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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Schlafzimmerfenster aus, wie er im Hof heimlich einen Stapel Papier verbrannte.
    Ich habe nie mit ihm über all dies gesprochen, denn ich habe William Jones gern und möchte ihm keinen Grund geben, unsere Farm zu verlassen. Aber ich bin überzeugt, daß meine Theorie zutrifft. Und sollte der Leser da nicht meiner Meinung sein, so bitte ich ihn, mir wenigstens dies zu glauben: Ich sah auf der Weide am Steilhang eine seltsame Maschine, ich sprach mit einem fremden Mann, ich hob einen Schraubenschlüssel mit Blut an einem Ende vom Boden auf, es wurden Wäschestücke von der Leine gestohlen, und eben in diesem Augenblick erfrischt sich ein Mann namens William Jones an der Pumpe im Hof mit einem Schluck Wasser, denn es ist ein sehr heißer Tag.
    John H. Sutton.

 
22
     
    Sutton faltete den Brief zusammen. Dann fiel ihm etwas ein, er faltete die Blätter wieder auseinander und fand, wonach er suchte: ein vergilbtes, altes Blatt von weniger guter Qualität als die Briefbogen. Es war mit der Hand geschrieben und die Tinte war so verblichen, daß man den Text kaum entziffern konnte. Vom Datum war nur noch die letzte Zahl, eine 7, zu erkennen.
    Sutton enträtselte die Schrift.
    „John H. Sutton wurde heute von mir untersucht. Er ist geistig und körperlich gesund.“
    Die Unterschrift bestand in einem Gekritzel, das vermutlich noch nicht einmal sofort nach der Fertigstellung zu lesen gewesen war, nur die zwei letzten Buchstaben waren eindeutig: M. D. – Doktor der Medizin.
    Sutton konnte sich die Szene gut vorstellen.
    „Doktor, ich möchte mein Testament machen …“
    Denn John H. Sutton hätte dem Arzt niemals den wahren Grund für das Attest verraten. Er wollte lediglich beweisen, daß er nicht den Verstand verloren hatte.
    Er hatte Jura studiert und besaß auch die klare Logik eines Juristen. Das bewies der Brief. Er hatte eine seltsame Maschine gesehen, mit einem Fremden gesprochen und einen Schraubenschlüssel vom Boden aufgehoben, der Blut …
    Einen Schraubenschlüssel! Sutton fuhr senkrecht hoch.
    Der Schraubenschlüssel war in dem Koffer gewesen! Er, Asher Sutton, hatte ihn in der Hand gehalten. Und ihn zusammen mit dem abgenagten Hundeknochen und den Collegeheften zu dem übrigen Plunder geworfen.
    Mit zitternden Fingern schob Sutton den Brief in den Umschlag zurück. Dann stimmte also alles! Der Schlüssel war der Beweis dafür. Und das Geheimnisvolle an diesem Zwischenfall vor sechstausend Jahren paßte genau in das geheimnisvolle Schema dieses Augenblicks.
    Menschen, die durch die Zeit reisten. Menschen, deren Maschinen versagten, und die auf einer Kuhweide notlanden mußten. Und andere Menschen, die in der Zeitdimension Krieg führten und in ihren brennenden Schiffen in einen Sumpf stürzten.
    Der Mann hatte kurz vor dem Tod seinen Namen gerufen und ein seltsames Fingerzeichen gemacht. Ich bin also im Jahr dreiundachtzig bekannt, und später auch, denn der Mann hatte gesagt, damals, dreiundachtzig, und das bedeutet, daß jenes Jahr für ihn bereits Vergangenheit war.
    Er wußte, was er zu tun hatte.
    Pringle und Case waren mit einem Schiff zu diesem Asteroiden gekommen, und dieses Schiff mußte er finden.

 
23
     
    Die Jagdhütte lag verlassen und strahlte eine fremdartige Atmosphäre aus, die Sutton erschauern ließ.
    Sekundenlang blieb er vor seiner Zimmertür stehen und lauschte, aber er hörte nur den Wind und das Knarren froststarrer Balken.
    Der Teppich im Korridor machte seine Schritte unhörbar, als er zur Treppe ging. Aus einem der beiden Räume, die Pringle und Case innehatten, kam lautes Schnarchen.
    Behutsam stieg er die Treppe hinab, blieb unten regungslos stehen und versuchte seine Augen an das Dunkel zu gewöhnen.
    Allmählich tauchten Sessel und Couches, Tische, Schränke und Kommoden aus der Finsternis auf, und in einem Sessel saß ein Mann, der sich langsam zu ihm umdrehte. Obwohl es zu dunkel war, um es genau festzustellen, wußte Sutton, daß dieser Mann Case sein mußte.
    „So, so, Mr. Sutton“, sagte Case lässig, „Sie wollen also unser Schiff suchen.“
    „Ja“, antwortete Sutton, „genau das will ich.“
    „Na, das ist doch wunderbar!“ sagte Case. „Ich mag es, wenn ein Mann die Wahrheit spricht.“ Mit diesen Worten stand er auf. „Mr. Sutton, Sie gefallen mir.“
    Asher Sutton fand die Situation absurd, hatte aber das bestimmte Gefühl, daß sie keineswegs zum Lachen war.
    Hinter ihm kamen leise Schritte die Treppe herab, und dann ertönte Pringles Stimme.
    „Er hat

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