nehme das Angebot an.«
    Sie tauschten über den Tisch hinweg einen Händedruck. »Morgen fangen wir an«, sagte Sol.
    Das Mädchen sah auf. »Ich möchte mitkommen«, sagte es.
    Sol lächelte, ohne es anzusehen. »Sos, sie möchte wieder deinen .Armreif!«
    »Nein.« Besorgt merkte das Mädchen, daß ihre Andeutungen nichts nützten. »Nicht ohne -«
    »Mädchen«, mahnte Sol ernst, »ich will keine Frau. Dieser Mann hat gut gekämpft. Er ist stärker als viele, die noch Waffen tragen, und er ist überdies ein Gelehrter. Das bin ich nicht.
    Wenn du seine Insignien trägst, brauchst du dich nicht zu schämen.«
    Sie schürzte die Lippen. »Dann komme ich einfach so mit.«
    Sol zuckte die Achseln. »Wie du willst! Du wirst für uns kochen und waschen, bis du einen Mann nimmst. Wir werden nicht immer in einer Hütte Unterkunft finden.« Er hielt inne und dachte nach. »Sos, mein Ratgeber - ist das klug gehandelt?«
    Sos studierte die Frau, die jetzt verdrossen, aber noch immer hübsch wirkte. Er versuchte, sich von ihrem Ausschnitt nicht beeindrucken zu lassen. »Ich glaube nicht. Sie ist gut gebaut, eine talentierte Köchin, aber halsstarrig. Wenn sie zu niemandem gehört, würde sie bloß ein Störenfried sein.«
    Sie starrte Sos an. »Ich möchte einen Namen«, fuhr sie ihn scharf an, »einen ehrenhaften Namen!«
    Sol ließ die Faust auf den Tisch sausen, daß die Kunststoffplatte sich durchbog. »Mädchen, du erweckst meinen Zorn. Willst du behaupten, daß es dem Namen, den ich zu vergeben habe, an Ehre gebricht?«
    Das Mädchen trat hastig den Rückzug an. »Nein, Meister aller Waffen, aber Ihr habt mir Euren Namen nicht angeboten.«
    »Dann nimm den Reifen eben!« Er warf ihr seinen goldenen Armreif hin. »Aber ich brauche eigentlich keine Frau.«
    Verwirrt, aber überglücklich, hob sie das schwere Stück auf und bog es für ihr Handgelenk zurecht. Sos sah ihr voller Unbehagen zu.

II

    Nach vierzehn Tagen stießen sie auf die roten Warnmarkierungen im Norden. Das Laubwerk wies keine Veränderungen auf. Doch sie wussten: Jenseits dieser unheimlichen Demarkationslinie würde es wenig Tiere und keine Menschen geben. Sogar diejenigen, die den Tod wählten, gaben dem Berg den Vorzug, denn dabei handelte es sich um ein rasches, ehrenhaftes Abschiednehmen, während das Ödland Schrecken, Pein und lange Qualen bedeutete.
    Sol hielt an, von den Markierungen beunruhigt. »Wenn es hier sicher ist, warum stehen die Warnpfähle denn überhaupt noch da?« wollte er wissen. Sola nickte heftig. Sie brauchte sich ihrer Furcht nicht zu schämen.
    »Weil die Irren im Verlauf der letzten fünfzig Jahre ihre Karten nicht erneuert haben«, gab Sos zurück. »Dieses Gebiet ist für eine kartographische Neuerfassung überreif. In den nächsten Monaten wird es auch soweit sein. Man wird die Markierungen zehn oder fünfzehn Meilen weiter landeinwärts setzen. Ich habe es schon gesagt: Strahlung ist nichts Bleibendes. Sie wird langsam immer schwächer.«
    Sol war noch nicht überzeugt. Schließlich trug er die Verantwortung. »Du behauptest also, diese Strahlung sei etwas, das man zwar nicht hört, schmeckt oder fühlt, das einen aber dennoch töten kann. Ich weiß, du hast Bücher studiert. Doch scheint mir das alles keinen Sinn zu geben.«
    »Vielleicht lügen die Bücher«, sagte Sola und setzte sich. Die Tage angestrengten Marschierens hatten ihre Beinmuskeln verstärkt, ihr aber nichts von ihrer Weiblichkeit genommen. Sie war eine attraktive Frau und wusste das genau.
    »Ich habe selbst meine Zweifel«, mußte Sos zugeben. »Es gibt vieles, was ich nicht verstehe, und viele Bücher, die ich nicht enträtseln konnte. Ein Text behauptete, daß die Hälfte der Menschheit stirbt, wenn sie 450 Röntgen ausgesetzt ist, während Moskitos über hunderttausend Röntgen aushalten können. Aber ich weiß nicht, wieviel Strahlung ein Röntgen ist oder wie man ein Röntgen mißt. Die Irren haben Behälter, in denen es klickt, wenn man sich der Strahlung nähert. Auf diese Art schützen sie sich davor.«
    »Ein Klicken ist ein Röntgen: So könnte es doch sein«, meinte Sola vereinfachend. »Das heißt, wenn die Bücher stimmen.«
    »Ich denke doch. Zuerst ergibt vieles überhaupt keinen Sinn, aber einen Fehler habe ich

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