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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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großen Fehler, Luzie. Alex ist nichts für dich, lass es dir gesagt sein. Bei mir hättest du es viel besser. Ich würde dich auf Händen tragen.«
    »Das besprichst du lieber mal mit Alex, meinst du nicht?« Luzie flirtete mit Charlie, war aber offensichtlich nicht an ihm interessiert.
    »Wer soll etwas mit mir besprechen?«, fragte Alex und streckte gut gelaunt den Kopf zum Vorzelt hinaus. Als er den Gast jedoch erkannte, wechselte seine Gesichtsfarbe. »Oh, Charlie, du schon wieder. Immer wenn ich dich sehe, bekomme ich Bauchschmerzen.« Seine gute Stimmung war dahin.
    »Tja, wie das nur kommt? Ich soll dich grüßen, Alex. Vom Professor«, sagte Charlie in betont freundlichem Plauderton.
    Tom entging nicht, dass Alex zusammenzuckte, während er aus der Tür des Vorzelts trat. Er hatte kurze rote Haare, war um die fünfzig und damit etwa zehn Jahre älter als seine attraktive Frau. »Das ist aber nett, dass er mich grüßen lässt.«
    »Ja, das ist es«, säuselte Charlie. »Er denkt viel an dich und hat mich deshalb gebeten, mal nach dir zu sehen. Er möchte wissen, wie es dir gesundheitlich so geht und ob deine Geschäfte gut laufen. Er interessiert sich wirklich für dich, Alex.« Während Charlie redete, sah er Alex direkt in die Augen und spielte dabei demonstrativ mit seinen Händen. Tom hörte die Gelenke knacken.
    Alex räusperte sich und wechselte unsicher von einem Bein aufs andere, wie ein kleiner Junge, der dringend zur Toilette musste. »Ja, ja, der Professor.«
    »Alex, was ist mit diesem Professor? Bist du bei ihm in Behandlung? Bist du krank?« Luzie war der seltsamen Unterhaltung bis dahin schweigend gefolgt. Als Alex nicht gleich antwortete, verdüsterte sich ihre Miene. Tom konnte förmlich spüren, wie sie eins und eins zusammenzählte. »Dieser angebliche Professor … ist eine Frau, habe ich recht, Alex? – Alex. Antworte!«
    Doch Alex schwieg beharrlich und kratzte sich an der Nase.
    »Charlie, wer ist dieser Professor? Kann mich mal einer aufklären?« Aufgebracht wandte sich Luzie an den großgewachsenen Gast.
    »Oh, da halte ich mich raus, Luzie. Mach das mal mit deinem Mann aus. Ich wünsche euch beiden jedenfalls eine gute Unterhaltung. Genügend Gesprächsstoff habt ihr ja nun, nicht wahr?« Charlie setzte seinen Hut wieder auf, allerdings nicht ohne vorher noch einmal mit der flachen Hand über seinen Kopf zu wischen. Ein Ohrring blitzte in der Abendsonne auf, als er sich noch einmal umdrehte. »Ach, Alex, ich richte dem Professor aus, dass du gleich morgen erscheinst. Das wirst du doch, oder?« Er lüpfte seinen Hut noch einmal freundlich in Richtung Luzie, verließ die Parzelle und schlenderte auf den Ausgang des Campingplatzes zu.
    »Alex, was hat das zu bedeuten?«, hakte Luzie nach, kaum dass Charlie das Grundstück verlassen hatte.
    »Lass mich in Ruhe, ich muss telefonieren«, raunzte Alex barsch und verschwand ohne weitere Erklärung türknallend im Wohnwagen.
    So hatte Tom Alex noch nie erlebt, nicht bei einem einzigen gemeinsamen Fernsehabend. Sonst schien er sich mit Luzie doch immer gut zu verstehen. Aber der seltsame Auftritt von Charlie hatte da offenbar irgendwas ins Rollen gebracht. Auf jeden Fall hatte Tom keine Erklärung für Alex’ Verhalten, offenbar genauso wenig wie Luzie. Die stand nämlich wie versteinert auf dem Rasen und fixierte das Vorzelt, durch das Alex gerade eben verschwunden war.
    »Was war denn das, Luzie?«, schnatterte Tom drauflos.
    »Oh, meine Kleine, da bist du ja wieder. Ich habe dich gar nicht kommen sehen. Willst bestimmt dein Brot abholen, stimmt’s?« Luzie, die ihn aus unerfindlichen Gründen für eine Gans hielt, schüttelte ihre blonden Locken und deutete mit dem Kopf Richtung Wohnwagen. »Wenn der Herr jetzt unbedingt telefonieren muss, dann essen wir beide eben zu Abend. Eine Schnitte Brot gefällig?«
    »… ich will, dass du deinen verdammten Arsch jetzt hierherbewegst. Ist das endlich klar? Sonst …«, dröhnte Alex’ Stimme laut vernehmlich aus dem Wageninneren. Dann wurde es wieder leise, und man konnte nichts mehr verstehen.
    Luzie und Tom schauten sich verwundert an. »Na, der hat mir einiges zu erklären, das kannst du mir glauben. Wenn der Mistkerl mich tatsächlich betrügt, dann kann er was erleben! Dem mach ich die Hölle heiß.«
    Tom wartete geduldig auf das nächste Stückchen Brot, als er Hafenmeister Jupp den Weg entlangkommen sah. Bei dem einen oder anderen Wohnwagen blieb er kurz stehen und wechselte ein

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