TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra
zersplitterte, zerfetzte mit dem Ellbogen ein Gemälde im dunklen Rahmen und begrub rücklings ein Tierpräparat unter sich - eine aufgerichtete Kobra mit geblähtem Hals.
Sie stammte aus Baldur Schulze-Breitlands Sammlung. Sie war aus dem Jahre 1886, war gut erhalten gewesen, aber morsch. Jetzt zerbarst sie buchstäblich, wurde zerkrümelt und zu Staub.
Etwas fiel dumpf auf die Holzdielen.
Knakow, der sich beim Sturz stark geprellt hatte, rollte stöhnend zur Seite.
„Aufhören! Ich ergebe mich. Ist ja gut, Mann! Wer sagt’s denn!“
Aber Tim achtete nicht auf ihn. Der TKKG-Häuptling hatte nur noch Augen für den pflaumengroßen Edelstein. Mehr rutschend als rollend legte er noch einen Fußbreit zurück auf den glatten Dielen und blieb dann liegen im Licht eines Sonnenstrahls, der sich wie auf Bestellung durch das kleine Rückfenster herein stahl.
Tausend Lämpchen schienen zu blitzen, tausend kleine Spiegel schienen das Licht zu reflektieren: ein bläuliches Gleißen und Funkeln, das den Betrachter verstummen lässt und ihn andächtig staunen macht.
Nach 63 Jahren!, dachte Tim. Und er war im Leib dieser Kobra versteckt - in ihrem ausgestopften Bauch.
Leo hatte den Kopf gewandt. Seine Augen traten hervor. Die Zunge hing im Mundwinkel.
„Was ... was ... ist denn das?“
„Das ist der Blue Truth. Er hat 112 Karat. Aber trösten Sie sich, Mann!!! Mit dem hätten Sie sowieso nichts anfangen können.“
Abgespielt hatte sich alles in wenigen Sekunden. Jetzt stürmte Kommissar Glöckner herein, gefolgt von Klößchen und Karl.
Alle blieben sofort stehen, geblendet von diesem unbeschreiblichen Gleißen.
*
TKKG waren standhaft. Sie lehnten jede Belohnung, die Mike ihnen aufnötigen wollte, nachdrücklich ab. Tim fasste zusammen was ihm und seinen Freunden wichtig ist.
„Für uns ist die schönste Belohnung, dass wir Mortibodi, Wiegand und Konsorten überführt und gefasst haben. Und dass damit die geschützten Tierarten auf unserem Planeten vielleicht ein bisschen weniger gefährdet sind.“
ENDE
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