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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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Mutterschiff nicht vorangekündigt wurde. Das Beiboot würde auch abheben, wenn keiner von ihnen an Bord wäre. Beide waren begreiflicherweise fest entschlossen, an Bord zu sein, wenn auch nicht darüber gesprochen wurde.
    »Meinst du, daß wir zurückgehen werden, wenn wir diesen Auftrag abgeschlossen haben?« fragte Doug, um die Zeit totzuschlagen.
    »Das läßt sich nicht voraussagen, aber ich vermute, daß man uns so schnell wie möglich zur Erde zurückholt und diese ganze Expedition abbricht.«
    »Wirklich?« fragte Doug gespannt.
    »So, wie ich es sehe. Wir sind zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Russen geben ihre Venus-Sensation heraus, wenn wir die Möglichkeit haben, die genauesten Daten über ihr Vorhaben zu erhalten. Ob sie es nun wissen oder nicht, daß wir hier sind, wir werden ihnen jedenfalls nicht auf die Nase binden, was wir tun werden. Deshalb also Funkstille. Wir haben ihre Daten alle auf Band, und wenn wir sie zur Erde übermitteln, können sie unsere Signale auffangen und daraus schließen, wie weit wir mit der Nachprüfung ihrer Geschichte sind. Also werden keine Daten gefunkt. Aber die Weltraumbehörde will ihr Ohr an dieses Band legen. Wie, Mr. Mailie, läßt sich deren Neugier am besten befriedigen?«
    Chet hatte eine perfekte Parodie von Captain Borg zum Besten gegeben; er wußte ja, was der Captain tat, wenn er ein Problem darlegte.
    Doug ging auf das Spiel ein und übernahm die Rolle des Untergebenen. »Um allen Anforderungen zu genügen, Sir«, antwortete er, »sollten wir sofort und ganz plötzlich, Sir, unsere Nase heimwärts richten, Sir.«
    »Und das Band im Handköfferchen mitnehmen, Mr. Mailie.«
    »Und auf einem Samtkissen überreichen, Sir«, fügte Doug noch hinzu.

 
3.
     
    In den Bergen von Santa Monica, direkt hinter Malibu, unterhielt die Weltraumbehörde ihr unterirdisches Hauptquartier. Im Norden war es nur eine Stunde von den großen »Denk-Tanks« von Santa Barbara entfernt, im Süden lag noch ein Stück näher die vor Leben fast aus allen Nähten platzende Metropole Los Angeles; seine Lage war also schlechthin ideal, und man konnte selbst die wichtigsten Persönlichkeiten hier versammeln, ohne Aufsehen zu erregen. Über die Autobahn von San Diego fuhren täglich viele tausend Wagen. Dreißig oder vierzig neutrale Fahrzeuge verschiedener Marken konnten sich daher unauffällig innerhalb weniger Minuten in den laufenden Verkehr einfädeln und wurden sofort von ihm verschluckt. Die Canyon Road, zu welcher der Ausgang führte, war eine öffentliche Durchfahrtsstraße. Zahlreiche Privatstraßen mündeten in diese Straße, die von den verschiedensten Ranches heranführten. Es war ein sehr schönes, wenn auch äußerst einsames Gebiet. Einige der ganz unschuldig aussehenden Straßen, die scheinbar ziellos irgendwohin in die Hügel führten, waren in Wirklichkeit gut getarnte Zugänge zu der ungeheuren Höhle, in deren betonierten Gewölben sich die Weltraumbehörde niedergelassen hatte.
    Ein drei Jahre alter Wagen einer alltäglichen Marke zockelte eine der geheimen Zufahrten entlang. Er schien von einer Gruppe Geschäftsleuten besetzt zu sein. Sie waren unauffällig gekleidet und unterhielten sich angeregt, während sie fuhren. Der Fahrer trug ein Sporthemd und eine helle Leinenjacke und war ein Sonderbeauftragter der Behörde. Seine Fahrgäste hießen Alexander Borg, Chet Duncan, Jim Holmes, Phillip Lombardi und Douglas Mailie.
    Dicke, tief in den Boden versenkte Kabel sicherten die Nachrichtenverbindungen. Auf den umgebenden Berggipfeln befanden sich Mikrowellenrelais und Lasertransmitter, die das ganze Nachrichtensystem absicherten und verbesserten, so daß also das Nervenzentrum der Raumbehörde mit jedem Teil der Welt und dem ganzen erdnahen Raum in Verbindung stand, ohne daß diese Verbindungen von einem möglichen Angriff beeinträchtigt werden konnten.
    Die Lebensmittelvorräte und auch die Vorräte an gefilterter Luft, an Wasser und anderen unabdingbaren Notwendigkeiten waren für zwei Jahre angelegt, ohne daß irgend etwas von außen her ersetzt werden mußte. Von ähnlicher Leistungsfähigkeit waren die Treibstoff- und Energieversorgungsanlagen. Das ganze Hauptquartier konnte einem direkten nuklearen Angriff trotzen und auch der dem Atomschlag folgenden Attacke standhalten; es war nämlich so angelegt, daß die Ruinen des Atomschlags gleichzeitig eine gepanzerte Barriere gegen den folgenden Angriff waren.
    Im Moment hatte der defensive

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