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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Hat er vielleicht einen Kameraden in der Schlacht im Stich gelassen?«
    Rudgal lachte.
    »Such dir etwas anderes, Bruder. Wir haben im vorigen Jahr gemeinsam gekämpft, Seite an Seite, am Berg Áine gegen die Arada Cliach. Er bewies seine Tapferkeit in der Schlacht.«
    Eadulf starrte ihn überrascht an.
    »Ihr habt dort gegen die Arada Cliach gekämpft? Aber das bedeutet doch, daß ihr gegen das Heer des Königs von Cashel gefochten habt?«
    Rudgal schob das mit einem grimmigen Lächeln beiseite. »Wir gehorchten dem Ruf unseres Fürsten Laisre, der seinerseits Eoganán von den Uí Fidgente diente. Doch jetzt ist Eoganán tot, und es herrscht wieder Frieden zwischen den Uí Fidgente und Cashel. Deshalb herrscht auch Frieden zwischen Laisre und Cashel. Aber Artgals Ehrgeiz gilt nicht dem Krieg. Das weiß ich, denn er hat gesagt, sein Ehrgeiz werde sich bald im Frieden erfüllen.«
    »Also eure interne Politik verstehe ich wirklich nicht«, murrte Eadulf. »Und wenn ich es täte, würde mir das auch nichts helfen. Abgesehen von Artgals Tüchtigkeit als Grobschmied und Krieger, kannst du mir weiter nichts über ihn verraten? Wie war das noch mit Artgals Ehrgeiz?«
    »Ehrgeiz ist kein Verbrechen.«
    »Aber du hast gesagt, er habe angedeutet, sein Ehrgeiz werde sich erfüllen.«
    »Ja, das hat er heute morgen behauptet.«
    »Welcher Ehrgeiz?« forschte Eadulf.
    »Er will seinen kleinen Bauernhof und seine Schmiede vergrößern und einen Lehrling beschäftigen, damit er sich eine Frau leisten kann. Daran ist doch nichts Verdächtiges.«
    »Richtig, das ist harmlos. Wieso ist das sein Ehrgeiz?«
    »Er war nicht in der Lage, so viel zu sparen, daß er sich Milchkühe als Grundlage für eine Herde kaufen konnte. Als Schmied hat er nicht viel zu tun, weil Goban hier der führende Schmied ist. Die meisten Leute gehen zu ihm, wenn sie anspruchsvolle Arbeit brauchen. Artgals Bauernhofist arm, und meistens ist er auf der Suche nach Arbeit. Sein Auskommen hat er hauptsächlich durch Laisres Zuwendungen für seinen Dienst in der Leibwache. Doch kürzlich konnte er sich zwei Milchkühe kaufen.«
    »Nun, daraus ergibt sich nichts, womit ich beweisen könnte, daß seinem Wort nicht zu trauen ist.«
    Rudgal nickte.
    »Stimmt schon. Obgleich ich nicht glaube, daß er tatsächlich etwas gespart hat, um die Kühe zu kaufen. Vor zwei Tagen hatte er noch kein Geld. Wir spielten auf Ronans Hof, und Artgal verlor viel. Einmal bot er sogar seinen Hof und seine Schmiede als Sicherheit für seinen Einsatz an.«
    »Dann hat er also die Kühe oder das Geld dafür beim Glücksspiel gewonnen. Das ist auch nicht strafbar.«
    Rudgal schüttelte den Kopf.
    »So war es nicht. Er gewann gerade so viel, daß er seinen Hof nicht verlor. Zu Geld kam er bei dem Spiel nicht. Er verließ es so mittellos, wie er es begonnen hatte. Er holte nur soviel heraus, wie er eingesetzt hatte.«
    Jetzt erwachte Eadulfs Interesse.
    »Womit hat er dann die beiden Kühe bezahlt, und wie hast du davon erfahren?«
    »Ich habe zufällig mitbekommen, wie Artgal zu Ronan sagte – und das habe ich deutlich gehört –, daß das Glück ihm gerade hold sei, denn er habe zwei Milchkühe als Belohnung dafür erhalten, daß er die Wahrheit gesagt habe.«
    Eadulf blickte rasch auf.
    »Hat er genau diese Worte benutzt?«
    »Genau diese Worte. Er sagte weiter, in neun Tagen würde er noch eine Milchkuh erhalten, das wären dann drei. Mit drei Milchkühen wäre er auf der sicheren Seite.«Eadulf sah den blonden Krieger scharf an, den die Wirkung seiner Worte anscheinend nicht kümmerte.
    »Wiederhole das noch mal – du sagst, du hast gehört, wie Artgal sagte, er habe zwei Milchkühe als Belohnung dafür erhalten, daß er die Wahrheit gesagt habe und daß er in neun Tagen noch eine erhalten würde? Sind das seine genauen Worte?«
    Rudgal kratzte sich den Kopf, als helfe ihm das, sich zu konzentrieren.
    »Ja. Das sind die Worte, die er benutzt hat.«
    »Bist du sicher, daß er wirklich sagte, ›in neun Tagen‹ werde er noch eine Kuh erhalten? Hat er sich tatsächlich so ausgedrückt?«
    »O ja. Von neun Tagen hat er gesprochen.«
    Eadulf lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte.
    »Ist das hilfreich?« fragte Rudgal einen Moment später, nachdem Eadulf nichts weiter bemerkt hatte.
    Zerstreut schaute Eadulf den Mann vor ihm an.
    »Wie? Hilfreich? Ja – vielleicht, ich weiß es noch nicht. Ich muß drüber nachdenken.«
    Rudgal hüstelte nervös.
    »Dann gehe

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