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Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Titel: Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ob ich nicht einen Nebenjob für
ihn hätte. Er braucht dringend Geld. Hat sich beim Haus übernommen. Auch so
einer von den Typen, bei denen die Augen mehr sehen, als das Portemonnaie
hergibt. Und was habe ich von meiner Gutmütigkeit? Jetzt stehe ich im Regen.
Man sollte nie weichherzig sein.«
    Christoph ging nicht auf Hungerbühlers Lamento ein. »Sie können
bestätigen, dass Herr Bunge auf Ihrer Baustelle bei Delmenhorst gearbeitet
hat?«
    »Ja, gelegentlich. Eine wirkliche Hilfe war er nicht. Mannomann.
Warum habe ich nur so ein weiches Herz. Sie können ihm ausrichten, dass er
dahin gehen soll, wo der Pfeffer wächst. Das vorletzte Wochenende, das war sein
letztes.«
    »Augenblick«, unterbrach Christoph das Gejammer Hungerbühlers. »Wir
sprechen doch vom letzten Donnerstag.«
    »Da war nix auf der Baustelle. Die Trottel vom Baustoffhandel haben
kein Material angeliefert. Der ganze Bau stand für drei Tage. So eine
Schweinerei.«
    »Kannten Sie Frau Bunge?«
    »Flüchtig.«
    »Ich würde es gern ein bisschen genauer wissen.«
    »Ich habe sie mal gesehen. Aus der Ferne. In Husum läuft man sich
doch alle naslang über den Weg.«
    Nachdem Christoph aufgelegt hatte, las er die SMS , die ihn während des Telefonats erreicht hatte.
    »Nachbar lotar lange bestatigt das buneg am wochnende ofter nicht da
war«, hatte Große Jäger mit zahlreichen Tippfehlern unbeholfen geschrieben. Das
Simsen war nicht die Welt des Oberkommissars, der die Zeit genutzt hatte, um
Bunges Behauptung zu prüfen. Jetzt kehrte Große Jäger zurück und ließ sich
nichts anmerken.
    »Sie haben die Unwahrheit gesagt.« Christoph musterte Bertram Bunge
über den Brillenrand. »Es stimmt wahrscheinlich, dass Sie schwarzgearbeitet
haben. Aber nicht am letzten Donnerstag.«
    »Doch …«, behauptete der Mann. Seine Stimme war leise und
kraftlos. Man merkte, dass er log.
    »Sie sind in den Norden gefahren, nachdem Sie vergeblich in
Delmenhorst vorgesprochen hatten. Die Enttäuschung war sicher groß, als Sie
feststellen mussten, dass der Nebenverdienst ausfiel.«
    Bunge schüttelte den Kopf. »Ich war eigentlich froh und habe mich
auf ein langes Wochenende mit meiner Frau gefreut. Als ich ankam, war Heike
aber noch nicht zu Hause. Keine Nachricht auf der Mobilbox, keine SMS , wie es sonst der Fall war.«
    »Wussten Sie nicht, dass Ihre Frau auf der Einweihungsfeier war?«
    »Doch. Schon. Aber ich hatte mich auf den gemeinsamen Abend gefreut.
Es sollte auch eine Überraschung sein. Können Sie sich vorstellen, wie
enttäuscht ich war?«
    »Haben Sie versucht, Ihre Frau anzurufen?«
    »Nein. Das hätte nichts gebracht. Während der Arbeit hatte sie das
Handy immer ausgeschaltet. Da habe ich gedacht, ich fahre hin und hole sie ab.
Falls sie entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit doch etwas getrunken haben
sollte, wäre das eine gute Idee.«
    Christoph war nicht überrascht, dass Bunge zur Klinik gefahren war.
»Sie haben Ihre Frau dort angetroffen?«
    »Ja.«
    »Allein?«
    »Was heißt allein? Natürlich war sie nicht allein. Da waren viele
Leute.«
    »Haben Sie mitbekommen, dass Ihre Frau sich mit einem anderen Mann
eingelassen hat?«
    Bunge sprang in die Höhe. »Hören Sie mit diesem Unsinn auf. Das hat
Heike nicht gemacht.«
    »Hat Ihre Frau es Ihnen gesagt?«
    »Was sollte sie mir sagen? Das stimmt nicht«, schrie er.
    »Die Rechtsmedizin hat das unwiderlegbar nachgewiesen«, sagte
Christoph und bemühte sich, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben.
    »Die irren sich.« Bunge wollte nicht verstehen, dass seine Frau
einen schwachen Moment gehabt hatte. Offenbar hatte er das wirklich nicht
gewusst. So schied ein denkbares Tatmotiv aus.
    »Sie hatten aber Streit«, versuchte es Christoph erneut.
    Der Mann hatte sich wieder gesetzt. Er strich sich mit der Hand über
das Knie.
    »Heike war impulsiv. Wenn ihr irgendetwas nicht passte, konnte sie
zornig werden, ja bis hin zur Aggressivität. Sie schrie dann, tobte und vergaß
sich. Kaum jemand kannte sie so. Ich wusste darum und habe mich daran gewöhnt.
Man musste sie sich austoben lassen. Danach war alles wieder in Ordnung. Das
war nicht schön, aber ich habe sie doch so geliebt, dass es mir egal war. Wir
haben doch alle unsere kleinen Schwächen, oder?«
    »Am Donnerstag, als Sie sich in der Klinik trafen …«
    »Nicht in der Klinik«, korrigierte ihn Bunge.
    »Da ist es zum Streit gekommen?«
    Er nickte bedächtig. »Schuld war nur die alte Hexe, dieses elende
Weibsbild.«
    »Sie meinen

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