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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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es also doch versucht!“
    „Wie du siehst“, bestätigte Case. Dann wandte er sich wieder an Sutton. „Ich fürchte, wir haben Sie gestört. Dabei sind Sie doch so sensibel! Aber jetzt wollen wir zum Geschäft kommen. Sie wollten also unser Schiff suchen.“
    Sutton zuckte wütend die Schultern. „Sie haben mich erwischt. Sie sind am Zug.“
    „O nein, Sie mißverstehen mich!“ wehrte Case ab. „Wir haben keinerlei Einwände. Suchen Sie nur!“
    „Heißt das, daß ich es nicht finden werde?“
    „Es heißt, daß Sie es finden werden. Wir haben es nicht versteckt.“
    „Wir werden Sie sogar hinführen“, sagte Pringle. „Dann dauert es nicht so lange.“
    Sutton fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Eine Falle, dachte er. Und ich bin blindlings hineingetappt.
    Aber es war zu spät. Es gab keinen Weg zurück.
    „Okay“, sagte er, „ich mache mit.“

 
24
     
    Das Schiff war fremdartig, aber real. Realer als die Situation.
    „Die Karte da drüben kommt Ihnen bestimmt seltsam vor, nicht wahr?“ sagte Pringle. „Das ist durchaus logisch, denn es ist eine Zeitkarte.“ Er kicherte. „Ehrlich gesagt, ich kann selbst auch nichts damit anfangen. Nur Case. Case ist ein Militär, während ich lediglich ein Propagandist bin.“
    Das ist es also, dachte Sutton. Das hatte ihn an Case gestört. Der Mann war ein Militär. Das hätte er niemals erraten, denn in seiner Zeit gab es kein Militär. In der Vergangenheit gab es Militär, und in der Zukunft würde es anscheinend auch wieder Soldaten geben.
    „Einen Krieg in vier Dimensionen zu führen, muß kompliziert sein“, wandte er sich an Case.
    „Nun ja“, antwortete Case, „man braucht eine Menge Tabellen, Spezialkenntnisse und großes Einfühlungsvermögen. Damit verfolgt man bestimmte Ereignisse zurück und versucht, einen Teil dieser Ereignisse zu verändern – aber nur einen winzigen Teil, damit das Endresultat um ein winziges bißchen weniger günstig für den Feind ausfällt.“
    „Es macht einen verrückt“, ergänzte Pringle vertraulich. „Wissen Sie, man sucht sich zum Beispiel einen herrlichen, historischen Trend aus, berechnet ihn bis in das kleinste Detail, findet einen Schlüsselpunkt, an dem man mit der Veränderung ansetzen kann, man unternimmt das Entsprechende, und dann erreicht man das Gegenteil, weil sich nämlich der Historiker geirrt hat, oder weil seine Unterlagen falsch waren.“
    Redet nur weiter, dachte Sutton. Es ist dieselbe Taktik, die der Fremde bei John H. Sutton angewandt hat, aber mir könnt ihr nichts vormachen. Ich habe euch durchschaut.
    Und als hätte er Suttons Gedanken erraten, sagte Case zu Pringle: „Jake, es ist sinnlos.“
    „Das Gefühl habe ich auch“, gab Pringle zu.
    „Setzen wir uns“, schlug Case vor.
    Sutton setzte sich in einen Sessel, von dem aus er das vordere Ende der Kabine sehen konnte, einen winzigen Raum, der mit äußerster Wirtschaftlichkeit eingerichtet war. Das Armaturenbrett lag schräg vor dem Pilotensitz, aber es gab nur wenige Instrumente. Eine Reihe von Knöpfen, ein, zwei Hebel, mehrere Schalter – das war alles.
    „Sutton“, ergriff Case das Wort, „was wollen Sie wissen?“
    „Erstens“, antwortete Sutton, „diese Sache mit dem Zeitreisen – was soll das?“
    „Das wissen Sie nicht? Das hat doch in Ihrem Zeitalter angefangen!“
    „Moment, Case“, unterbrach Pringle, „wir befinden uns jetzt im Jahr 7990. Michaelson ist aber erst im Jahre 8003 aus den Anfängen herausgekommen.“
    „Aber wie?“ fragte Sutton verwirrt.
    „Zeit ist ein gefühlsbedingtes Konzept“, sagte Pringle. „Sozusagen eine vierte Dimension.“
    „Ich teile diese Meinung zwar nicht ganz“, widersprach Case, „aber wie dem auch sei, dieser Michaelson fand heraus, daß die Zeit ein gefühlsbedingter Begriff ist, daß die Zeit nur in der Vorstellung des Menschen besteht, und daß ein Mensch mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Zeitgefühl …“
    „Sie wissen doch, daß es Menschen gibt, die ein absolutes Zeitgefühl haben, die auf die Sekunde genau sagen können, wie spät es ist, ohne auf die Uhr zu sehen“, mischte sich Pringle ein.
    „Michaelson baute jedenfalls einen Zeitcomputer“, fuhr Case unbeirrt fort. „Ein Elektronengehirn, dessen Zeitgefühl um ein Milliardenfaches verstärkt war, und stellte fest, daß er sich mit diesem Gehirn durch die Zeit bewegen konnte.“
    „Und genau das benutzen wir auch“, erklärte Pringle. „Ein Zeitgehirn. Man stellt die Zeit ein,

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