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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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sollte, überflog sein Blick noch einmal die Halle.
    Hatten sie das Wichtigste erforscht, mußte noch irgend etwas aufgenommen werden?
Er bewunderte die Arbeitsorganisation der Titanen. Alle zwei Minuten verließ ein Fahrzeug die Montageplattform in der Mitte der Halle. Von links kam die fertige Karosserie, von rechts das Fahrgestell und von hinten die fertige Inneneinrichtung. Von der Karosserieseite zogen sich mehrere Taktstraßen herüber. Sie liefen aus zahlreichen Ästen zusammen, an deren Spitze jeweils ein großer Gußautomat stand. Flüssige Kunststoffmasse wurde durch Rohrleitungen herangeführt und im Automaten gepreßt. In kurzen Abständen öffnete sich der Automat und stieß eine spiegelnde Karosserie aus, die von einem Transportband erfaßt und dem nächsten Automaten zugeführt wurde. Von beiden Seiten liefen Scheiben auf diesen Automaten zu; er drückte sie in die Öffnungen und verklebte sie. Die Karosserie rückte vor. Zwei andere Seitenbänder führten die Türen heran, die bereits mit Scheiben versehen waren. Sie wurden von je einem Titanen erfaßt, eingehängt und mit Schlössern versehen. Die Karosserie rückte weiter…
So war es auch auf den andern Bändern. Auf der Fahrgestellseite fielen die Reifen aus Schaummasse auf das Band, aus einem anderen Automaten die Felgen. Die Bänder trafen zusammen, die Reifen wurden aufgezogen, liefen auf das Achsenband zu…
Überall Automaten und Titanen in bunter Folge. Es herrschte ein höllisches Tempo, das von den Automaten bestimmt wurde. Zehn Stunden nach irdischer Zeit ging das so, ununterbrochen. Jansen hätte gern mit den Arbeitern gesprochen, aber die Titanen hatten es untersagt, da es Gesetzesbrecher wären, die hier ihre Strafe verbüßten.
Wenn man nur nicht so isoliert wäre, tiefer in die titanischen Verhältnisse eindringen könnte und Verbindung mit jenen bekäme, die überall in den Werken an den Maschinen standen – in den vielen Werken, die es doch geben mußte. Aber hier unten ging es nicht, und über Tage waren alle gleich durch diese verteufelten Pelerinen.
    Jansen wandte sich ab und verließ mit dem Titanen den erhöhten Leitstand, von dem aus das Zusammenspiel der Taktstraße überwacht und die Arbeiter erforderlichenfalls mit Hupe und dreifarbigem Lichtsignal gerügt wurden.
    Weiß – schneller! Gelb – Verwarnung! Grün – Strafverschärfung!
Jedes Signal wurde automatisch registriert. Nach fünf Ermahnungen verwandelte sich die nächste automatisch in eine Verwarnung, nach fünf Verwarnungen folgte automatisch die Strafverschärfung. Auch dafür gab es Automaten.
Jansen war froh, daß sie diesen Planeten bald verlassen würden.
Endlich über Tage, atmete Stafford auf. Durch Funk erbat er einen Hubschrauber.
    Leichter Regen fiel. Der Wind trieb ihn über den Platz vor dem Eingang des unterirdischen Atominstitutes, daß es aussah, als wallten die Falten eines Schleiers.
    Er war ungeduldig, denn er hatte die Lösung der Frage gefunden, die ihn seit langem peinigte: Wie kann man die Menschheit jetzt noch warnen?
    Jansens Photonenrakete! Da sie unbemannt war, konnte sie ein Vielfaches von der Beschleunigung der Kosmos erhalten und so die Erde in einem Bruchteil der Zeit erreichen, die von der Kosmos benötigt wurde. In drei, vier oder fünf Jahren – nach irdischer Zeit! – konnte sie die Erde erreichen.
Jansen würde seine Bitte bestimmt nicht abschlagen, wenn er erfuhr, worum es ging.
    Stafford schämte sich, daß er vor die Männer hintreten und zugeben mußte, daß er sich durch sein Schweigen mitschuldig gemacht hatte, aber er war fest entschlossen, endlich zu sprechen.
    Es dröhnte in der Luft. Ein Schatten senkte sich herab. Der Hubschrauber! Stafford preßte seine Tasche an sich und lief hinaus in den Regen.
    »Den Transport des Forschungsmaterials aus den Lagern habe ich fast abgeschlossen«, meldete Canterville an Nasarow. »Bleiben noch die Proben übrig, die bei den Gruppen sind, ihre Ausrüstungen, die Fahrzeuge und die Gebäude.«
    »Das organisieren Sie bitte so, daß wir mit einem Minimum an Material ein Maximum an Aufwand treiben können«, erwiderte Nasarow.
Canterville blickte ihn unsicher an. Nasarow lachte.
    »Ich meine, bringen Sie zuerst das zur Kosmos, was nach außen nicht auffällt.«
»All right! Und was machen wir mit Jansens Rakete? Soll ich sie verladen?«
»Das überlassen wir am besten Jansen selbst. Er kommt in Kürze mit seiner Gruppe zurück, um den Abbau der technischen Anlagen zu

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