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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dann elend gestorben - fernab vom Elternhaus. Ich habe sehr an meiner Schwester gehangen. Sie war ein lieber Mensch, aber leider verführbar.“
    In diese Familie, dachte Tim, haut’s aber rein. Sind wohl irgendwie mit ’nem Fluch belastet. Vielleicht liegt es an dem Blue Truth. Soll ja Unglücksdiamanten geben, die nur Tod und Verderben bringen wie der ebenfalls blaue Hope-Diamant. Ist natürlich nur abergläubischer Blödsinn - es sei denn, man erkennt Habgier als Wurzel für Tod und Verderben. Und wer nach Diamanten dieses Formats giert, der ist nicht frei davon. Aber Mike macht eher einen anderen Eindruck. Er will nur sein Erbe haben - was ihm zusteht aus einer schlimmen Zeit in Deutschland, für die’s hoffentlich keine Neuauflage gibt. Großvater Baldur hat ja seine ganze Kohle in diese harte Materie gesteckt - in diesen größtmöglichen Wert auf kleinstmöglichem Raum, in einen Superdiamanten. Hm.
    In diesem Moment sagte Karl: „Ich glaube, Mike, ich habe einen mega-heißen Tip für dich. Der Typ heißt Ulrich Morti-bodi und ist Tierpräparator. Das Besondere an ihm ist: Er sammelt antiquarische Tierpräparate. Zum Teil hat er welche aus dem vorigen Jahrhundert. Diese ausgestopften Viecher -namentlich die alten - sind auf Holzsockeln angebracht und mit datierter Metallplakette versehen. Ulrich Mortibodi führt den Laden schon in dritter Generation. Vielleicht ist da was Interessantes im Fundus.“
    „Den Typ kenne ich auch“, schaltete Gaby sich ein. „Wenn ich den Namen nur höre, kriege ich Ausschlag, Brechreiz und Bauchweh. Für den Mortibodi ist ein Tier nur eine Sache - nur ein Balg zum Ausweiden und Präparieren.“
    Karl bestätigte das. „Er soll enge Beziehungen haben zu irgendwelchen Großwildjägern, die überall in der Welt Tiere abschießen - Tiere, die unter Artenschutz stehen. Eine echte Sauerei. Aber man kann’s den Typen nicht nachweisen.“
    Mike hatte aufmerksam zugehört. „Mit Mortibodi würde ich gern reden. Wo finde ich ihn?“
    Tim stand auf. „Wir kommen mit. Mich interessiert der Typ auch. Außerdem hat der Regen aufgehört.“

3. Bei Mortibodi stinkt’s
    Oskar hätte gestört. Er blieb bei Karls Mutter zurück und wurde auch gleich mit einem Kalbsknochen abgelenkt. TKKG stiegen zu Mike in den Mercedes, einen Mietwagen, den der junge Professor seit seiner Ankunft am Frankfurter Flughafen benutzte. Auch nach Wien wollte er damit fahren und - falls erforderlich - später nach Hamburg.
    „Obtecker Weg“, sagte Karl. „Ziemlich am Ende. Das ist noch hinter dem Schlachthof.“
    Für Mike war das natürlich kein Hinweis, aber die Kids wiesen ihn ein. Die Fahrt dauerte 20 Minuten. Mike fuhr nur einmal falsch, setzte aber zurück - nachdem er rechts mit links verwechselt hatte -und preschte dann rückwärts durch eine Einbahnstraße.
    „Dort!“ Karl saß vorn und streckte den Zeigefinger.
    Tim war noch nicht hier gewesen und sah sich um.
    Eine ruhige, langweilige Straße im Weichbild der Millionenstadt. Kleine, unansehnliche Gewerbebetriebe mit umzäunten Grundstücken. Viele Bretterzäune. Dahinter Schuppen und Flachbauten, in denen gearbeitet wurde. Maschinen dröhnten, Holz wurde gesägt, Metall misshandelt, ein Bohrer fraß sich kreischend durch Blech.
    Mortibodis Anwesen war das vorletzte auf der rechten Seite und hatte als einziges eine blickdichte Hecke zur Straße hin. Dahinter ragte ein ältliches Haus auf, dem man einen Anbau zugefügt hatte und diesem wiederum eine Doppelgarage, vor der ein asphaltierter Platz sauber gefegt war. Das Gittertor der Einfahrt war geschlossen, die Pforte daneben auch, hing aber schief in den Angeln.
    Mike parkte an der Hecke.
    „Ich mach mal den Scout, den Späher“, sagte Tim. „Sieht nämlich so aus, als wäre Mortibodi nicht da.“

    „Finde ich auch“, nickte Gaby. „Es ist total still und vor den Fenstern sind die Läden geschlossen.“
    Tim stieg aus und betrat durch die Pforte das Grundstück. Zum Nachbarn, dem letzten rechts, grenzte nur ein Drahtzaun ab. Dahinter bemühte sich ein Opa, mit der Luftpumpe das Hinterrad einer alten Tretmühle fahrtauglich zu machen. Jetzt hielt er inne, verschnaufte und fluchte leise.
    Hinter Tim klapperte die Pforte.
    „Ich muss mir mal die Füße vertreten“, sagte Gaby und pustete gegen ihren Pony. „Jedenfalls habe ich das gesagt.“
    Tim nahm seine Freundin an der Hand und sie gingen zum Haus.
    „Aber in Wahrheit willst du unter vier Augen mit mir reden.“
    Sie nickte. „Was

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