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Tochter der Insel - Historischer Roman

Tochter der Insel - Historischer Roman

Titel: Tochter der Insel - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Oltmanns
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Welt lockte die Einwanderer mit günstigem Klima, fruchtbarem Boden, Nahrung in Hülle und Fülle und gutem Lohn für fleißige Arbeit. Die grenzenlosen Weiten verhießen Reichtum und Abenteuer. Dazu warb Amerika mit gerechten Gesetzen, einer freien Regierung und – nicht zuletzt – mit einem herzlichen Willkommen.
    Für manchen stellte sich im gelobten Land Amerika allerdings nicht alles als so positiv dar, wie es suggeriert worden war. Die Schinder der Vergangenheit wurden häufig durch neue ersetzt. Das konnten Eisenbahngesellschaften, reiche Farmer oder Geldgeber wie Banken sein. Viele Pioniere mussten zeit ihres Lebens hart arbeiten und nahmen viele Entbehrungen auf sich. Der Erfolg hatte seinen Preis.
    Trotzdem träumten viele Menschen von Amerika, doch den meisten fehlte es an Geld für die Überfahrt. Wer es dennoch schaffte, fand entweder eine neue Heimat, Akzeptanz und Annahme oder blieb ein Fremder im Land seiner Träume.
    Hauptursachen für die deutschen
Auswanderungswellen
    Das 19. Jahrhundert ist eine Zeit im Wandel. Die Schlagworte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hallen durch die Lande. Nach dem gemeinsamen Krieg gegen Napoleon hoffen die Menschen vergebens auf Einigkeit, wirtschaftliche Entfaltung und soziale Veränderungen.
    Mehrere Missernten sorgten zudem für die Verarmung großer Teile der Bevölkerung. Damit eine Familie überhaupt genug zum Leben hatte, mussten Frau und Kinder mitarbeiten. Krankheitsbedingte Ausfälle waren ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte.
    Auch für Handwerker waren die Zeiten nicht rosig. Die Löhne verloren an Kaufkraft und die Industrialisierung war noch nicht so weit fortgeschritten, dass neue Arbeitsplätze einen Ausweg geboten hätten.
    Die soziale Verelendung und politische Unzufriedenheit ließ die Bürger im Frühjahr 1848 aufbegehren und dem veralteten System entgegentreten. Forderungen nach sofortiger Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen und Bildung für die Kinder wurden laut. Am Ende aber siegten die alten Machthaber.
    Als die Hoffnung auf politische Veränderungen starb, wanderten viele Menschen nach Amerika aus. Es waren oft die mutigsten und unbequemsten Männer und Frauen, die diesen Schritt wagten.
    Eine große Zahl Auswanderer wählte den Weg in die Neue Welt über New Orleans. Es war erheblich leichter, von dort aus ins Landesinnere zu gelangen als über den beschwerlichen Landweg von der Ostküste aus.
    Flussdampfer brachten die Ankommenden vom Mississippi-Delta aus zunächst nach St. Louis. Hatten in der Stadt früher Trapper ihre Felle verkauft, so entwickelte sie sich unter dem Strom der Einwanderer schnell zum Tor des Westens. St. Louis wurde im Zuge der weiteren Besiedelung der Knotenpunkt für Ankömmlinge. Von hier aus wurden die großen Trecks zusammengestellt, die in das Landesinnere einbrachen und entgegen aller Verträge Indianerland in Besitz nahmen.
    Die Bedeutung St. Louis’ als »Tor zum Westen« (Gateway West) wird im heutigen Stadtbild durch einen Bogen riesigen Ausmaßes symbolisiert, von dem aus man einen Blick über den Mississippi nach Westen, aber auch ostwärts über das beeindruckende Panorama werfen kann.

Hilfreiche Literatur
    Arends, Fridrich, Schilderung des Missisippithales , unveränderter Nachdruck 1974 der Ausgabe Emden 1838 , Verlag Schuster, Leer
    Benscheidt, Anja/Kube, Alfred, Brücke nach Übersee – Auswanderung über Bremerhaven 1830 – 1974 , Historisches Museum Bremerhaven, Wirtschaftsverlag NW , Bremerhaven 2006
    Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven (Hrsg.), Das Buch zum Deutschen Auswandererhaus , Publisher Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven 2006
    Deutsches Schifffahrtsmuseum, Auswanderung Bremen–USA , Führer des Deutschen Schifffahrtsmuseums Nr. 4, herausgegeben 1976 anlässlich der Ausstellung »Auswanderung Bremen– USA « in Zusammenarbeit zwischen dem Staatsarchiv Bremen und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, Gesamtherstellung: Werbedruck Bremen
    Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, Auf Auswandererseglern, Berichte von Zwischendecks- und Kajütpassagieren , Führer des Deutschen Schifffahrtsmuseums Nr. 5, herausgegeben 1976 anlässlich der Sonderausstellung »Auswanderung Bremen–USA«, Gesamtherstellung: Werbedruck Bremen
    Douglas, George B., Das Illustrierte Mississippithal dargestellt in 80 nach der Natur aufgenommenen Ansichten von H. Lewis nebst einer historischen und geographischen Beschreibung der den Fluss begrenzenden Länder, mit besonderer

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