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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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hüchtern: » Was gib t ’ s den n ? «
    Er starrte auf die kleine Plo m be. » Was bedeutet das ? «
    » Ärge r « , sagte der Techniker. » R o m … « , als wären e s gleichbedeutende Begriffe. » Kann ich das Licht mal hierher bekom m en? Und tu m ir den Gefalle n , m ein Junge, und steh m ir nicht im Weg … «
    » Können wir ihn jetzt raustrage n ? « Seit m ehr als anderthalb Stunden w a rteten die Träger schon. Der Boden draußen vor der Wohn un gstür war ü b ersät m it Zi g arettenkippen, und ihre Unterhaltung war im m er seichter gew o rden .
    » Aber obe n drauf das F i let, und zwar blutig. U n d nichts dazu, höchs t ens ein paar Schalotten in viel Butter gedünstet, süßsauer. «
    » Zwiebeln vertrag ich nicht. Ich rühr sie nicht an . «

» Sie können ihn we g sc h affen « , sagte der Pr o fessor u n d eilte dem Staatsanwalt hinterher, um ihn zu einem Frühstück in einer Bar einzuladen .
    Die Träger hievten nun die beträchtliche Leibesfülle von A. Langle y -S m y the auf ihre Tr a ge. Dabei fiel d e m Wacht m e ister auf, daß der Tote unter dem Morgen m ant e l eine Hose anhatte und daß es nicht viel Blut gab, auch wenn die Ecke des Perserteppi c hs, der vor d em Kamin lag, ein paar Tropfen ab b ekom m en hatte. Die Tr ä ger verließ e n m it ihrer Last die W o hnung, u nd i hre lauten S t im m en hallten in dem steinernen Durchgan g . Der Ha u pt m ann und seine Leute waren wieder im Schla f zimmer, hat t en anscheinend etwas Interessantes gefunden. Der Wach tm eister war allein mit Carabiniere Bacci im Wohnzim m er .
    »Carabiniere Bacci . «
    » Ja, bitte ? «
    Der Wach tm eister hatte die Aug e n geschlossen, seine großen, feuchten Hände l agen flach auf den Knien, als wollte er sich abstützen. » Ich möchte, daß Sie sofort w a s für m ich erledigen. Und zwar ord e ntlich und s c hnell . «
    » Jawohl . « C arabiniere Bacci na h m mit knallenden Hacken Haltung an. Der Wachtmeister zuckte leicht zusam m en, gab ihm dann das Rezept und sagte: » Gehen Sie auf die Piazza hinaus, in die Apotheke g leich neben dem Schreibwar e nladen, und lassen Sie sich das Medika m ent geben. «
    »Zu Befehl ! « Carabiniere Bacci streifte sich die Handschuhe über, nahm das Rezept vorsichtig zwischen zwei Finger und ging m it eleganten Bewegungen z ur Tür .
    » Und beeilen Sie sich! «
    » Jawohl . «
    Der Wach tm eister bli e b sitzen, d i e großen, wäßrigen Augen geöffnet, aber ausdrucksl o s, registrierten alles u m sich her. D a s Zim m er, in einer selts a m planlosen Weise m it Möbeln vol l gestellt, war eher verstaubt als verdreckt und erinnerte an die kl a ustrophob i sche Verstaubtheit von Mansarden u nd Dachka mm ern. Die Möbelstücke waren eine Kollektion aus allen m öglichen Stilrichtungen und Perioden, alles sehr alt und das m eiste viel zu groß, sel b st für eine so hohe und g e räu m ige W o hnung. Au c h ein paar Ölge m älde gab es, die aber nicht an der Wand hingen, s o ndern a u f Möbelstück e n standen, einfach gegen die Wand g e lehnt. Die einzigen Ob j ekte, die off e nbar an ein e m festen Platz standen, waren der Schreibtisch und die abgewetzten Lederstühle davor und d a hinter – der Wacht m eister saß auf einem davon – sowie e i n riesengroßer Sessel m i t ausgeblichenem Sa m tbezug. Die eingedrückten Kissen deuteten auf eine im m er wieder eingenom m ene Sitzp o sition hin, und auf einer Lehne lag eine englische Zeitung. Der S e ssel stand neben dem ge m a u erten Ka m i n , auf dess e n Rost die v erkohlten Reste eines Holzfeuers z u sehen war e n. Die Ka m i nplatte war m i t Kippen übersät. Der Wachtmeister hätte sich gern m i t seinen sch m erzenden Gl i edern in den weichen S e ssel sink e n lassen, doch der Abdruck des Engländers war zu deutlich. Seufzend sah er sich weiter u m . » Sehr hübsch « , mur m elte er, während er die Mar m orstatuen zu beiden Seiten des Ka m ins betrachtete. Die Figuren, deren tiefe Falten durch den Staub noch betont wurden, sa h en rö m isch aus, konnten aber auch florentinische Kopien sein. Trotzde m , sehr hübsch. Ein reicher Ma n n also, aber daß er im Parterre w o hnte … er starrte wied e r in den leeren H o f hi n aus, der m assige Leib reglos und die gro ß en Augen leer wie die der Mar m orfiguren .
    » Boh ! « Er k lopfte auf die gepolsterte Stuhllehne, so daß eine kleine Staubwolke a ufstieg, und erhob sich ä c hzend, um einen Blick ins B a dezim m er zu werfen. Dort war schon lange

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