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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ich wieder zu Murgal? Was für eine Antwort soll ich ihm bringen?«
    Eadulf zögerte einen Augenblick und lächelte dann breit.
    »Sag Murgal, daß ich jetzt bereit bin. Ich werde meine Argumente dem Verfahren entsprechend vortragen und sie begründen. Nimm die Bücher mit und richte ihm das aus.«
    »Ich dachte, du brauchst sie noch eine Stunde oder so?«
    »Jetzt nicht mehr. Ich glaube, ich weiß nun, welchen Weg ich einschlagen muß.«
    »Und du erklärst, daß du heute nachmittag vor Murgal plädieren kannst?«
    »Das erkläre ich«, sagte Eadulf mit Betonung.
    Rudgal nahm die Bücher, und Eadulf begleitete ihn bis zur Tür.
    »Sobald ich Murgal verständigt habe«, meinte Rudgal, »bringe ich Schwester Fidelma diese Nachricht. Ich wünsche dir Glück, Bruder, für dein Bemühen, sie freizubekommen.«
    Eadulf hob die Hand zum Zeichen des Dankes, aber es war deutlich, daß er mit den Gedanken woanders war. Nach einer Weile richtete er den Blick auf die Notizen, die er sich aus den Gesetzestexten gemacht hatte. Er setzte sich wieder an den Tisch und verfiel in tiefes Nachdenken.

KAPITEL 13
    Eadulf war sichtlich nervös, als er seinen Stehplatz vor dem Brehon Murgal einnahm, der traditionell links neben Laisre saß. Der Fürst sah keineswegs glücklich aus; er hing schweigend in seinem Sessel lag und hatte Murgal die Verhandlungsführung überlassen. Fidelma war von Rudgal aus ihrer Haftkammer geholt worden; er stand dicht hinter ihrem Stuhl, der vor Laisre und Murgal aufgestellt war.
    Wie es schien, hatten sich sämtliche Einwohner des
rath
eingefunden, um das Ereignis mitzuerleben. Eadulf erkannte den Tanist Colla und seine Frau Orla an der rechten Seite des Fürsten. Auch der junge Bruder Dianach war anwesend, seine Miene war finster. Neben ihm saß Esnad. Artgal stand im Hintergrund, immer noch verächtlich grinsend.Die hübsche Apothekerin Marga war da, und an ihrer Seite saß der ansehnliche junge Pferdehändler Ibor von Muirthemne. Sogar Cruinns umfängliche Gestalt war im Hintergrund zu erblicken. Es herrschte erwartungsvolle Spannung.
    Murgal hatte Ruhe gefordert, aber das war kaum nötig. Eine tiefe Stille war eingetreten in dem Augenblick, als Fidelma hereingeführt und ihr bedeutet wurde, sie dürfe sich setzen.
    Noch nie war dem Clan von Gleann Geis ein solches Schauspiel geboten worden, wie Colla hinterher zugab.
    Murgal eröffnete in aller Form die Anhörung.
    »Mir ist der Wunsch Fidelmas von Cashel übermittelt worden, den Antrag zu stellen, daß sie auf Grund ihrer eigenen Sicherheitsleistungen freigelassen werden und in Freiheit bleiben solle bis zu dem Zeitpunkt in neun Tagen, an dem sie, wie vom Gesetz vorgeschrieben, sich gegen die Beschuldigung des Mordes an Solin aus Armagh zu verantworten hat. Ist das richtig?«
    »Das ist richtig«, bestätigte Eadulf. »Ich spreche an dieser Stelle für sie.«
    Laisre war unzufrieden.
    »Hat der Angelsachse das Recht dazu, Murgal?« wollte der Fürst wissen.
    »Das hat er, Lord.« Murgals Antwort klang beinahe entschuldigend.
    Laisre preßte den Mund zu einer dünnen, geraden Linie zusammen, gab aber das Zeichen, die Anhörung fortzusetzen.
    »Verzeih mir, Laisre von Gleann Geis«, begann Eadulf stockend und verließ den Verfahrensweg, den Fürsten direktansprechend. »Vielleicht darf ich dich über meine Stellung beruhigen. Du nennst mich zu Recht einen Angelsachsen; es stimmt, daß ich nicht in diesem Land geboren wurde. Ich war
gerefa
in meinem Land, ein Amt, das ich von meinem Vater erbte, ein Friedensrichter ähnlich einem Brehon, und habe nach den Gesetzen meines Volkes Recht gesprochen. Zu dem Weg Christi wurde ich von einem Mann namens Fursa bekehrt, einem Mann aus Éireann, der gekommen war, um die neue Religion in meinem Lande des Südvolks zu predigen. Er überredete mich, meine Ausbildung hier in Éireann fortzusetzen, und ich studierte in Durrow und Tuam Brecain, obgleich meine Kenntnis eurer Sprache und eurer Gesetze noch lückenhaft ist.«
    Murgal antwortete für den finster dreinblickenden Fürsten.
    »Deine Rede beweist, daß du dich sehr streng beurteilst, Angelsachse. Du machst dem Vertrauen Fursas in dich alle Ehre. Du brauchst dieses Gericht nur darum zu bitten, dann werden wir dich mit Nachsicht in unseren Gesetzen anleiten. Aus welchen Gründen hast du uns hier zusammenkommen lassen, um darüber zu entscheiden, ob Fidelma von Cashel bis zu ihrer Verhandlung in Freiheit zu setzen sei?«
    Eadulf blickte Fidelma kurz mit einem

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