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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Namen oder das Buch eines persönlichen Freundes, zum Beispiel.«
    »Funktioniert es auch andersherum? Wird ein guter Autor entmutigt, der sonst ein Konkurrent für eine Niete sein könnte, die der Verleger unter seine Fittiche genommen hat?«
    Euschemon lächelte ironisch.
    Ich wandte mich wieder an Pacuvius. »Zurück zu den Schriftrollen. Als Sie an diesem schicksalhaften Tag herkamen, war da die Überarbeitung ein Thema, über das Sie und Chrysippus gesprochen haben?«
    »Ja. Zuerst gab es das übliche schmutzige Hickhack darüber, ob er mir für meine verschwendete Arbeit etwas bezahlen würde. Er wollte, dass ich weitere Überarbeitungen vornahm. Ich beharrte darauf, dass es zwecklos war. Zuletzt einigten wir uns darauf, dass ich mit dem Manuskript alles nur Mögliche getan hatte und er es als Brennmaterial verwenden würde. Er hätte es verbrennen sollen, bevor er mir damit auf den Geist ging. Er war ein launischer Idiot. Ohne jeglichen Geschmack, wie Turius schon immer gesagt hat. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum Chrysippus so entschlossen war, etwas aus diesem Schund zu machen.«
    »Wissen Sie, wer es geschrieben hat?«
    Scrutator schaute unbehaglich. »Das wurde mir nie direkt gesagt.«
    »Aber Sie hatten Ihre eigene Vermutung? Eine letzte Frage, Pacuvius, warum waren Sie so dagegen, als Hausdichter in Pisarchus’ Villa geschickt zu werden? Lag es bloß daran, dass Sie etwas gegen die brutale Weise hatten, in der es Ihnen befohlen wurde?«
    »Ich wusste, dass Pisarchus’ Sohn Abenteuergeschichten schrieb. Er hatte es in der Popina erwähnt. Ich hatte das Gefühl, dass diese unglückliche Geschichte von ihm stammen könnte.« Scrutator warf dem Transportunternehmer und Philomelus entschuldigende Blicke zu. »Ich dachte, Chrysippus wollte mich nach Praeneste schicken, damit ich mich zu weiteren Überarbeitungen rumkriegen ließ. Das konnte ich einfach nicht ertragen.«
    »Danke«, sagte ich. Dann rief ich Aelianus an der Verbindungstür zu: »Bringst du bitte den Zeugen vom Tempel der Minerva herein, Aulus?«

LVII
     
     
    Falls jemand überrascht war, diesen Zeugen hier zu sehen, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Danke, dass Sie gekommen sind. Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit. Wir befinden uns im Endstadium einer Mordermittlung, aber seien Sie bitte nicht alarmiert. Ich möchte, dass Sie sich darauf beschränken, nur die Fragen zu beantworten, die ich Ihnen stelle. Sie sind Mitglied der Schriftsteller- und Schauspielergilde?«
    »Ja«, erwiderte Blitis, mein Kontaktmann von gestern Abend.
    »Erkennen Sie hier weitere Mitglieder?«
    »Ja, und …«
    »Vielen Dank!«, unterbrach ich ihn rasch. »Beantworten Sie nur die Fragen, bitte. Soviel ich weiß, trifft sich eine Schriftstellergruppe regelmäßig im Tempel der Minerva, um ihre fortlaufende Arbeit zu besprechen. Das Mitglied, dass Sie erkannt haben, hat das ebenfalls getan?«
    »Ja.«
    »Oft?«
    »Ja.«
    »Hat die Gruppe je über eine Abenteuergeschichte mit einem Titel wie Zisimilla und Magarone diskutiert?«
    »Äh … ja.« Blitis sah leicht verlegen aus.
    »Entspannen Sie sich«, meinte ich grinsend. »Ich werde Sie nicht um eine uneingeschränkte Beurteilung bitten.« Das schien ihn zu erleichtern. »Die hatten wir schon.« Wieder schaute er verlegen. »Die Geschichte stammt von jemandem hier im Raum, stimmt’s?«
    »Ja, Falco.«
    »Ein technisches Detail – als Sie hörten, wie diese schlechte Arbeit im Tempel vorgelesen wurde, haben Sie da die Schriftrollen gesehen? Ich bin vor allem daran interessiert, ob es ein Titelblatt gab.«
    »Ich meine mich zu erinnern, dass da eins war.«
    »Danke. Setzen Sie sich bitte da hinten auf die Bank, ja?«
    Neben den Vigiles war noch Platz. Dort würden jetzt all meine Zeugen sicher untergebracht werden.
    Ich ging auf und ab, überquerte den Läufer auf dem mittleren Mosaik wie ein Verteidiger, der über seine Schlussbemerkung nachdenkt, bevor die letzte Wasseruhr durchgelaufen und seine Redezeit beendet ist.
    »Was wir bei jeder Mordermittlung brauchen, sind tatsächliche, greifbare Beweise. Eines der ersten Probleme in diesem Fall war, dass niemand den Mörder direkt nach der Tat gesehen zu haben schien. Wir wissen, dass er mit Blut besudelt gewesen sein muss, aber wir haben seine Kleidung nie gefunden. Auch andere Dinge vom Tatort fehlten – ein Teil des Schriftrollenstabes, der als Mordwaffe benutzt worden war, und natürlich das Titelblatt des Manuskriptes, in dem Chrysippus

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