Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
Vom Netzwerk:
nicht den Fehler, uns für Ehrenmänner zu halten“, sagte er. „Das sind wir nicht. Es wäre sehr wichtig für uns gewesen, Sie zu Trevor zu bringen und …“
    „Moment mal!“ fiel Sutton ihm ins Wort. „Wer ist dieser Trevor? Von dem habe ich noch nichts gehört.“
    „Trevor?“ sagte Pringle. „Trevor ist der Direktor der Firma.“
    „Der Firma, die Ihr Buch haben will“, ergänzte Case.
    „Trevor hätte uns mit Ehrungen überschüttet und uns mit Reichtümern überhäuft, wenn wir es geschafft hätten“, fuhr Pringle fort, „doch da Sie nicht mitmachen wollen, müssen wir uns nach einer anderen Möglichkeit zum Kassieren umsehen.“
    „Und deswegen schlagen wir uns auf die andere Seite und werden Sie erschießen“, erklärte Case. „Morgan wird ebenfalls viel für Sie zahlen, aber der will, daß Sie sterben.“
    „Und Sie werden ihm meine Leiche verkaufen“, sagte Sutton.
    „Aber natürlich“, bestätigte Pringle.
    „Sie haben doch nichts dagegen?“ fragte Case.
    Sutton schüttelte den Kopf. „Was Sie mit meiner Leiche machen, ist mir egal.“
    „Also dann …“, Case hob die Waffe.
    „Einen Moment“, bat Sutton.
    Case ließ die Waffe wieder sinken. „Was denn nun noch?“
    „Eine Frage.“
    „Wie ich annehme, habe ich in Ihrer Zeit dieses Buch bereits geschrieben, ja?“
    „Das stimmt“, antwortete Case. „Gute Arbeit, übrigens.“
    „Für Ihren Verlag oder für einen anderen?“
    Pringle lachte. „Für einen anderen, natürlich. Sonst wären wir doch nicht hier.“
    Sutton runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich habe es also schon geschrieben – ohne Ihren Rat, ohne Ihre Hilfe und ohne Ihren Verlag. Wenn ich es nun zum zweitenmal schreibe, und zwar so, wie Sie es wollen, dann gäbe es doch Komplikationen.“
    „Keine, die nicht aus dem Weg geräumt werden könnten“, sagte Case. „Wir könnten alles zufriedenstellend erklären.“
    „Und wenn Sie mich jetzt umbringen, gibt es überhaupt kein Buch. Wie wollen Sie das bewältigen?“
    Case runzelte die Stirn. „Das wird zwar schwierig sein und für viele Leute auch unangenehm. Aber wir werden es schon irgendwie schaffen.“
    Abermals hob er seine Waffe. „Wollen Sie es sich nicht doch noch überlegen?“
    Sutton schüttelte den Kopf. Sie werden nicht schießen, dachte er. Es ist ein Bluff.
    Case drückte ab.
    Eine Riesenfaust traf Sutton und schleuderte ihn so hart zurück, daß der Sessel umkippte. Feuer zuckte durch seinen Schädel, ein unerträglicher Schmerz packte ihn und schüttelte ihn.
    Ein einziger Gedanke schoß ihm durch den Kopf; Sutton versuchte diesen Gedanken festzuhalten, aber er entwischte ihm wie ein schlüpfriger Aal.
    Wechseln, hieß dieser Gedanke. Wechseln!
    Er fühlte den Wechsel, fühlte ihn einsetzen, während er starb.
    Und auf der Erde blieb der Psych-Tracer stehen.

 
27
     
    Herkimer lag auf seinem Bett und versuchte zu schlafen, aber der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Und er wunderte sich, daß er schlafen konnte, schlafen, essen und trinken wie ein Mensch. Denn er war kein Mensch und würde auch nie ein Mensch werden, obwohl er den Menschen so sehr glich, daß er kaum von ihnen zu unterscheiden war.
    Aber er war auf chemische Art und Weise entstanden, die Menschen auf biologische. Er war die Imitation, die Menschen waren die Realität. Das war der Unterschied. Das und die Tätowierung auf seiner Stirn.
    Den Menschen so ähnlich, und doch kein Mensch!
    Aber es gibt eine Hoffnung. Wenn wir die Wiege geheimhalten können, wenn wir sie vor den Augen der Menschen versteckt halten können, dachte Herkimer. Dann wird es eines Tages keinen Unterschied mehr geben.
    Es gab also eine Hoffnung. Und einen Trost. Und dieser Trost mußte bewahrt werden.
    Lange lag Herkimer da. Schließlich machte er Licht, stand auf, kleidete sich an und zog ein Buch aus der Tasche. Dicht über die Lampe gebeugt, blätterte er bis zu einer Stelle, die er fast auswendig kannte.
    „Kein Lebewesen, gleichgültig, wie es geschaffen, geboren oder gemacht wurde, kein Wesen, das den Funken Leben besitzt, ist jemals allein. Das kann ich mit Bestimmtheit versichern …“
    Er schlug das Buch zu und umfaßte es mit beiden Händen.
    „… wie geschaffen, geboren oder gemacht …“
    Gemacht.
    Wichtig war nur der Funke Leben.
    Ein Trost. Und dieser Trost mußte bewahrt werden.
    Ich habe meine Pflicht getan, dachte er. Bereitwillig, eifrig. Ich tue sie noch.
    Ich habe meine Rolle gespielt, gut gespielt. Ich habe sie

Weitere Kostenlose Bücher