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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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der diesen Toten geschleppt hatte, was Asher Sutton.
    Sutton, dachte Adams müde, immer wieder Sutton. Suttons Name in dem Buch von Aldebaran II. Suttons Fingerabdrücke auf der Kleidung des Toten. Und der Maskierte hatte gesagt, auf Aldebaran hätte es keinen Unfall gegeben, wenn Sutton nicht gewesen wäre. Und Sutton hatte Benton mit einem Schuß in den Arm getötet.
    Ker-rup, clickety, dick, ker-rup …
    Dr. Raven hatte ihm hier an diesem Schreibtisch gegenübergesessen und ihm von Suttons Besuch erzählt.
    „Er hat das Schicksal gefunden“, hatte Dr. Raven berichtet, während ihm die Nachmittagssonne auf das schneeweiße Haar schien. Nein, keine Religion, ganz bestimmt nicht! Das Schicksal. Ein Begriff, dessen Bedeutung möglicherweise geändert werden müsse, wenn Asher sein Buch geschrieben habe.
    Aber wie konnte Sutton das Schicksal finden? Das Schicksal war eine Abstraktion.
    „Sie vergessen“, hatte Dr. Raven ihm geantwortet. „Sie vergessen den Punkt der unwiderstehlichen Macht. Das ist es, was er gefunden hat. Diese Macht.“
    „Sutton hat mir von den Wesen erzählt, die er auf Cygni gefunden hat“, war Adams fortgefahren. „Er wußte nicht recht, wie er sie beschreiben sollte. Am nächsten, meinte er, käme wohl der Ausdruck symbiotische Abstraktionen.“
    Dr. Raven hatte genickt. Gewiß, das könnte zutreffen, obwohl es schwer wäre, zu bestimmen, was symbiotische Abstraktionen seien.
    Ja, was mochten sie tatsächlich sein?
    Der Informationsroboter hatte Adams’ Frage streng technisch beantwortet.
    „Symbiose“, hatte er gesagt, „ist das dauernde Zusammenleben zweier verschiedener Lebewesen, wobei beide aus dem Zusammenleben Nutzen ziehen. Das ist der springende Punkt, Sir: daß beide daraus Nutzen ziehen, und nicht nur eines.“
    „Sehr interessant“, hatte Adams gesagt, „aber weißt du auch, was eine symbiotische Abstraktion sein könnte?“
    „Nein“, hatte der Roboter zugeben müssen, „das weiß ich nicht.“
    Und Dr. Raven hatte das gleiche gesagt, sowie dann noch einmal betont, es handele sich bei dem, was Sutton gefunden habe, bestimmt nicht um eine neue Religion. „Höchstens um eine neue Idee“, hatte Dr. Raven erklärt.
    Aber Ideen sind gefährlich, dachte Adams.
    Denn zu dünn waren die Menschen über die Galaxis verteilt. So dünn, daß ein Wort, ein unerwünschter Gedanke eine Kettenreaktion von Rebellion und Gewalttätigkeit freisetzen konnte, die die Menschen in ihr eigenes Sonnensystem zurückschleudern würde.
    Dieses Risiko durfte man nicht eingehen. Es war besser, daß ein Mensch starb, als daß die gesamte menschliche Rasse die Kontrolle über die Galaxis verlor. Es war besser, daß eine einzige neue Idee ausgelöscht wurde, als daß die Gesamtheit der Ideen, die die Menschheit repräsentierte, von Milliarden Sternen hinweggefegt wurde.
    Erstens: Sutton war kein Mensch.
    Zweitens: Er sagte nicht alles, was er wußte.
    Drittens: Er besaß ein Manuskript, das niemand entziffern konnte.
    Viertens: Er wollte ein Buch schreiben.
    Fünftens: Er hatte eine neue Idee.
    Schlußfolgerung: Sutton mußte sterben.
    Krieg, hatte der Mann gesagt. Ein Krieg in der Zeit. Jedoch auch hier würde es, genau wie in einem altmodischen Krieg, strategische Punkte, würde es, genau wie beim Schach, eine Schlüsselfigur geben.
    Diese Schlüsselfigur war Sutton. Er war das Quadrat, das besetzt und gehalten werden mußte. Er war der Bauer, der dem Läufer und dem Turm im Wege stand. Er war der Bauer, auf den es beide Seiten abgesehen hatten, auf den sie beide Druck ausübten, und wenn die eine Seite einen winzigen Vorteil herausschlug, würde das große Blutvergießen beginnen.
    Adams stützte die Arme auf den Tisch und legte den Kopf darauf. Er schluchzte, daß seine Schultern zuckten.
    „Ash, mein Junge“, stöhnte er, „ich hatte mich so auf dich verlassen! Ash …“
    Die Stille im Raum ließ ihn auffahren.
    Einen Augenblick wußte er nicht, was es war, aber dann fiel es ihm ein.
    Der Psych-Tracer hatte aufgehört zu zirpen.
    Er beugte sich über das Instrument, aber er hörte nichts, keinen Herzschlag, keinen Atem. Die Quelle, auf der seine Funktionen basierten, hatte aufgehört zu existieren.

 
26
     
    Sutton verkrampfte sich in seinem Sessel, sank dann aber wieder entspannt zurück. Denn die beiden blufften; sie würden ihn nicht umbringen. Sie wollten das Buch, und Tote schreiben nicht.
    Case antwortete ihm, als hätte Sutton seine Gedanken laut ausgesprochen.
    „Machen Sie

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