Titanus
leiten.«
»Und noch etwas, Genosse Nasarow«, sagte Canterville zögernd. »Sollten wir nicht besser Stafford veranlassen, schnellstens zurückzukehren und zur Kosmos zu fliegen?«
»Weshalb denn?«
»Stafford arbeitete mit Jansen am Triebwerk der Rakete, und jetzt hat er engen Kontakt zu den Titanen. Ich glaube nicht, daß er absichtlich… Aber ob er so wie wir die Notwendigkeit einsieht, die Antiteilchen zu verschweigen, daß er sich nicht… Ich meine, er könnte sich in einer Fachsimpelei versprechen.«
»Mißtrauisch, Genosse Canterville?«
»Vorsichtig, Genosse Nasarow! Im Interesse der Expedition.«
»Ich werde mich mit Genossen Romain beraten.«
Als Nasarow wieder allein war, erhob er sich und schritt in seinem Zimmer auf und ab. Da donnerte es vor dem Haus. Ein Hubschrauber setzte sanft auf der kurzgeschnittenen Grasfläche auf.
Nasarow traute seinen Augen nicht. Stafford sprang heraus und eilte mit großen Schritten dem Eingang zu.
Kurz darauf stand er in der Tür.
»Kollege Nasarow, ich muß dringend mit Ihnen sprechen! Würden Sie bitte vielleicht die Kollegen Romain und Jansen herbitten? Es ist wichtig!«
Nasarow bemerkte, daß Stafford hochgradig erregt war. Hatte der Amerikaner schon etwas verraten? Wortlos wies Nasarow auf einen Sessel und griff nach dem Bildfernsprecher.
»Hallo, Zentrale! Bitte eine Funkverbindung mit Genossen
Jansen!« Dann wählte er Romains Nummer.
»Bitte, George, komm doch sofort zu mir. Kollege Stafford
möchte uns sprechen.«
Noch bevor Romain das Zimmer betrat, meldete sich die
Funkzentrale.
»Genosse Jansen ist nicht erreichbar. Er begab sich vor zwei
Stunden zur Leitung des Werkes. Von dort wurde auf Anfrage
der Ingenieurgruppe mitgeteilt, daß er die Werkleitung längst
wieder verlassen hat.«
Nasarow war verwundert. Wo hielt sich Jansen auf? Er verließ doch nie seine Gruppe, ohne zu sagen, wohin er ging. »Bitte rufen Sie die Gruppen an, die sich in Jansens Nähe
befinden, und veranlassen Sie, daß Jansen, wenn er sich bei
Ihnen nicht aufhält, gesucht wird!«
Romain trat ein. Auch er war verwundert, als Nasarow ihm
berichtete. Doch er unterdrückte die aufkommende Unruhe,
begrüßte Stafford und setzte sich zu ihm an den Konferenztisch.
»Was macht die Arbeit bei den Titanen?« fragte er freundlich.
»Die Titanen besitzen Atomraketen! Nach allem, was ich
hörte, fehlt nicht mehr viel bis zu ihrem Angriff auf Titanus
zwei!« erwiderte Stafford statt einer Antwort. Ein Summen
unterbrach das Gespräch. In kurzen Intervallen blinkte die
Kontrollampe des Fernsprechers auf. Ein Blitzgespräch von
der Kosmos!
Nasarow drückte auf den Empfangsknopf. Guptajees Kopf
erschien auf dem Bildschirm. i
»Drei fremde Raumschiffe im Anflug!«
Während Nasarow nach Einzelheiten fragte, eilte Romain
bereits ins Nebenzimmer.
»Alarmstufe eins! – Alle Gruppen benachrichtigen. – Abbau
beschleunigen…«
Als Nasarow auflegte, war Stafford nicht mehr im Raum.
Es war ein behagliches Gemach. Teppiche verhüllten die Wände, breite Läufer bedeckten den Fußboden. Zwar trugen sie fremde Muster und Zeichen, doch die Farben waren warm und aufeinander abgestimmt.
Auf silbernen Ständern breiteten gelbe Pflanzen zierliche Blätter aus, und es gab bequeme Hocker, die vorzüglich gepolstert waren. Bedurfte man einer Lehne, dann zog man aus dem Hockerstand ein elastisches Rohrgeflecht.
Auf dem kreuzförmigen Tisch stand eine Schale mit scheibenartigen dunkelblauen Früchten. Und über dem breiten Polsterlager wölbte sich ein feingesponnener, mit silbernen Fäden durchwirkter Baldachin. Der Raum wurde von einem weichen, lindgrünen Licht überschüttet.
Lazzarri saß auf einem Hocker und lehnte sich gegen das Rohrgeflecht.
»Du bist ein seltsames Mädchen«, sagte er leise und musterte Sonnenglanz, die ihm gegenübersaß, mit behutsamen Blikken. Über ihr gelöstes Kupferhaar liefen bei jeder Bewegung glänzende Wellen von lindgrünem Licht. Über dem schmalen Mund erhob sich eine schlanke Nase. Daß die großen Augen unter der Nasenwurzel lagen und ihr unteres Lid genauso ausgebildet war wie das obere, so daß sich die Augen wie eine zweiblättrige Blüte schlossen, störte ihn nicht.
Sie lächelte und schwieg.
»Du bist anders, schlichter als die andern, und doch strahlst du mehr Glanz aus, auch deine Wohnung. Weniger Prunk und doch kostbarer.«
»Wißt ihr Himmelssöhne nicht, daß weniger oft mehr ist?« fragte sie.
»Unsere Frauen wissen es!«
»Erzähle mir von ihnen!«
Während
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