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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aischylos
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heilgen Herde nah
Als Schutzgewärtger, heilig, wie Ixion einst.
So gib mir Antwort und erklär es deutlich mir!
    Orestes:
Herrin Athene, aus dem letzten, was du sprachst,
Laß mich zuerst fortwischen eine große Sorg.
Nicht schuldbefleckt mehr sitz ich hier, nicht haftet Blut
An dieser Hand mehr, die an deinem Bilde lehnt;
Ein großes Zeugnis dessen will ich kund dir tun:
Brauch ist's, daß stumm bleibt, wer die Hand in Blut getaucht,
Bis daß ein andrer, ihn der Schuld zu reinigen,
Ein saugend Tier ihm opfertötend bluten läßt;
Und so gesühnet ward in fremden Häusern ich
Bereits mit blutgem Opfer und mit heilgem Guß.
So scheuch ich diese Frage fort aus deinem Sinn.
Nun meine Heimat höre noch und mein Geschlecht:
Aus Argos bin ich, meinen Vater kennst du wohl,
Agamemnon, jener Seegeschwader König einst,
Mit dem du Trojas stolze Feste niederwarfst;
Bei seiner Heimkehr aber kam er traurig um,
Denn meine Mutter, die verderbensinnende,
Hat ihn erschlagen unter buntgewirktem Netz,
Drin sie ihn einfing; Mordes Zeuge war das Bad.
Drauf als ich heimkam, denn zuvor war ich verbannt,
Erschlug ich, die mich geboren, leugnen will ich's nicht,
Des teuren Vaters Mord mit Mord zu züchtigen.
Und alles dessen trägt Apollon mit die Schuld,
Der herzzergeißelnd Leiden mir verkündete,
Wenn ich es nicht vollbrächte an den Schuldigen.
Du woll entscheiden, ob gerecht ich oder nicht;
In deine Hand geb ich mich ganz; du richte mich!
    Athene:
Das Urteil ist zu schwierig, daß es könnt ein Mensch
Zu fällen meinen; nicht einmal mir steht es zu,
Zu schlichten dieses zornempörten Mordes Streit,
Zumal da du mir, ob du schon die Tat begingst,
Als Flehnder nahst, schon rein, gefahrlos meinem Haus.
Doch jene wurden schwer entfernbar einst gezeugt,
Und wenn der Richtspruch ihnen nicht Sieg zuerkennt,
So bringt der Giftschaum, den ihr Haß zu Boden trieft,
Einst unsrer Landschaft unerträglich grause Pest.
Und doch, dich Tadellosen wähl ich meiner Stadt.
So mag es denn geschehen – blieben beide hier!
Doch ihn hinwegzuweisen, mir unmöglich fällt's! –
Da nun sich hierher eure Sache hat gedrängt,
So wähl ich Richter über Mord, eidpflichtige,
Und diese Satzung gelte fort in aller Zeit;
Ihr aber schafft euch Zeugen und Beweis herbei
Zu eurem Beistand, und die Schwüre eures Rechts.
Ich geh, zu küren meiner Bürger edelste,
Und kehre dann, wahrhaft zu enden diesen Streit
Nach streng bewahrtem Eide und dem Recht getreu.
(Ab)
Erste Strophe
    Chor:
Alles niederstürzen wird neuer Brauch,
Wenn des gottlosen Muttermörders Schuld
Vor Gericht siegen darf!
Allzumal stimmt die Menschen dieser Tat leichtes Spiel zu gleicher Tat,
Wahrlich, und es bedroht die Eltern
Von den Erzeugten Gram und Tod, Mord dann um Mord von Kind zu Kind!
Erste Gegenstrophe
    Wird doch fürder meine Wut nimmermehr
Menschenschuldspähend solchem Frevel nahn;
Allen Mord laß ich frei!
Hören wird's jeder jeden Orts, voraussagen seines Nächsten Weh;
Kümmerlich der Gefahr zu wehren,
Sich zu behüten wird der Gramkundige lehren, doch umsonst!
Zweite Strophe
    Jammernd rufe keiner mehr, schwergetroffen schweren Wehs,
Fürder keiner solchen Ruf:
"O Gericht! o Erinnyen, heilge Schar!"
Also wird ein Vater bald,
Eine Mutter, der von dem Sohn
Leid geschehn ist, jammernd schrein, weil zerbricht der Herd des Rechts!
Zweite Gegenstrophe
    Sonst geschah's, daß unsre Furcht tief im Herzen hütend saß
Und zum Frommen ängstigte!
Wohl ist's gut, ernst und fromm in Tränen sein!
Aber wer, der keine Furcht
Nährt im sonnenheitren Gemüt,
Welcher Mensch noch, welche Stadt wird das Heilge fürder scheun?
Dritte Strophe
    Weder drum unbeherrscht,
Noch gewaltgeknechtet sein
Lobe du!
Jeglicher Mitte beschieden die Himmlischen Herrlichkeit; jedes hütet des andren;
Und so sag ich gleichen Spruch:
Frevler Sinn zeuget empörenden Stolz in der Tat,
Doch der Gesinnung
Reinheit den allteuren, allsehnlich erflehten Segen!
Dritte Gegenstrophe
    Doch zumeist rühm ich dies:
Scheu den Altar stets des Rechts!
Nimmermehr
Tritt ihn, Gewinn zu erspähen, mit frevelndem Fuß! Denn Poina erfaßt dich,
Sichres Ende wartet dein.
Jeglicher ehre die Eltern mit heiliger Scheu,
Und die Gemeinschaft
Am Tisch des Gastfreundes sei jeglichem hoch und heilig!
Vierte Strophe
    Und welcher so sonder Zwang gerecht sich zeigt,
Des wird reicher Lohn sein;
Zugrunde gehn soll er nun und nimmer!
Doch sag ich

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