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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Gruppe verzichtet auf…«
Es hätte nicht der Aufzählung bedurft. Die Männer wußten, daß Romain ihre Wünsche und Sorgen kannte und daß er jeden Vorschlag reiflich erwog.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden einstimmig beschlossen. Canterville übernahm die Leitung der Startvorbereitungen.
    Es fiel Stafford nicht leicht, Katu mit der gleichen Freundlichkeit zu begegnen wie vorher. Seitdem er wußte, daß Katu die Bewohner des anderen Planeten ebenso haßte wie sein Bruder, verabscheute er ihn.
    Wie kam das nur?
Empfand er selber denn Sympathie für die Bedrohten? Vielleicht waren es ebensolche Bestien, vielleicht rüsteten sie ihrerseits ebenfalls zum Atomangriff auf Titanus eins?
Romain und Nasarow müßte man fragen! Vielleicht kannten sie sich besser aus. – Sie sprachen doch immer von den Entwicklungsgesetzen der Gesellschaft. Konnte man diese Gesetze nicht auch hier anwenden? Wenn nun die sogenannten Niedriggeborenen anders geartet waren als Katu und sein Bruder, vielleicht konnte man sie warnen? Von der Kosmos aus, durch Funk… Vielleicht konnte man die Gehirnströme verstärken und so ausstrahlen, wie es mit den Kappen der Titanen möglich war.
Vielleicht wußte Romain auch, wie man die Menschen warnen konnte – wenn sie noch lebten?
Aber dann müßte er, Stafford, von Australien erzählen und zerstörte diesen prächtigen Kerlen womöglich den Glauben an eine glückliche Heimkehr?
Stafford schüttelte unwillig den Kopf. Was war das für Unsinn? Was nützte ihnen denn der Glaube, wenn sie enttäuscht wurden, weil es keine Erde mehr gab, auf die man heimkehren konnte, nur noch einen verseuchten und verbrannten Planeten? Den Glauben und die Erde, erhalten – wenn es noch möglich war!
Er mußte zu Romain!
Diese Erkenntnis erleichterte ihn. Er war ja nicht allein… Jetzt fiel es ihm nicht mehr so schwer, seine Abneigung gegen Katu zu verheimlichen.
Stafford lehnte sich im Sessel zurück. Er saß in einem sechseckigen weiten Raum, den die leuchtende Decke in lindgrüne Dämmerung tauchte. Nur in einer Wand gab es eine Tür, durch die man mit der Außenwelt Verbindung halten konnte; sie führte zum Fahrstuhl. Die anderen Wände trugen Bildschirme und Bedienungsstände. Dahinter verbargen sich ein Elektronenhirn, ein Teilchenbeschleuniger, ein Tresor für radioaktive Stoffe, ein ferngesteuertes Strahllabor und ein Gedankenspeicher.
Katu saß vor dem Gedankenspeicher. Stafford konnte ihn von seinem Tisch in der Mitte des Raumes gut beobachten. Katu hatte seine Kappe auf und ließ sich von dem Sender des Speichers an frühere Gedanken erinnern. Diese Methode war praktisch. Man brauchte kein Papier, keine Akten.
Wenn Katu mit Versuchen beschäftigt war, wenn er über wissenschaftliche Probleme nachdachte – immer trug er das Käppchen und ließ von ihm seine Gedanken auf den Speicher übertragen. Später kontrollierte er das Aufgenommene und löschte Unwichtiges. Jene flüchtigen Gedankenblitze, die oft erstaunlich nahe an den Kern der gesuchten Sache herankamen und die entwichen, wenn man sie festhalten wollte, konnten Katu nicht verlorengehen!
Stafford blickte auf seine Uhr.
Zwei Stunden mußte er noch warten – es würde auffallen, wenn er eher als Katu ging!
Hoffentlich war Romain nicht gerade mit der sozialökonomischen Gruppe unterwegs. Aber Nasarow hielt sich bestimmt in der Station auf, an ihn konnte er sich auch wenden… i
Katu erhob sich und setzte sich zu Stafford. Doch er schwieg und lauschte.
Stafford wurde es unbehaglich. Was für Geräusche hörte der titanische Gelehrte? Mehrmals nickte er. Also konnte es doch kein Geräusch sein, das von außen kam. Der Funk aber drang nicht durch die Wände… Oder verständigten sich die Titanen unter der Erde durch Funk? Gab es besondere Verstärkungssysteme, die auf bestimmte Wellenlängen eingestellt waren? Das irdische Taschenfunkgerät und auch die Kappen, die sie von den Titanen erhalten hatten, ermöglichten keinen Funkverkehr unter der Erde!
Was verbargen die Titanen alles vor den Menschen? Hatten sie zwei Gesichter? Planten sie am Ende gegen die Menschen?
»Werden die Söhne des Himmels helfen, den bösen Planeten zu verbrennen?« fragte Katu unvermittelt.
Stafford überlegte. So direkt hatte Katu noch nie gefragt!
»Könnten wir euch helfen?« entgegnete er ausweichend. »Eure Raketen sind gewiß besser als unsere.«
Das war eine kühne Behauptung. Nichts deutete darauf hin, daß die Titanen Raketen besaßen. Wohl mußten sie solche besessen

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